Wie auch schon in der vergangenen Partie gegen die Thunder musste Denver auf den angeschlagenen Gary Harris (Knöchel) verzichten. Dafür rückte Torrey Craig in die Starting Five, der bereits gegen Russell Westbrook einen hervorragenden Job gemacht hatte.
Und auch ohne Harris legten die Nuggets offensiv richtig gut los. Dank aggressiver Attacken gegen die gegnerische Zone gingen die Hausherren früh mit 15:9 in Front, doch LAL ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Auch LeBron James und Co. richteten unter dem Korb eine Menge Schaden an.
So entwickelte sich über die komplette erste Hälfte ein ausgeglichenes und unterhaltsames Spiel. Sobald sich die Nuggets abzusetzen drohten, schlug L.A. zurück. Dennoch erspielte sich Denver leichte Vorteile, dementsprechend ging es mit einer 58:50-Führung für die Gastgeber in die Kabine.
Ein kleiner Schockmoment ereignete sich gegen Ende des zweiten Viertels, als Lonzo Ball beim Kampf um einen Offensiv-Rebound mit Malik Beasley merkwürdig kollidierte. Dabei verletzte er sich offenbar am linken Knöchel. Anschließend humpelte der Point Guard der Lakers in die Kabine und konnte nicht mehr auf das Parkett zurückkehren.
Das war nicht die einzige schlechte Nachricht für die Lakers. Denn nach dem Seitenwechsel fing Nikola Jokic kurzzeitig Feuer, mit Back-to-Back-Triples brachte er seine Farben schnell bis auf 64:50 weg. Insgesamt erzielte der Serbe im dritten Abschnitt 12 Zähler, dem hatte LAL relativ wenig entgegenzusetzen.
Moritz Wagner kommt in der Garbage Time zum Einsatz
Denver setzte sich dagegen immer weiter ab, zwischenzeitlich betrug der Vorsprung 18 Zähler - und zu Beginn des Schlussabschnitts bauten die Nuggets ihre Führung sogar bis auf 26 Punkte aus (104:78). Das war die Entscheidung.
Etwa siebeneinhalb Minuten vor dem Ende nahmen beide Head Coaches ihre Starter vom Parkett, Zeit für die Garbage Time. Aus deutscher Sicht war dieser Umstand deshalb erfreulich, da vier Minuten vor dem Ende auch Moritz Wagner ran durfte. Der Nr.25-Pick der Lakers setzte seinen einzigen Dreierversuch jedoch an den Ring, packte allerdings auch einen sehr schönen Assist aus (dazu 1 Rebound).
Die besten Scorer bei den Nuggets waren derweil Paul Millsap (11 Rebounds) und Jamal Murray mit jeweils 20 Zählern. Nikola Jokic steuerte 14 Punkte, 7 Rebounds sowie 7 Assists bei, während Malik Beasley auf 20 Zähler (Career-High) von der Bank kam.
Auf Seiten der Lakers war Kyle Kuzma (21 Punkte, 9/15 FG, 1/7 Dreier) bester Scorer. Brandon Ingram und LeBron James erzielten jeweils 14 Punkte, vor allem vom King war an diesem Abend aber viel zu wenig zu sehen. So musste Los Angeles die zweite Pleite in Folge hinnehmen, während Denver den vierten Sieg in Serie feiern durfte.
Denver Nuggets vs. Los Angeles Lakers: Die Stimmen
LeBron James (Lakers): "Wir haben so lange mitgehalten, wie wir konnten, haben den Damm zusammengehalten. An einem Punkt ist er allerdings aufgebrochen, weil wir keine Würfe mehr treffen konnten."
Mike Malone (Nuggets-Coach) über die zahlreichen Lakers-Fans in der Arena: "Die Warriors-Fans dürfen kommen. Celtics-Fans dürfen kommen. Lakers-Fans dürfen kommen. Aber nehmt die Niederlage auf dem Weg nach Hause mit."
Die wichtigsten Statistiken
Denver Nuggets (14-7) vs. Los Angeles Lakers (11-9) 117:85 (BOXSCORE)
- Von Beginn an attackierten beide Teams die Zone, direkt 12 der ersten 15 Punkte erzielte Denver unter dem Korb der Gäste. Doch auch für die Lakers war die Attacke des gegnerischen Korbs ein probates Mittel, beide Teams kamen am Ende auf jeweils 56 Punkte in der Zone.
- Von Downtown ging in der Mile High City an diesem Abend dagegen absolut nichts, weder bei den Lakers noch bei den Nuggets. Zusammengenommen versenkten die beiden Teams in der ersten Halbzeit nur 6 ihrer 26 Versuche von der Dreierlinie (23 Prozent) - dabei wurden die Schützen teilweise extrem weit offen stehen gelassen. Am Ende stand LAL bei 5 von 35 (14,3 Prozent) und die Nuggets immerhin bei 9 von 25 (36 Prozent).
- Schon in den vergangenen Partien war die schwache Freiwurfquote der Lakers ein Problem. Auch an diesem Abend ließen LeBron und Co. einige leichte Punkte von der Charity Stripe liegen (12/18 FT). Die Nuggets machten in dieser Hinsicht einen deutlich besseren Job (14/15 FT).
- Ein weiteres Problem der Lakers waren zuletzt die zahlreichen Turnover, in den vergangenen beiden Partien gab L.A. ganze 41 Mal den Ball aus der Hand. Dieses Problem schienen die Lakers zunächst allerdings unter Kontrolle zu bekommen: In der ersten Halbzeit hatte LAL nur 4 Ballverluste auf dem Konto, insgesamt waren es dann solide 14 Turnover (Denver ebenfalls 14).
- Der 32-Punkte-Blowout war der höchste Sieg, den die Nuggets jemals gegen die Lakers feiern konnten. Ein ähnlicher Erfolg gelang Denver zuletzt im November 1993, als man mit 29 Zählern Unterschied gegen LAL gewann.
Der Star des Spiels
Paul Millsap. Keine leichte Aufgabe, aus dem starken Teamgefüge der Nuggets einen Star des Spiels herauszupicken, schließlich hätten auch Jamal Murray oder Nikola Jokic diese Auszeichnung verdient. Doch Millsap gab mit seiner Aggressivität von Beginn den Ton an - sowohl mit seinem Scoring, in der Defense (2 Blocks) und mit seiner Arbeit unter den Brettern (5 Offensiv-Rebounds).
Der Flop des Spiels
LeBron James. Teilweise wirkte der King in seinen Aktionen müde und lethargisch, insgesamt war einfach nicht viel von ihm zu sehen. Zwar schickte er dennoch 15 Würfe auf die Reise, erfolgreich waren allerdings nur 5 Versuche. Vor allem von Downtown (0/4 Dreier) lief nicht viel zusammen, dazu leistete sich LeBron auch noch 4 Ballverluste.
Coaching Move des Spiels
Sowohl die Lakers als auch die Nuggets vermissen einen echten Shotblocker unter dem Korb - und beide Seiten nutzten diesen Umstand gnadenlos aus. Im Laufe der Partie reagierten die Coaches, indem sie schlicht und einfach mehr Verteidiger in die Zone abkommandierten, doch Denver blieb weiter dominant. Das machte sich vor allem in Sachen Offensiv-Rebounds bemerkbar. Die Nuggets schnappten sich 16 Rebounds am offensiven Brett und nutzten diese für zahlreiche Second-Chance-Points (15:4 DEN) aus.