NBA

NBA Power Ranking zum Saisonstart: Der Beginn einer neuen Zeitrechnung

Giannis Antetokounmpo, LeBron James und Kawhi Leonard können die kommende Saison prägen.
© SPOX
Cookie-Einstellungen

Platz 10: Golden State Warriors (57-25).

Was für ein ungewohntes Bild, die Warriors so tief stehen zu sehen. Dabei ist auch diese Position vor allem dem Respekt geschuldet: Der Kader des fünfmaligen Finalisten ist unheimlich dünn und mit etlichen Spielern besetzt, die ihre NBA-Tauglichkeit bisher kaum unter Beweis gestellt haben. Ob Klay Thompson diese Saison spielen wird, ist nicht sicher. Mit Stephen Curry, D'Angelo Russell, Draymond Green und Kevon Looney gibt es vier erwiesenermaßen gute NBA-Spieler. Solange Curry und Green fit sind, können die Warriors jedes Spiel gewinnen, ein garantiertes Playoff-Team sind sie aber nicht.

Platz 9: Boston Celtics (49-33).

Nach zwei Top-Teams im Osten gibt es ein recht großes Cluster von Teams, die um den Heimvorteil in Runde eins mitspielen. Vor dem Saisonstart sehen viele die Celtics als das beste dieser Teams, auch wenn die Defense im Frontcourt nach dem Verlust von Al Horford mehr als nur suspekt ist. Die Offense könnte dafür mit Kemba Walker und einem fitte(re)n Gordon Hayward einen Schritt nach vorne machen. Die Celtics haben nun auch Jaylen Brown mit einem fetten Vertrag das Vertrauen gezeigt - kann er das rechtfertigen? Und wie macht sich Jayson Tatum?

Platz 8: Toronto Raptors (58-24).

Aus Respekt vor dem Champion steht dieser bei mir etwas höher im Kurs als Boston. Und tatsächlich sind die Raptors auch nach dem Verlust von Kawhi Leonard und Danny Green noch ein eingespieltes und ausbalanciertes Team, das verteidigen kann, vorne wenig Fehler macht und in Nick Nurse einen Top-Coach an der Seitenlinie stehen hat. Nicht aus Zufall hatte dieses Team letzte Saison ohne Kawhi eine 17-5-Bilanz. Die große Frage lautet nun: Kann Pascal Siakam seine rasante Entwicklung fortsetzen und den neuen Deal rechtfertigen? Trades von Veteranen sind trotz allem nicht ausgeschlossen.

Platz 7: Utah Jazz (50-32).

Bei den Jazz passte in der Vorbereitung noch nicht alles zusammen, das ist jedoch in Ordnung: Dieses Team will im Mai bereit sein, der Oktober ist Nebensache. Mike Conley, Bojan Bogdanovic, Ed Davis und Jeff Green müssen erst integriert werden, Joe Ingles sich an seine neue Rolle als Sixth Man gewöhnen. Logisch, dass da noch nicht alles funktioniert - kommen diese Jazz jedoch ins Laufen, könnten sie ihre beste Saison seit Stockalone hinlegen. Rudy Gobert garantiert nahezu im Alleingang eine Top-3-Defense, und offensiv hat Donovan Mitchell jetzt endlich Spielpartner. Ein Dark Horse.

Platz 6: Los Angeles Lakers (37-45).

Nein, die Lakers haben keinen perfekten Supporting Cast, nein, die Coaching-Konstellation mit Frank Vogel und "Littlefinger" Jason Kidd ist unglücklich, nein, ihre Bigs, ihre Defense und ihr Spacing sind mindestens suspekt. Ja, sie haben vermutlich das beste Duo der Liga. Schwierig, dieses Team einzuordnen, aber eine tiefere Platzierung für ein Team mit LeBron James und Anthony Davis würde sich falsch anfühlen. Solange beide gesund sind, werden die Lakers nicht übermäßig viele Spiele verlieren. Und wenn noch der eine oder andere Veteran (Iggy?) dazu kommt ...

Platz 5: Houston Rockets (53-29).

Zweifel an Houstons Tiefe, an der Defense und am Fit zwischen James Harden und Russell Westbrook sind erlaubt, letzteres vor allem in Bezug auf mögliche Playoff-Duelle. Solange Harden jedoch im Saft steht, werden diese Rockets immer eins der besten Offensiv-Teams der Liga sein - seine 31,2 Punkte in der Preseason dienen als Vorgeschmack. Westbrook bringt einen willkommenen Hauch Unvorhersehbarkeit in die Dynamik des Kaders. Da beide Ex-MVPs zudem wenig von Load Management halten, dürfte es zumindest in der Regular Season wieder jede Menge Siege geben.

James Harden, Mike D'Antoni und Russell Westbrook sollen die Houston Rockets führen.
© getty
James Harden, Mike D'Antoni und Russell Westbrook sollen die Houston Rockets führen.

Platz 4: Denver Nuggets (54-28).

Man kann dafür argumentieren, dass die Nuggets schon letzte Saison die Conference Finals hätten erreichen müssen, nun sind die Jungstars wie Nikola Jokic oder Jamal Murray um eine Erfahrung reicher und der Kader ist durch die Ankunft von Jerami Grant sogar noch tiefer und vielseitiger geworden. Dazu gibt es die Wild-Card Michael Porter Jr., der in der Preseason tolle Ansätze zeigte. Die Nuggets haben die Kontinuität und die Tiefe, um in der Regular Season um die beste Bilanz mitspielen zu können. Die wichtigste Frage: Können sie den defensiven Positiv-Trend fortsetzen?

Platz 3: Philadelphia 76ers (51-31).

Den Sixers fehlt es zwar an Tiefe, aber ihre Starting Five sucht ihresgleichen - im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn der kleinste Starter Josh Richardson ist (1,98 m) und man mindestens drei All-Defensive-Team-Kaliber hat, verfügt man über ein spezielles Team. Philly sollte defensiv grandios sein, dank der Ankunft von Al Horford bekommt man Joel Embiid zudem vielleicht mal gesund durch die Saison. Zumal es an letzterem in den Playoffs hängen wird. Wenn Embiid zu einem richtigen Go-to-Guy wird, sind die Finals in Reichweite, auch wenn sie offensiv eine neue Hierarchie finden müssen.

Platz 2: Milwaukee Bucks (60-22).

Der Abgang von Malcolm Brogdon kann in den Playoffs wehtun, in der Regular Season sollten die Bucks ihre Gegner aber wieder überwiegend plattwalzen. Das System funktioniert, Giannis Antetokounmpo wird mit seinen 24 Jahren nicht abbauen, sondern könnte sogar noch einen Schritt nach vorne machen. Defensiv werden die Bucks wieder elitär sein, vorne sorgen Kyle Korver und Wesley Matthews für noch mehr Shooting. Vielleicht reicht es nicht wieder für 60 Siege, mit einem fitten Giannis sollten es eigentlich aber nicht viel weniger sein.

Platz 1: L.A. Clippers (48-34).

Auch wenn Paul George noch eine Weile ausfallen wird und noch nicht ganz klar ist, wer in diesem Team das Playmaking übernehmen wird: Kein Team bietet weniger Fragezeichen als die Clippers. Kawhi Leonard und George stießen zu einem bereits funktionieren Kern hinzu, es musste nicht aus dem Nichts ein völlig neues Team kreiert werden. Die Clippers sind auf nahezu jeder Position doppelt hochwertig besetzt, die Defense ist potenziell furchteinflößend. Doc Rivers hat 2008 schon einmal ein neu formiertes Team bis ganz an die Spitze geführt. Geht das noch einmal?

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema