Zehn Trades, 32 involvierte Spieler, ein absoluter Blockbuster und eine Mavs-Überraschung: Die wilde Trade Deadline 2022 hatte einiges zu bieten. Für den größten Deal sorgten die Brooklyn Nets und die Philadelphia 76ers, die sich tatsächlich doch noch auf einen Trade von James Harden für Ben Simmons einigen konnten.
Zusätzlich bekamen die Nets in diesem Deal Seth Curry, Andre Drummond und zwei zukünftige Erstrundenpicks. Brooklyn schickte Paul Millsap nach Philadelphia, wo Harden und Joel Embiid nun ein fulminantes Duo bilden.
Am 10. März kommt es in Philadelphia zum ersten Duell der beiden neuformierten Teams, ob Simmons dann in seiner alten Heimat auflaufen wird, ist noch nicht klar. Die Nets wollen dem 25-Jährigen Zeit für sein Comeback geben, in der laufenden Saison hat er aufgrund von mentalen Problemen keine Partie absolviert. Simmons sei aber "begeistert" von dem Tapetenwechsel.
Ob das auch für Kristaps Porzingis gilt, ist nicht überliefert. Die Dallas Mavericks sorgten für die Überraschung des Abends, als sie den Letten plus einen Zweitrundenpick im Tausch für Spencer Dinwiddie und Davis Bertans zu den Washington Wizards schickten.
In Dinwiddie holen die Mavs immerhin einen weiteren Ballhandler an die Seite von Luka Doncic, der schon länger auf dem Radar von Teambesitzer Mark Cuban sein soll. Zudem einigten sich die Texaner kurz nach der Trade Deadline auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Dorian Finney-Smith (4 Jahre/52 Mio. Dollar).
NBA Trade Deadline: Dennis Schröder muss nach Houston
Aus deutscher Sicht besonders interessant ist ein Trade, der erst kurz vor knapp unter Dach und Fach gebracht wurde. Wenige Minuten vor der Deadline um 21 Uhr deutscher Zeit wurde bekannt, dass die Celtics Daniel Theis, der bereits von 2017 bis 2021 in Boston spielte, zurückholen - dafür wechseln Dennis Schröder, Bruno Fernando und Enes Freedom, der wohl sofort entlassen wird, zu den Rockets.
Schröder war nach Informationen von The Athletic wohl auch bei den Los Angeles Lakers auf dem Zettel, dessen Ex-Team konnte schlussendlich aber keinen Deal einfädeln - nicht für Schröder und auch sonst nicht für eine Verstärkung jeglicher Art. Trotz mehrerer Gespräche kam kein Trade für die Lakers zustande, die sich aber auf dem Buyout-Markt nach Verstärkung umsehen wollen. So muss L.A. aber als einer der Verlierer der Trade Deadline bezeichnet werden.
Zu den aktivsten Teams gehörten derweil Boston und San Antonio. Die Kelten krempelten unter anderem mit dem Schröder-Trade oder mit einem Deal um Derrick White ihren Kader ordentlich um, San Antonio schnappte sich derweil in verschiedenen Deals mehrere Erstrundenpicks.
Auch Goran Dragic landete aus Toronto in San Antonio, allerdings werden die beiden Parteien aller Voraussicht nach einen Buyout aushandeln. Dann gelten die Mavs als Favoriten auf eine Dragic-Verpflichtung. Auch die letztjährigen Finalisten die Suns (Aaron Holiday, Torrey Craig) und die Bucks (Serge Ibaka) nutzten die Trade Deadline, um sich noch zu verstärken.