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NBA - 5 Fragen zu den Dallas Mavericks: Der vielleicht wichtigste Sommer der Mavs-Historie

Luka Doncic und Kristaps Porzingis müssen ihr Zusammenspiel noch optimieren.
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Kann Porzingis der zweite Star eines Top-Teams sein?

Konzentriert man sich nur auf diese Serie, muss die Antwort ganz eindeutig "nein" lauten. Porzingis enttäuschte mit 13 Punkten im Schnitt und unter 30 Prozent von der Dreierlinie massiv, mehrere Spiele liefen an ihm vorbei, wenn er den Mavs nicht sogar aktiv schadete. Er hatte einige Erfolge als Baseline-Cutter, zeigte aber auch diese zu selten, um wirklich positiv ins Geschehen einzugreifen.

Das sah vergangenes Jahr noch anders aus, als KP über drei Spiele brandheiß von Downtown war und den Clippers durchaus wehtat, bevor er sich verletzte. Was wiederum ein Dauerthema ist und deshalb in die Beantwortung mit einfließen muss: Porzingis verpasst regelmäßig Spiele und ist nicht so belastbar, wie man es von einem Max-Contract-Spieler erwarten würde. Wozu noch die spielerischen Defizite kommen.

Porzingis ist ein Spieler, der fast komplett von anderen abhängig ist, da er sich nicht durch eigenes Ballhandling Würfe erarbeiten kann. Er muss gefüttert werden und kreiert seinerseits nicht wirklich Würfe für andere. Er ist kein guter Post-Spieler, auch nicht gegen kleinere Gegenspieler, weil es ihm an Kraft fehlt. Seine größte Waffe ist der Wurf von draußen, weshalb er mit 2,21 Meter Körperlänge einen Großteil des Spiels über an der Dreierlinie geparkt wird.

Das alles hat seinen Wert, und wenn KP von draußen heiß läuft, wirkt die Mavs-Offense bisweilen komplett unstoppable. Es ist aber nicht der Normalfall (Karriere: 36 Prozent Dreier). Und selbst wenn er noch etwas konstanter treffen würde: Das wäre die Beschreibung eines explosiven Spezialisten, keines Star-Spielers. Was ihm auch bewusst ist, ESPN zufolge ist Porzingis schon länger frustriert von seiner Rolle als Nebendarsteller.

George hat bei den Clippers in dieser Serie gezeigt, wie so ein zweiter Star aussehen kann: Er ist nicht der primäre Creator oder permanent der Fokus der Offense, aber er kann diese punktuell übernehmen und die Nummer eins immer wieder entlasten. George hatte großen Anteil daran, dass die Clippers die Minuten ohne Kawhi in dieser Serie mit +17 für sich entschieden.

Die Mavs wiederum absolvierten 281 Minuten mit Doncic (+7) und nur 55 ohne ihn - diese wurden mit -43 verloren. Hinzu kamen die Crunchtime-Minuten, in denen dem Slowenen oft die Puste ausging, weil über das gesamte Spiel jeder Wurf von ihm kreiert werden musste. Es ist schlichtweg nicht gesund, so stark von einem Spieler abhängig zu sein, egal, wie gut dieser ist.

Dallas braucht, und das hat diese Serie eindrucksvoll gezeigt, einen Spieler, der Würfe kreieren kann, wenn Doncic zu stark unter Druck gesetzt wird. Und dieser Star muss auch dazu in der Lage sein, die Offense mal einige Minuten am Leben zu halten, wenn Doncic sitzt. Porzingis hat bisher nicht gezeigt, dass er so jemand sein kann.

Kristaps Porzingis: Seine Statistiken in Dallas

SpielePunkteFG%3FG%Rebounds
19/20 - Regular Season5720,442,735,29,5
19/20 - Playoffs323,752,552,98,7
20/21 - Regular Season4320,147,637,68,9
20/21 - Playoffs713,147,229,65,4