"Wie das Spiel aktuell gepfiffen wird, ist inakzeptabel", sagte Lillard bei der anschließenden Pressekonferenz und erklärte: "Ich werde nicht zu lang darauf eingehen und will keine große Sache daraus machen. Ich habe vor der Saison geglaubt, dass mich die Regeländerungen nicht einmal betreffen würden, da ich die Referees nicht reinlege, ich mache diese Trick-Spielzüge nicht. Es ist inakzeptabel."
Entgegen seiner Einschätzung vor der Saison scheint Lillard einer der Spieler zu sein, die am stärksten von den Regeländerungen betroffen sind. Durch die neuen Richtlinien sollten vor allem Aktionen nicht mehr belohnt werden, bei denen die Spieler unnatürliche Bewegungen zur Seite oder nach hinten machen, um an die Freiwurflinie zu gehen. Doch die Regeländerungen scheinen sich nicht nur auf die von Lillard so benannten "Trick-Spielzüge" zu beschränken.
Lillard ist nicht der erste Spieler in dieser Saison, der sich ungerecht behandelt fühlt durch die neuen Richtlinien und die Auslegung derer durch die Referees. James Harden beschwerte sich bereits in der ersten Woche der neuen Spielzeit, Trae Young folgte ihm wenig später.
Damian Lillard kommt kaum an die Freiwurflinie
Lillard durfte in den ersten zehn Spielen der Saison nur 3,4 Freiwürfe pro Spiel nehmen, so wenig wie noch nie zuvor in seiner Karriere über eine gesamte Spielzeit gesehen. Auch sein Punkteschnitt von 18,5 pro Spiel wäre der schlechteste seiner bald zehnjährigen Karriere. Seit 2015-16 nahm Lillard jedes Jahr mindestens 6,2 Freiwürfe pro Spiel und erzielte mindestens 25,1 Punkte pro Saison.
Der für seine Verhältnisse unterirdische Saisonstart könnte in Lillards Fall ein Produkt mehrerer Faktoren sein. Der 31-Jährige zog sich im Sommer bei den Olympischen Spielen eine Bauchmuskelverletzung zu und könnte diese Verletzung reaktiviert haben, seine Bewegungen wirken nicht immer uneingeschränkt und er war schon mehrfach mit schmerzverzerrtem Gesicht zu sehen.
Der dritte Faktor könnte die Anpassung an den neuen Ball sein, der in dieser Saison von Wilson statt Spalding gestellt wird. Paul George und Joel Embiid haben bereits erklärt, warum der neue Ball manchen Schützen Probleme bereiten kann.
Lillard traf bisher nur 35,1 Prozent aus dem Feld und 24,7 Prozent aus der Distanz, auch diese Wurfquoten wären mit Abstand die schlechtesten seiner Karriere über eine ganze Saison. In der 109:117-Niederlage der Trail Blazers gegen die Clippers traf Lillard 11/23 aus dem Feld und 4/13 von Downtown, er ging nur ein einziges Mal an die Freiwurflinie in fast 39 Minuten Spielzeit. Die Trail Blazers haben nur fünf ihrer ersten elf Spiele gewonnen.