Milwaukee Bucks vs. Detroit Pistons: Die Ausgangslage
Kein Team hat diese Saison so geprägt, so dominiert wie die Bucks. Unter dem neuen Head Coach Mike Budenholzer stürmte man nicht nur zur besten Bilanz der Liga, sondern auch zum mit Abstand besten Net-Rating der NBA (8,6) - Budenholzer ist ebenso favorisiert für den Coach of the Year-Award wie Giannis Antetokounmpo für den MVP-Award.
Antetokounmpo ist der moderne Shaq - der Grieche hat das Vakuum des besten Spielers der Conference nach dem Abschied von LeBron James schnell vergessen lassen. Und Budenholzer hat ein System mit so vielen Schützen um Giannis herum maßgeschneidert, dass seine unfassbare Dynamik und Athletik noch viel besser zum Tragen kommen als noch in der Vorsaison.
Damals schied man in Runde eins aus, überhaupt hat Giannis noch keine Playoff-Serie in seiner kurzen Karriere gewonnen. Die Bucks warten seit 2001 (!) auf eine gewonnene Serie, es rechnet jedoch alle Welt damit, dass sich dies nun ändern wird.
Denn Detroit sah zwar über einige Wochen gefährlich aus, in den letzten Saisonwochen schleppten sich die Pistons jedoch über die Ziellinie und mussten bis zum letzten Spieltag um die Playoff-Teilnahme bangen, obwohl Platz sechs zeitweise fast sicher wirkte. Zu einem großen Anteil lag das an den anhaltenden Knieproblemen von Blake Griffin, der wohl auch nicht mit 100 Prozent in die Serie geht.
Das ist bitter - Griffin hat eine herausragende Saison hinter sich und ist der einzige Offensiv-Star der Pistons. Der Forward scort und kreiert, fast alle erfolgreichen Angriffe Detroits laufen über ihn, zumal er mittlerweile ein absolut respektabler Shooter geworden ist. Während die Defense Detroits über die ganze Saison solide war, erlebte die Offense bisweilen extreme Aufs und Abs.
Rund um die Konstanten Griffin und Andre Drummond leben (und sterben) die Pistons zu einem großen Anteil davon, ob ihre Shooter wie Wayne Ellington oder Luke Kennard ihre Würfe treffen. An den ganz heißen Shooting-Tagen konnte dieses Team in der Regular Season auch einige Top-Teams schlagen.
Milwaukee Bucks vs. Detroit Pistons: Fakten zur Serie
Bucks | Pistons | |
Bilanz Regular Season | 60-22 | 41-41 |
Offensiv-Rating (Platz) | 113,5 (4) | 108,3 (21) |
Defensiv-Rating (Platz) | 104,9 (1) | 108,6 (12) |
Net-Rating (Platz) | 8,6 (1) | -0,4 (17) |
Direkter Vergleich | 4-0 | 0-4 |
Bucks vs. Pistons: Alle Termine der Serie!
NBA Playoffs 2019: So gewinnen die Bucks die Serie
Die Bucks sind von einigen Verletzungssorgen heimgesucht, unter anderem fallen Malcolm Brogdon und Pau Gasol weiter aus, während Nikola Mirotic für Spiel 1 nach längerer Pause zurückkehren könnte. Am Grundrezept ändert sich aber nichts: Die Shooter verschaffen Giannis Platz, der im Eins-gegen-Eins von niemandem zu halten ist. Wird gedoppelt oder getrippelt, geht der Ball entweder zu offenen Schützen oder beispielsweise zu Eric Bledsoe oder Khris Middleton, die gegen unsortierte Defense auch wunderbar attackieren können.
Das Rezept klingt simpel und ist es auch, trotzdem hatte in dieser Saison kein Team eine Antwort darauf - und auch die Pistons werden sie kaum haben, wenn die Bucks ihrem Stil treu bleiben und nicht aufgrund relativ geringer Playoff-Erfahrung völlig die Nerven verlieren. Zumal Detroit, wenn man die Schützen einigermaßen in den Griff bekommt, einfach nicht genug Firepower mitbringt. Giannis ist zudem der bestmögliche Verteidiger selbst gegen einen fitten Griffin.
Ein Schlüsselduell findet auf der Fünf statt - ein wichtiger Teil der Pistons-Offense sind die Offensiv-Rebounds und Putbacks von Drummond. Aber: Die Bucks sind das beste Defensiv-Rebound-Team der Liga; Lopez sammelt zwar selbst nicht viele Boards ein, boxt dafür aber effektiver aus als fast jeder andere Spieler. Im Normalfall dürften die Bucks hier keine großen Schwierigkeiten haben.
Der Kader der Milwaukee Bucks
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Eric Bledsoe | Tony Snell | Khris Middleton | Giannis Antetokounmpo | Brook Lopez |
George Hill | Pat Connaughton | Sterling Brown | Ersan Ilyasova | D.J. Wilson |
(Malcolm Brodgon) | Nikola Mirotic | (Pau Gasol) | ||
(Donte DiVincenzo) | Bonzie Colson |
NBA Playoffs 2019: So gewinnen die Pistons die Serie
Die Pistons haben in dieser Serie nichts zu verlieren und sind vorerst glücklich, überhaupt zum ersten Mal seit 2015 wieder dabei zu sein. Das Matchup gegen Toronto hätte ihnen eher gelegen, in diesem "Nachbar"-Duell gab es in dieser Saison sogar mehrere Erfolge. Gegen die Bucks hingegen wurde viermal mit durchschnittlich 15 Punkten Unterschied verloren.
Wenn die Shooter im Kollektiv Feuer fangen und Griffin sein Matchup gegen Giannis offen gestalten kann, könnte Detroit einen oder vielleicht sogar zwei Siege einfahren. Die Bucks sind kein erfahrenes Team, ganz vielleicht könnte sich das Ganze dann verselbstständigen. Man sollte sich aber nicht zu viel vormachen: Die Chance ist winzig, falls sie überhaupt existiert.
Der Kader der Detroit Pistons
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Reggie Jackson | Bruce Brown | Wayne Ellington | Blake Griffin | Andre Drummond |
Ish Smith | Luke Kennard | Glenn Robinson III | Thon Maker | Zaza Pachulia |
Jose Calderon | Langston Galloway | Svi Mykhailiuk | Jon Leuer | |
Isaiah Whitehead |
Bucks vs. Pistons: Wer gewinnt die Serie?
Giannis wird gleich zu Beginn der Playoffs ein Statement setzen wollen, die Ausfälle von Brogdon und Co. schmerzen frühestens eine Runde später. Mit einem Griffin in Bestform wäre die Serie etwas interessanter, aber immer noch deutlich. So riecht es eher nach dem Besen und dem Beginn der griechischen Übernahme. Prognose: Bucks in 4.