"Es war nicht der Streit, es war die Tatsache, dass Steve Kerr (Head Coach der Warriors, Anm. d. Red) und alle anderen so taten, als wäre es nie passiert", sagte Durant auf die Frage, ob der Streit mit Green gegen die Clippers der Grund für seinen Abschied aus Oakland war. "Bob Myers (General Manager) dachte einfach, dass er alles vergessen machen könne, indem er dich bestrafte."
Der Zwist hatte seinen Ursprung bei einem Spiel der Warriors in der Regular Season im November 2018 gegen die Clippers. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit stand es 106:106 mit sieben Sekunden auf der Uhr, Green lief mit dem Ball in die Hälfte der Clippers, ignorierte dabei Durant, der wild gestikulierend den Ball forderte, und schaffte es nicht, einen Wurf in der Zeit loszuwerden. Daraufhin kam es auf der Bank zu einer sichtbaren Konfrontation zwischen den beiden.
"Es war das erste Mal, dass uns so etwas als Team passiert ist und ich glaube, wir hätten einfach alles rauslassen müssen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir als Team gesagt hätten: 'Yo, Dray (Draymond Green), K (Kevin Durant), das war Scheiße, dass wir das erleben musste. Lasst uns einfach unsere Hände abwischen und unsere Aufgabe erledigen.' Aber das haben wir nicht getan und die Stimmung, die dann entstanden ist, hat die gesamte Situation komisch für mich gemacht. Kommunikation ist mir das Wichtigste, aber das ist nicht passiert und das hat mich - mehr als alles andere - schlussendlich vertrieben", erklärte Durant.
Green über Streit: "Sie haben alles kaputt gemacht"
Green fasste die Situation ganz ähnlich auf. "Sie (Kerr und Myers) steckten mich für 45 Minuten oder eine Stunde in einen Raum und sagten zu mir, ich soll mich entschuldigen. Ich sagte zu ihnen: 'Ich rede mit K, aber ihr müsst mir nicht erklären, was ich ihm zu sagen habe.' Am nächsten Tag fragten sie mich wieder, ob ich bereit sei, mich zu entschuldigen und ich sagten ihnen: 'Ihr seid drauf und dran, alles kaputtzumachen. Die Einzigen, die das klären können, sind K und ich. Ihr könnt nichts tun.'"
Daraufhin wurde Green für ein Spiel suspendiert und der Streit zwischen den beiden wurde medial immer weiter aufgebauscht. "Meiner Meinung nach haben sie damit alles zerstört", sagte Green und Durant stimmt ihm zu. "Das denke ich auch."
Durant spielte vor seinem Wechsel zu den Brooklyn Nets drei Jahre lang bei den Warriors und gewann zwei Championships, ehe er sich in den Finals verletzte und lange aussetzen musste. In seiner Free Agency verließ er Golden State, seinen Wechsel nach San Francisco hat er dabei bis heute nicht bereut.
Durant über GSW-Wechsel: "No-Brainer"
"Es war eine Basketball-Entscheidung, aber ich zeigte damit auch, dass es mir scheißegal ist, was andere denken. Ich konnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Aber vor allem hatte ich das Gefühl, dass ich perfekt zu euch (den Warriors) passen würde. Ich war einfach an einem Punkt in meiner Karriere angekommen, an dem ich das ausprobieren musste. Es war ein No-Brainer. Ich würde es immer wieder genauso machen. Alleine vom Anschauen der Spiele, der Interviews, der Mentalität wusste ich, dass das die Art ist, wie ich spielen wollte", erklärte Durant.
Für viele Leute, Green inklusive, machte er dann in seiner letzten GSW-Saison den Eindruck, er habe den Spaß am Team verloren und wäre mental schon auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Diese Anschuldigung wies er zurück.
"Von Beginn an wusste ich genau, was meine Rolle war und was ich tun musste, damit wir jede Nacht gewinnen. Ich war komplett fokussiert. Dadurch fragten sich Leute außerhalb des Teams, ob ich überhaupt Spaß dabei hätte. Aber wenn ich mich so tief in etwas verbeiße, will ich nirgendwo anders auf der Welt sein. Diese Erfahrung nach der ersten Championship war die schönste, die ich je hatte. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich in der kommenden Saison nicht 78 Spiele gespielt und immer alles gegeben. Ich war komplett fokussiert und habe versucht, diese Welle zu reiten - mehr als alles andere", sagte Durant.
Kevin Durants Stats bei den Golden State Warriors
Saison | Punkte | Rebounds | Assists | Feldwurfquote | Dreierquote | Spiele |
2016/17 | 25,1 | 8,3 | 4,8 | 53,7 | 37,5 | 62 |
2017/18 | 26,4 | 6,8 | 5,4 | 51,6 | 41,9 | 68 |
2018/19 | 26,0 | 6,4 | 5,9 | 52,1 | 35,3 | 78 |