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NBA: Russell Westbrook vor Abschied und Trade aus Oklahoma City? Die Realität erhält Einzug

Russell Westbrook hat noch bis 2023 einen gültigen Vertrag.
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Die drei gehandelten Trade-Partner für Russell Westbrook

HOUSTON ROCKETS

Wenn Stars plötzlich auf den Markt gespült werden, sind die Rockets oft nicht weit weg. General Manager Daryl Morey ist immer auf der Suche nach Stars, nach seiner Theorie wird Talent gehortet und der Rest ergibt sich im Anschluss. Wie allerdings Westbrook in dieses Konstrukt passen soll, ist auf den ersten und auch zweiten Blick nicht erschließbar.

In James Harden und Chris Paul besitzen die Rockets bereits über einen Backcourt der Extraklasse, auch wenn es wohl Differenzen zwischen den beiden Stars während der vergangenen Saison gegeben hat. Morey machte aber zuletzt deutlich, dass er weder Harden noch CP3 traden will. Ein Tausch zwischen Paul und Westbrook würde jedoch perfekt funktionieren, beide verdienen kommende Saison 38,5 Millionen.

Angeblich soll Morey aber auch Ideen haben, wie alle drei Stars unter den Salary Cap mit einem entsprechenden Trade passen. Dafür sollen vor allem die anderen beiden Großverdiener Clint Capela (14,9 Mio.) und Eric Gordon (14,1 Mio.) angeboten worden sein, um möglicherweise einen Drei-Team-Trade einzufädeln.

Wie allerdings Westbrook dann mit dem bestehenden Backcourt harmonieren könnte, wirft Fragen auf. Der MVP von 2017 braucht den Ball in seinen Händen, gleiches gilt für The Beard und auch CP3. Letztere sind immerhin gute Spot-Up-Schützen, was von Westbrook nicht behauptet werden kann. Von seinen Dreiern, die von stats.nba.com als wide open definiert wurden, traf Westbrook gerade einmal 32,7 Prozent, als Spot-Up-Schütze aus allen Lagen waren es 35,4 Prozent und magere 0,95 Punkte pro Possession.

Nun mag der gemeine Fan sagen, dass Westbrook und Harden auch zu OKC-Zeiten miteinander harmonierten. Dies ist aber eine Sackgasse, da die Rollen klar verteilt waren. Harden war Sixth Man und spielte viele Minuten ohne Russ, inzwischen hat der Bärtige Westbrook deutlich überflügelt. Westbrook müsste sich deutlich zurücknehmen und sein Spiel (und seinen Wurf) völlig neu definieren. Ob er das kann?

MIAMI HEAT

In Miami müsste Westbrook dies wohl nicht tun. Die Heat sind ebenso bekannt dafür, gewisse Risiken einzugehen. Die Uhr von Teampräsident Pat Riley, der im März 74 Jahre alt wurde, tickt und der Pate vom South Beach will mit aller Macht im Herbst seiner Karriere als Funktionär noch einmal ein wettbewerbsfähiges Team zusammenstellen. Der Coup mit der Verpflichtung von Jimmy Butler in einem komplizierten Sign-and-Trade war dafür der erste Schritt.

Gleichzeitig agieren die Heat auch nahe an der Luxus-Steuer, die Miami selbst in der Ära der Big Three um LeBron immer wieder vermeiden wollte. Heat-Guru Ira Winderman vom Sun Sentinel warf als möglichen Trade ein Paket aus Goran Dragic, Justise Winslow, Bam Adebayo, Tyler Herro und einem Erstrundenpick in den Raum.

Das könnte OKC ins Grübeln bringen, da der Vertrag von Dragic 2020 ausläuft und zudem drei junge und entwicklungsfähige Spieler kommen würden. Prestis Liebe für lange, athletische Spieler ist bestens dokumentiert, Flügel Winslow und Center Adebayo wären dafür wie prädestiniert.

Das würde den Heat-Kader zwar gewaltig ausdünnen, Miami aber wieder relevant machen. Ein Star-Duo aus Westbrook und Butler würde für Aufmerksamkeit sorgen und könnte auch in Zukunft andere Spieler anlocken. Auch von der Kultur her würde Westbrook bestens passen. In wohl keiner Franchise wird so hart wie in Miami gearbeitet, Jimmy Buckets ist wie Westbrook als Trainingsweltmeister verschrien.

DETROIT PISTONS

Und dann sind da noch die Pistons, die seit Chauncey Billups auf der Suche nach einem Point Guard sind. Reggie Jackson wird zwar wie ein echter Starter bezahlt, sollte aber in der modernen NBA keine so große Rolle wie in Detroit übernehmen.

Zugegeben, den Löwenanteil des Spielaufbaus übernahm ohnehin Blake Griffin, der in der vergangenen Saison unter den schwachen Schützen der Pistons litt. Schon dieser Satz sollte hellhörig machen, denn Detroit braucht Schützen und der ist Westbrook bekanntlich nicht.

Westbrook würde auch nicht zur neuen Ausrichtung Detroits unter GM Ed Stefanski passen, der unter anderem vor dem Draft das große Salär von Jon Leuer (nach Milwaukee) abstieß und langfristige Kosten zusammenkürzen möchte. Ähnliche Moves könnten für Jackson (18 Mio.) und Langston Galloway (7 Mio.) während der Saison passieren.

Da auch Griffin fürstlich bezahlt wird (34 Mio.), würden sich die Pistons wieder gewaltig strecken müssen, um überhaupt den Kader aufzufüllen. Der einzige Weg könnte sein, dass OKC Andre Drummond aufnimmt, der die kommenden zwei Jahre noch fast 56 Millionen verdient. Auch das erscheint aber unrealistisch, da OKC auch noch Steven Adams als Center hat, der ähnlich teuer ist.

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