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NBA Finals 2008: Kobes schwarzer Fleck und die Geburtsstunde der Celtics-Bruderschaft

Die Boston Celtics schlugen die Los Angeles Lakers in den Finals mit 4-2.
© getty
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Finals 2008: Wer war noch für die Boston Celtics wichtig?

Auch wenn Pierce und Allen hervorstachen, war es von Celtics-Seite vor allem eine Teamleistung, das betonen die damals Beteiligten noch heute, allen voran Garnett, der immer wieder das Wort "Bruderschaft" benutzt.

Ganz unrecht hat KG damit nicht, quasi alle eingesetzten Spieler trugen zum Erfolg bei. Rondo glänzte in den Heimspielen und fand Wege, trotz Wurfschwäche kein Schwachpunkt zu sein, Garnett verankerte mit Unterstützung des jungen Perkins die Defense.

Dazu kamen punktuelle Glanzleistungen von Bankspielern, vornehmlich Posey. Der Forward war im Prinzip der sechste Starter und enorm wertvoll, wenn Rivers kleinere Aufstellungen mit Garnett als Center bevorzugte.

Und auch so hatten die Celtics mit P.J. Brown noch einen soliden Big in der Hinterhand. Mit 38 Jahren konnte er zwar kaum über einen Bierdeckel hüpfen, doch mit seiner physischen Spielweise passte er perfekt zum besten Defensiv-Team der Liga.

Kobe Bryant: Der schwarze Fleck in seiner Karriere

Auf der anderen Seite stellten die Lakers die beste Offensive der Playoffs, allen voran natürlich wegen Kobe. Der künftige Hall of Famer legte bis zu den Finals Splits von 32/6/6 bei 51 Prozent aus dem Feld auf und überdeckte damit erfolgreich die fehlende Tiefe im Lakers-Kader.

Kobe war auf seinem sportlichen Zenit, war gerade zum einzigen Mal zum MVP der regulären Saison gewählt worden. Nun hatte die Mamba erstmals ohne Shaq die Finals erreicht, ein Umstand, der Kobe lange nicht zugetraut wurde. Die Kritik war schon damals nicht wirklich fair, schließlich fehlte es den Lakers deutlich an Qualität. Auch das veranlasste Bryant nur ein Jahr zuvor zu einem Trade-Wunsch, der aber nie umgesetzt wurde.

Gegen die Celtics fand Bryant mit Ausnahme seines starken Spiel 3 aber nie seinen Rhythmus. Boston schaffte es, Kobe vom Korb fernzuhalten und diesen stattdessen zu schweren Sprungwürfen mit Hand im Gesicht zu zwingen. Mehrfach war zu sehen, wie Kobe freie Mitspieler ignorierte und lieber gegen zwei Gegner hochstieg.

"In diesen Finals lernte ich erst, wie ich ein Team anführen möchte", gab Bryant fünf Jahre später zu. "Ich war zu hart zu meinen Mitspielern, die einfach nicht bereit für diese Celtics waren."

Sichtbar war dies vor allem bei Pau Gasol und Lamar Odom, die beide durchwachsene Serien spielten und physisch nicht dagegenhalten konnten. Vor allem in den Spielen in Boston war dies ersichtlich, in den entscheidenden Momenten in L.A. tauchten die beiden Bigs ebenfalls ab.

Abgesehen von diesem Trio erzielte der letztliche Lakers-Kader magere einmal 81 Field Goals (41 Prozent aus dem Feld).

Kobe Bryant: Seine Statistiken in der Saison 2007/08

MinutenPunkteFG%3P%FT%ReboundsAssistsTurnover
Regular Season38,928,345,936,184,06,35,43,1
Playoffs (ohne Finals)40,331,950,929,581,46,15,83,1
Finals43,025,740,532,179,74,75,03,8

Die Eintagsfliege der Finals: Leon Powe

Leon Powe? Jüngere Semester werden seinen Namen vermutlich gar nicht mehr kennen. Das ist gewissermaßen verständlich, schließlich spielte Powe nur vier Jahre in der NBA und startete lediglich 19-mal in 239 Einsätzen. Sein Punkteschnitt in den Playoffs (32 Partien) beträgt 4,3 Zähler, welche aber stark durch seine Performance in Spiel 2 der Finals gepolstert wurde.

Powe machte 21 Punkte (6/7 FG, 9/13 FT) und brachte mit seinem Hustle den TD Garden zum Beben. Der Power Forward begründete es später damit, dass er seine Glücks-Cornflakes frühstückte.

Und die Lakers? Coach Jackson sorgte nach dem Spiel für eine Panne, als er immer wieder von "Leon Pow" sprach, vielleicht war dies aber auch ein weiterer Psycho-Kniff des Zen Masters, in den restlichen Spielen der Serie erzielte Powe zusammengerechnet nur noch 12 Zähler (4/11 FG).

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