Trotz einer überragenden Statline von Giannis Antetokounmpo müssen die Bucks lange um ihren Sieg zittern, auch weil Bulls-Rookie Coby White einen weiteren Rekord aufstellt. Jrue Holiday avanciert zum Helden für die Pels.
Cleveland Cavaliers (4-7) - Miami Heat (8-3) 97:108 (BOXSCORE)
- Zu keinem Zeitpunkt der Partie lagen die Heat in Rückstand, zwischenzeitlich deutete vieles auf einen lockeren Blowout-Sieg der Gäste aus dem Süden Floridas hin. Angeführt von den beiden Rookies Kendrick Nunn mit 23 Punkten (10/16 FG) und Tyler Herro mit 16 erarbeiten sich die Heat im dritten Viertel einen 27-Punkte-Vorsprung. Das Spiel war entschieden.
- Cleveland bewies allerdings Herz, ganz offensichtlich wollten die Cavs sich nicht vor eigenem Publikum abschießen lassen. Stattdessen starteten die Hausherren im Schlussabschnitt einen Comeback-Versuch, zwei Dreier in Folge von Kevin Love (21 Punkte, 10 Rebounds) gaben den Cavs neue Hoffnung und verkürzten auf 10 Zähler.
- Das reichte allerdings nicht. Miami übernahm anschließend wieder die Kontrolle, Jimmy Butler (14 und 6 Assists) und Bam Adebayo (16, 15 Bretter und 5 Assists) verschafften den Heat wieder etwas Luft auf dem Weg zur zweitbesten Bilanz im Osten (gemeinsam mit den Bucks und Raptors).
- "Wir haben einen Weg gefunden, zu gewinnen", bilanzierte Butler nach der Partie, der zudem 3 Steals und 2 Blocks auflegte. "Es ist egal, wie du gewinnst, ob mit einem Punkt oder mit 20. Das geht alles in die gleiche Spalte.
New York Knicks (3-9) - Dallas Mavericks (6-5) 106:103 (Spielbericht)
Milwaukee Bucks (8-3) - Chicago Bulls (4-8) 124:115 (BOXSCORE)
- Nächster historischer Auftritt von Bulls-Rookie Coby White, doch gegen einen bärenstarken Giannis Antetokounmpo sowie einen Eric Bledsoe mit Saisonbestwert reichte das nicht. Der Greek Freak sicherte den Bucks mit einer beeindruckenden Statline den sechsten Sieg aus den vergangenen sieben Spielen - allerdings musste Milwaukee lange zittern.
- Nach seinem Dreierfeuerwerk gegen die Knicks machte White in der ersten Halbzeit genau da weiter, wo er am vergangenen Dienstag aufgehört hatte. Mit 5 von 8 von Downtown in den ersten 24 Minuten avancierte der 19-Jährige zum jüngsten Spieler in der NBA-Geschichte, der mindestens fünf Dreier in zwei aufeinanderfolgenden Spielen versenkte.
- White beendete die Partie mit 26 Punkten als Topscorer der Bulls, in Hälfte zwei kam allerdings nur noch ein Triple zu seinem Kontostand hinzu. Auch Zach LaVine machte mit 25 Zählern (4/9 Dreier) und 7 Assists einen guten Job. So lieferte Chicago den Bucks über weite Strecken der Partie einen spannenden Kampf.
- Erst gegen Ende des dritten Abschnitts konnte sich Milwaukee erstmals zweistellig absetzen, das lag vor allem an Giannis (10 Punkte in diesem Durchgang) und Bledsoe (12). Eine Vorentscheidung war das allerdings noch nicht. Die Bulls blieben weiterhin in Schlagdistanz, vier Bledsoe-Zähler in Folge in den finalen Minuten machten aber letztlich alles klar zu Gunsten der Bucks.
- Der Point Guard erzielte insgesamt 31 Zähler (dazu 8 Assists), auf dem Weg zu seinem Saisonbestwert versenkte er überragende 12 seiner 14 Feldwurfversuche. Giannis legte mit 38 Punkten (13/24, aber 11/20 FT), 16 Rebounds, 4 Assists und 3 Steals nach, Wesley Matthews kam noch auf 15 Zähler.
New Orleans Pelicans (3-8) - Los Angeles Clippers (7-5) 132:127 (BOXSCORE)
- Das Fehlen von Kawhi Leonard (Ruhepause) und Patrick Beverley (Wade) auf Seiten der Clippers sollte an diesem Abend eigentlich Paul George wett machen. Der Superstar, der im Sommer per Trade aus Oklahoma City nach L.A. kam, feierte nach zwei Schulteroperationen in der Offseason sein Debüt für die Clippers - und musste direkt eine Niederlage gegen die Pelicans hinnehmen.
- Die Hausherren mussten ihrerseits auf Brandon Ingram (Knieprobleme) und Lonzo Ball (Leiste) verzichten, dafür sprang Jrue Holiday mit einem bärenstarken Auftritt in die Bresche. Der 29-Jährige erzielte 36 Punkte, versenkte 5 von 6 Dreier, verteilte 7 Assists und klaute sechsmal den Ball (bei 7 Turnover). Auch in der packenden Schlussphase war er mit 12 Zählern in den finalen fünf Minuten sowie mehreren Assists zur Stelle.
- Einen davon vergoldete Derrick Favors (20 und 20 Bretter) mit einem krachenden Slam zum 126:120 etwa 50 Sekunden vor dem Ende. Zwar machte es PG-13 mit einem Triple noch einmal spannend, doch die Pelicans antworteten in Person von Frank Jackson (23) ebenfalls per Dreier. Anschließend ließ sich NOLA den Sieg von der Freiwurflinie nicht mehr nehmen - auch mit Hilfe einiger Clippers-Ballverluste.
- George fand sich in seinem Saisondebüt mit einem Fadeaway übers Brett wenige Minuten nach dem Tip-Off direkt recht gut ein. Am Ende hatte er 33 Punkte (10/17 FG), 9 Rebounds und 4 Assists bei 5 Turnover vorzuweisen. Allerdings stand er auch aufgrund von Foulproblemen (59) nur 24 Minuten auf dem Parkett.
- "Ich glaube, ich war schrecklich", meinte der 29-Jährige nach der Partie. "Ich muss noch besser zurückkommen, was meine Performance, meine Defense und einfach den Flow des Spiels angeht. Ich hatte bisher noch keine Möglichkeit, mich an die Geschwindigkeit zu gewöhnen. Das ist gut, dass ich das Spiel hinter mir habe."
- George verlor in den Schlussminuten gleich zweimal den Ball gegen Holiday, was seine kritische Haltung unter anderem erklären könnte. An seiner Seite machte aber wieder einmal Lou Williams mit 31 Punkten einen ganz starken Job, Rodney McGruder steuerte 20 Zähler von der Bank bei, Montrezl Harrell kam auf 18 Punkte, 7 Rebounds und 6 Assists.