Die Tragödie ereignete sich im kalifornischen Calabasas westlich von Los Angeles am Sonntagmorgen. Bryant reiste mit mehreren weiteren Personen in seinem Privat-Helikopter.
Unter dem Opfern war auch John Altobelli, Trainer der Baseball-Mannschaft des Orange Coast Colleges. Das gab die Schule bekannt. Laut CNN sollen bei dem Absturz auch dessen Frau und eine seiner beiden Töchter ums Leben gekommen sein. Die Identifikation durch die Behörden steht noch aus.
Die Polizei bestätigte inzwischen, dass insgesamt neun Personen an Bord waren, der Pilot sowie acht Fluggäste. Die Behörden erhielten laut L.A. Times um 9.47 Uhr einen Notruf. Der Absturz geschah demnach in steilem Gelände und entzündete gemäß Bezirksfeuerwehrchef Daryl Osby ein großes Buschfeuer.
Helikopter flog wohl ungewöhnlich tief
Der Grund für den Absturz werde derzeit noch untersucht, die Luftsicherheitsbehörde hat die Untersuchungen bereits aufgenommen, wie der Sheriff des County Departments in einer Pressekonferenz bestätigte. Medienberichten zufolge könnte schlechtes Wetter zum Absturz geführt haben.
Ein Augenzeuge berichtete der L.A. Times, dass der Helikopter ungewöhnlich tief geflogen und dann im Nebel verschwunden sei. Kurz darauf habe es ein großes Feuer gegeben.
Die Polizei verzichtete an diesem Morgen auf den Einsatz von Helikoptern wie Polizeisprecher Josh Rubenstein auf einer Pressekonferenz bestätigte. "Wir wissen, dass es ein Problem mit der Sichtbarkeit gab." Die Untersuchungen und die Identifkation der Leichen wird nun wohl mehrere Tage andauern.
Der 41-jährige Bryant hinterlässt seine Ehefrau Vanessa und drei weitere Kinder. Bryant und seine Tochter Gianna wollten zu einem Basketballspiel, in dem Gianna zum Einsatz kommen sollte. Laut US-Medien war der Helikopter auf dem Weg zur Mamba Sports Academy in Newbury Park, ungefähr 137 Kilometer entfernt vom Abflugort in Santa Ana.
NBA reagiert mit Fassungslosigkeit auf Bryants Tod
Kurz nach dem Bekanntwerden des tragischen Tods der Lakers-Legende reagierte die NBA-Welt mit Fassungslosigkeit und tiefer Trauer. Zahlreiche NBA-Stars bekundeten über die sozialen Medien ihr Mitleid. Auch NBA-Commissioner Adam Silver oder Bulls-Legende Michael Jordan sprachen ihr tiefstes Mitgefühl aus.
"Ich bin schockiert aufgrund der tragischen Nachricht von Kobes und Giannas Tod. Worte können meinen Schmerz nicht beschreiben. Ich habe Kobe geliebt - er war für mich wie ein kleiner Bruder", schrieb Jordan in einem Statement.
Vor der Partie zwischen den Nuggets und Rockets hielten die Teams eine Schweigeminute ab. Anschließend feierten die Fans im Pepsi Center Bryant mit "Kobe, Kobe"-Rufen. Alle Spiele in der Nacht auf Montag sollen aber wie geplant stattfinden. Die Raptors und Spurs ließen jeweils in ihrer ersten Possession die 24-Sekunden-Shotclock herunterlaufen - offenbar eine Hommage an Bryant, der während seiner Karriere die Nr.8 und die Nr.24 trug.
Bryant spielte insgesamt 20 Jahre in der NBA für die Los Angeles Lakers. Mit dem Team aus der Stadt der Engel gewann er fünf Titel, 18-mal wurde er zum All-Star gewählt. Zudem wurde er 2008 als MVP ausgezeichnet und sammelte im Laufe seiner Karriere insgesamt 33.643 Punkte, damit liegt er auf Platz 4 der All-Time-Scoring-Liste der Liga.
Mit dem Team USA gewann er 2008 und 2012 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Die Black Mamba, wie Bryant auch genannt wurde, galt weithin als einer der besten Basketball-Spieler aller Zeiten. 2016 hatte Bryant seine Karriere beendet.
Kobe Bryant: Nach der sportlichen Karriere der Oscar
Im Dezember 2017 wurden seine Trikots mit den Nummern 8 und der 24 folgerichtig unter das Hallendach des Staples Center gezogen - als Anerkennung für seine Leistungen für die Lakers werden die Nummern seither nicht mehr vergeben. Erst am Sonntag hatte Superstar LeBron James Bryant in der Rangliste der erfolgreichsten Werfer mit nun 33.655 Zählern überholt.
Auch nach seiner sportlichen Karriere blieb Bryant erfolgreich. 2018 gewann er den Oscar in der Kategorie "Bester Animationskurzfilm" für sein Werk "Dear Basketball", in dem Bryant seine Liebe zu seinem Sport zum Ausdruck brachte.
Deutschlands Superstar Dirk Nowitzki hatte seinen langjährigen Weggefährten und Rivalen schon bei dessen Abschied vom Parkett gewürdigt. "Talent. Leidenschaft. Hingabe. Killerinstinkt. Er hatte alles", adelte der Würzburger Bryant voller Anerkennung.
"Ich bin ein großer Fan. Du hast der NBA und dem ganzen Sport geholfen", sagte NBA-Legende Michael Jordan. Shaquille O'Neal, der an Bryants Seite drei Meistertitel gewonnen hatte, hieß seinen langjährigen Kumpel "willkommen im neuen Leben". Bryant sollte es nicht lange genießen können.