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Gedenkfeier für Kobe und Gianna Bryant im Staples Center: "Er war der MVP der Väter"

Von SPOX
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© getty

In einer emotionalen Gedenkfeier hat die Basketball-Welt Abschied von NBA-Superstar Kobe Bryant, seiner 13 Jahre alten Tochter Gianna und den weiteren sieben Todesopfern des fatalen Hubschrauberunglücks vom 26. Januar genommen. Vor rund 20.000 Menschen im Staples Center in Los Angeles feierten Bryants Witwe Vanessa und zahlreiche Weggefährten die Leben der Verstorbenen. Zudem kam heraus, dass Bryants Frau die Helikopterfirma verklagt.

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"Kobe war der MVP unter den Vätern", erklärte Vanessa Bryant in ihrer rund 20-minütigen Rede, während der die 37-Jährige immer wieder mit den Tränen kämpfte: "Es ist ein Verlust, den ich immer noch nicht verstehe. Babe, pass auf Gigi auf! Ruht in Frieden und habt Spaß im Himmel." Umgeben war sie bei ihrer Ansprache von 33.643 Rosen - eine für jeden Punkt, den Kobe Bryant in der NBA erzielt hat.

Vanessa beschrieb ihren verstorbenen Ehemann als Berühmtheit und Basketball-Legende für die Welt des öffentlichen Lebens, für sie sei er aber ihr bester Freund und Beschützer gewesen. Kobe sei ein liebevoller Ehemann und hingebungsvoller Vater mit einem zärtlichen Herzen gewesen.

Die Witwe gab zudem an, dass Kobe und sie vorhatten, ihr Ehegelübde zu erneuern und gemeinsam die Welt zu bereisen. Sie wollten eines Tages die "coolen Großeltern" werden, wenn ihre Kinder eigene Kinder haben sollten.

Unter Tränen sagte Vanessa über ihre Tochter Gianna: "Ihr Lächeln war wie Sonnenschein und nahm ihr ganzes Gesicht ein. Kobe sagte immer, sie sei wie ich. Sie hatte mein Feuer, meine Persönlichkeit und meinen Sarkasmus. Im Inneren war sie zärtlich und liebevoll. Sie hatte das beste Lachen. Es war ansteckend. Es war rein und aufrichtig."

Unter den tausenden Menschen, die an der öffentlichen Gedenkveranstaltung teilnahmen, befanden sich viele NBA-Größen aus Vergangenheit und Gegenwart. Bryant sei "wie ein kleiner Bruder" für ihn gewesen, sagte Bryants Idol Michael "Air" Jordan mit tränenüberströmtem Gesicht: "Seit ich ihn kannte, wollte ich der beste große Bruder sein, der ich sein konnte." Bryant sei "ein Teil von mir" geworden, erklärte der sechsmalige NBA-Champion weiter: "Als er starb, ist auch ein Teil von mir gestorben."

Shaq: "Mamba, du wurdest uns zu früh genommen"

Bryants langjähriger Mitspieler Shaquille O'Neal würdigte seinen kongenialen Partner: "Mamba, du wurdest uns zu früh genommen." Center O'Neal erinnerte an das "komplexe Verhältnis" der beiden Alphatiere und zog einen Vergleich zu den Beatles: "Die Rivalität zwischen John Lennon und Paul McCarthy hat zur womöglich großartigsten Musik aller Zeiten geführt. Kobe und ich haben uns zum womöglich besten Basketball aller Zeiten getrieben."

Dem rund zweieinhalbstündigen Festakt im Staples Center, in dem Bryant mit den Los Angeles Lakers in seinen 20 NBA-Jahren von 1996 bis 2016 fünf Meisterschaften gefeiert hatte, wohnten unter anderem noch die Basketball-Legenden Magic Johnson, Kareem Abdul-Jabbar und Bill Russell bei. Die US-Sängerin Beyonce gab mit zwei Songs den Startschuss für das Memorial mit dem Titel "A Celebration of Life for Kobe and Gianna Bryant".

Der Termin 24. Februar war nicht zufällig gewählt. Kobe Bryant, der 41 Jahre alt wurde, trug viele Jahre seiner Karriere die Rückennummer 24. Die als großes Talent geltende Gianna spielte mit der Nummer 2. Vater und Tochter wurden bereits am 7. Februar im engsten Kreis beigesetzt.

Die Teilnehmer an der Gedenkfeier erhielten ein 24-seitiges Programmheft mit Bildern von Bryant und seiner Familie sowie eine Anstecknadel und ein schwarzes T-Shirt mit Bildern von Kobe und seiner Tochter auf der Rückseite. Die Karten kosteten regulär bis zu 224 Dollar.

Vanessa Bryant verklagt Helikopterfirma

Am Rande der Veranstaltung wurde bekannt, dass die Witwe von Kobe Bryant die Helikopterfirma verklagt. Bryant, seine Tochter und sieben weitere Personen wurden Ende Januar bei einem Hubschrauberabsturz bei nebligem Wetter getötet.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus der Klageschrift zitiert, habe der Pilot fahrlässig und leichtsinnig gehandelt. Bryants Tod sei daher eine direkte Folge des Fehlverhaltens des ebenfalls gestorbenen Piloten. Die Klage gegen Island Express Helicopters und die Island Express Holding Corp. fordert nicht näher bezeichnete Entschädigungs- und Schadensersatzleistungen.

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