NBA: Wagner-Show beim Sieg der Orlando Magic - Golden State Warriors zerlegen Bulls im Spitzenspiel
Von Daniel Berchem
Franz und Moritz Wagner glänzen für Orlando in Charlotte, prompt gibt es einen Magic-Sieg. Die Golden State Warriors dominieren bei den Chicago Bulls, bei denen sich wieder mal ein Star verletzt. Dennis Schröder erwischt gegen die Philadelphia 76ers einen komplett gebrauchten Abend.
Charlotte Hornets (23-20) - Orlando Magic (8-35) 109:116 (BOXSCORE)
Die Wagner-Brüder haben in Charlotte eine echte Show abgeliefert und die kriselnden Magic fast schon im Alleingang zum Sieg geführt. Moritz Wagner verbuchte 26 Punkte von der Bank, sein Bruder Franz kam auf 19 Zähler - die beiden Deutschen konnten auch durch ihre Effizienz überzeugen (zusammengerechnet 19/28 FG).
Charlotte kassiert nach zuletzt vier Siegen in Folge eine überraschende Pleite, obwohl alle fünf Starter im zweistelligen Bereich punkteten, angeführt von Lamelo Ball mit 23 Zählern. Auffällig war die große Differenz beim Bench-Scoring, Orlandos zweite Garde streute 55 Punkte ein, verglichen mit mageren 19 auf Seiten der Gastgeber.
Im ersten Viertel waren defensive Defizite auf beiden Seiten erkennbar. Sowohl Charlotte als auch Orlando setzten auf das Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, aus der Sicht der Gastgeber ging es mit +2 in die Pause (63:61).
Highlights gab es vorwiegend am offensiven Ende des Parketts, etwa diese Sequenz LaMelo Balls mit einem Triple, gefolgt von einem Steal und einem spektakulären Lob-Pass im Stile eines Jamal Crawford.
Nach einem ausgeglichenen dritten Viertel zogen die Magic im letzten Abschnitt nach einem 13:0-Lauf davon, bei den Hornets ging in der Schlussphase offensiv nichts mehr. Niemand geringerer als Mo Wagner setzte mit einem Poster-Dunk kurz vor dem Ende ein dickes Ausrufezeichen und gleichzeitig den Schlusspunkt.
Corona-Protokoll: Kelly Oubre Jr., Kai Jones (beide Hornets)
Detroit Pistons (10-31) - Toronto Raptors (20-19) 103:87 (BOXSCORE)
Die Pistons setzen ihren kleinen Lauf im Jahre 2022 fort und schlagen die Raptors, Detroit steht nun bei fünf Siegen und drei Niederlagen im Januar. Die Gastgeber profitierten dabei vor allem von einer starken Leistung der Bench-Unit, allen voran Trey Lyles (21 Punkte) und Josh Jackson (13).
Number-One-Pick Cade Cunningham wusste zu überzeugen (18 Punkte, 8/15 FG), Hamadou Diallo kam ebenfalls auf 18 Zähler. VanVleet und Siakam kamen bei den Raptors zusammen auf 47 Punkte. Isaac Bonga war erneut beim G-League-Team.
Detroit baute einen 56:43-Vorsprung zur Halbzeit auf, der höchste in der bisherigen Saison. Die Raptors hatten im ersten Abschnitt eine Wurfquote von 28 Prozent, darunter 2 von 9 aus dem Feld für VanVleet.
Die Gastgeber führten mit bis zu 20 Punkten, allerdings hatten gleich mehrere Pistons-Akteure Foulprobleme. Toronto kam zwischenzeitlich bis auf 9 Zähler heran (69:60), infolgedessen lief in der Offensive jedoch nichts mehr zusammen, nach drei Vierteln stand es 83:66.
Im letzten Abschnitt verkürzten die Raptors den Rückstand auf 8 (91:83), Cunningham sorgte mit einem Dreier 2:41 Minuten vor dem Ende für die Entscheidung.
Nachdem sich Booker zuletzt mit dem Raptors-Maskottchen angelegt hatte, spielten die Gastgeber "Welcome to Jurassic Park" bei den Spieler-Intros der Suns, zudem trieb ein aufblasbarer Dinosaurier in der Arena sein Unwesen. Die Psychospielchen der Pacers machten sportlich gesehen jedoch keinen Unterschied.
Ganz im Gegenteil: D-Book schien durch die genannten Aktionen nur noch motivierter und schenkte den Gastgebern 35 Punkte ein (11/25 FG, 6/13 3FG), Deandre Ayton legte ein Double-Double auf (27 Punkte, 13 Boards). Justin Holiday (25) und Caris LeVert (20) waren die besten Werfer bei den Pacers.
Beide Teams kamen in der ersten Hälfte offensiv nicht auf Touren, die beiden ersten Viertel endeten jeweils mit einem Punktestand von 23:19, Phoenix und Indiana warfen hierbei beide unter 35 Prozent aus dem Feld. Einzig Ayton (21 Zähler) lief im ersten Durchgang heiß, zur Pause stand es 46:38 für die Suns.
Indiana deutete im dritten Viertel ein Comeback an, blieb im letzten Abschnitt jedoch eiskalt (27 Prozent FG). Chris Paul erzielte 10 seiner 12 Zähler in den letzten 12 Minuten und kontrollierte die Partie, am Ende war es ein Pflichtsieg für das Team mit der besten Bilanz der Liga.