Minnesota Timberwolves (32-29) - Philadelphia 76ers (36-23) 102:133 (BOXSCORE)
Vor etwas mehr als zwei Wochen erschütterte der Mega-Deal zwischen den Nets und den Sixers die NBA-Landschaft, Philadelphia konnte endlich die Simmons-Saga beenden, zudem sind Harden und Daryl Morey wiedervereint.
"Er ist ein toller Mensch, hat eine tolle Persönlichkeit, ist immer am Lächeln, es macht viel Spaß mit ihm", sagte Embiid zuletzt über seinen neuen Co-Star. "Seine Präsenz im Team und auf dem Court macht einen großen Unterschied. Ich glaube, er kann uns enorm weiterhelfen."
Dementsprechend waren alle Augen auf "The Beard" gerichtet. Im Vorfeld kamen einige Fragen auf, etwa wie er neben "The Process" funktionieren würde, noch nie zuvor in seiner Karriere spielte Harden zusammen mit einem Big Man vom Kaliber eines Joel Embiid. Zudem wäre es interessant zu sehen, wie Doc Rivers seine neue Waffe einsetzt und für welche Spielzüge er sich entscheidet.
Bereits vor dem Spiel deutete Doc Rivers an, dass zu jeder Zeit mindestens einer oder mehrere Starter auf dem Court stehen sollen. Dies war gegen die Wolves bereits zu erkennen, sobald Harden auf der Bank saß, übernahm etwa Tyrese Maxey die Rolle des Spielmachers.
Minnesota hatte der offensiven Feuerkraft der Gäste nichts entgegenzusetzen, Joel Embiid war mit 34 Punkten Topscorer der Sixers, verbuchte zudem dank seiner 10 Rebounds zusätzlich noch ein Double-Double. Auch Tyrese Maxey (27 Punkte) war gut aufgelegt, als Team konnten die Sixers vor allem durch ihr Outside-Shooting überzeugen (19/39 3FG).
Bei den Timberwolves war Karl-Anthony Towns mit 25 Zählern erfolgreichster Schütze, zog im direkten Duell mit Embiid jedoch den Kürzeren. D'Angelo Russell steuerte 21 Punkte bei, Anthony Edwards (15) brachte in der Offensive vergleichsweise wenig zustande.
Harden läutete seine Philly-Ära mit einem And-One-Layup ein, zuvor hatte er Anthony Edwards sehenswert mit einem Crossover aussteigen lassen. Kurz darauf folgte der erste Assist, als Harden einen völlig freien Tobias Harris in Transition anspielte, dieser schloss mit einem Dreier einen 15:0-Lauf der Gäste ab. Minnesota nahm daraufhin mit rund sieben Minuten auf der Uhr das erste Timeout.
Embiid und Harden harmonieren
Embiid tat in den ersten Minuten das, was er so gut wie kaum ein anderer in der NBA kann: Fouls provozieren. Allein im ersten Viertel stand der All-Star-Center achtmal an der Freiwurflinie und kam so in der Anfangsphase auf 10 Zähler. Philly erwischte den besseren Start und führte nach den ersten 12 Minuten mit 9 Zählern (34:25), den meisten Schaden richteten die Gäste dabei von Downtown an (5/9 3FG). Die T-Wolves machten sich das Leben mit fünf Turnovern selbst schwer.
Der Ball war wie zu erwarten überwiegend in Hardens Händen, dieser zog im ersten Durchgang häufig zum Korb und zog mehrere Verteidiger auf sich, wodurch er seinen Teamkameraden regelmäßig offene Dreier bescherte. Harden pushte das Tempo und lieferte kurz vor der Halbzeit sogar noch´seinen berüchtigten Stepback-Dreier, wobei er gefoult wurde und so das 4-Point-Play vollendete. Aus der Sicht Minnesotas ging es mit -16 in die Pause (65:49).
Im dritten Viertel gelang es den Sixers, die Gastgeber auf Distanz zu halten. Embiid stellte seine Dominanz unter beweis, erzielte 13 Zähler in dem Abschnitt und suchte ein ums andere Mal das direkte Matchup gegen Towns. Beim Wolves-Center ging offensiv in dieser Phase gar nichts zusammen (2 Punkte, 0/5 FG). Philly ging mit einer komfortablen Führung ins Schlussviertel (92:74). Eine bemerkenswerte Statistik zu dem Zeitpunkt: Nach den ersten drei Vierteln waren Embiid und Harden an 80,4 Prozent aller Punkte ihres Teams beteiligt.
Gegen Ende schalteten die Sixers auf Autopilot, die Timberwolves ergaben sich ihrem Schicksal. Mitte des letzten Abschnitts gelang Harden sein zweites 4-Point-Play des Spiels, die Kirsche auf dem Sahnehäubchen und der Abschluss eines starken Debüts. Die abschließende Statline Hardens: 27 Punkte, 8 Rebounds und 12 Assists.
"Ich bin in meiner Karriere noch nie so oft frei gewesen", sagte Embiid im Anschluss an die Partie und lobte seinen neuen Co-Star. "Es waren viele einfache Baskets, früher musste ich mir alles hart erarbeiten. Er hat im letzten Viertel sein Shot-Making-Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ihr hättet mein Gesicht sehen sollen."