Brooklyn Nets (2-4) - Golden State Warriors (6-1) 114:120 (Spielbericht)
Dallas Mavericks (2-4) - Utah Jazz (4-2) 104:113 (BOXSCORE)
Das ging mal verdammt holprig für die Mavs los, die mit der gewohnt starken Defense der Jazz zu Beginn große Probleme hatten. Nur ein Viertel der Würfe fand den Weg in den Korb in den ersten zwölf Minuten, wodurch die Jazz eine zweistellige Führung herausspielten. Es brauchte einen Buzzer Beater von Maxi Kleber (11, 4/8 FG, 3 Rebounds) aus der Ecke, der die Gastgeber wach küsste.
Der Würzburger knüpfte nahtlos an seine starken Leistungen aus den ersten Spielen an und brachte mit 9 Zählern in drei Minuten sein Team wieder in Schlagdistanz. Dabei gelang dem Big auch ein Zirkus-Reverse-Korbleger mit Foul. Dallas war nun besser im Spiel und kam sogar zur ersten Führung im Spiel. Auch Luka Doncic (14, 5/13 FG, 5 Assists) war nun wach und versenkte innerhalb kürzester Zeit zwei Triples.
Die Jazz kamen dagegen über das Kollektiv, aus dem vor allem Donovan Mitchell und der extrem umsichtige Joe Ingles (12) herausstachen, so ging es dann doch mit einer 50:46-Führung für Utah in die Kabinen. Dennoch waren die Mavs nun voll im Spiel, auch weil Dennis Smith Jr. (27, 12/19 FG) mit harten Drives die Defense gewaltig unter Druck setzte.
So entwickelte sich ein extrem ausgeglichenes Spiel, in dem beide Teams immer wieder Mini-Runs hatten, sich aber nicht entscheidend absetzen konnten. Anfang des vierten Viertels bekamen die Gäste wieder Oberwasser, da unter anderem Dante Exum gute Minuten spielte. Der Australier war dann auch im Fokus, als er von Dwight Powell nach einem Foulpfiff sehr unsanft zu Boden geholt wurde. Die Refs beließen es aber bei einem technischen Foul, der Vorsprung für Utah wuchs derweil auf 10 Zähler an.
In der Folge kontrollierten die Jazz die Partie durch viele leichte Abschlüsse am Ring und jede Menge Freiwürfe, Utah war bereits nach drei Minuten im Schlussviertel im Bonus. Die Mavs kamen mit einem späten Run noch einmal heran, doch ein völlig offener Dreier von Ingles knapp zwei Minuten vor dem Ende sorgte schließlich für die Entscheidung (101:113).
Bester Scorer der Jazz war Rudy Gobert (23, 16 Rebounds), der sich mit DeAndre Jordan (12, 19 Boards, 9 Dimes) ein packendes Duell unter den Körben lieferte. Der Mavs-Center stellte ein neues Career High in Assists auf und verpasste das erste Triple-Double seiner Karriere nur um Haaresbreite. Ansonsten scorten gleich Jazz-Spieler zweistellig, darunter auch Mitchell (20) und Rookie Grayson Allen (11).
Oklahoma City Thunder (1-4) - Phoenix Suns (1-5) 117:110 (BOXSCORE)
Russell Westbrook war vor der Partie fraglich, konnte letztlich aber doch spielen. Steven Adams (Wadenzerrung) musste dagegen passen, weswegen Nerlens Noel seinen ersten Start für die Thunder bekam. Doch auch ohne ihren Center hatten die Gastgeber keine großen Probleme mit den Suns und fuhren so den ersten Sieg der Saison ein - im fünften Versuch.
Dabei brauchten die Thunder gar keine überragende Leistung vom Ex-MVP. Im Gegenteil: Westbrook hatte zu Beginn große Probleme, seine ersten vier Würfe gingen daneben, dazu leistete er sich gleich drei Ballverluste. Besser wurde es erst, als Dennis Schröder das Feld betrat. Der deutsche Nationalspieler kurbelte das Spiel der Thunder gut an und sorgte dafür, dass OKC sich ein wenig absetzte.
Vor allem die Rollenspieler der Thunder konnten endlich einmal glänzen. Patrick Patterson und auch Jerami Grant entlasteten die Stars ordentlich, sodass es auch der starke Paul George leichter hatte. Zugegeben: Die Suns waren ohne ihren Star Devin Booker auch recht zahnlos. Deandre Ayton war zwar solide, konnte es aber nicht alleine richten.
Phoenix ließ zwar nicht komplett abreißen, doch Westbrook hatte nun seinen Rhythmus gefunden und vergab nach seinem Fehlstart nur noch einen einzigen Wurf. Die Führung wuchs auf zwischenzeitlich 20 Punkte an, so stand es dann auch nach drei Vierteln, nachdem PG-13 mit der Sirene von der Mittellinie traf.
Damit war auch der Wille der Suns endgültig gebrochen, auch wenn die Starter noch einmal zurückkamen. Dennoch war es eine klarere Angelegenheit, als es das Endergebnis vermuten ließ, schließlich führten die Thunder im Schlussabschnitt mit bis zu 26 Zählern.
Westbrook (23) und George waren zusammen die Topscorer der Gastgeber, dazu überraschte Noel mit 20 Punkten, 15 Rebounds und 4 Steals. Schröder zeigte mit 12 Zählern und 7 Assists ebenfalls eine gute Partie. Für die Suns war T.J. Warren (18) zusammen mit Elie Okobo der fleißigste Punktesammler, während Deandre Ayton (16, 11 Rebounds) das fast schon gewohnte Double-Double auflegte.
Los Angeles Clippers (4-2) - Washington Wizards (1-5) 136:104 (BOXSCORE)
Der schlechte Saisonstart hat sich für die Wizards nahtlos fortgesetzt. Nachdem John Wall und Bradley Beal unter der Woche bereits monierten, dass Mitspieler sich über fehlende Würfe beschweren und nicht verteidigen würden, gaben die Hauptstädter auch am Sonntag im Staples Center kein gutes Bild ab: Die Wizards trafen nur 40 Prozent aus dem Feld und noch schwächere 5/27 von Downtown bei der dritten Niederlage in Folge. Dabei sah es im dritten Viertel noch kurzzeitig danach aus, als könnte in diesem Spiel die Wende geschafft werden.
Die Clippers waren zuvor das stärkere Team und führten schon nach der Pause mit 15, Mitte des dritten Durchgangs führten Bradley Beal (20 Punkte) und John Wall (18) ihr Team aber immerhin auf 10 ran und schienen das Momentum langsam zurückzubekommen. Stattdessen drehten die Clippers nun auf, erzielten sage und schreibe 16 Punkte in Folge und blickten nicht mehr zurück - allein Patrick Beverley versenkte in diesem kurzen Run drei Dreier und bei noch 2:15 Minuten zu spielen und einem Spielstand von 97:71 war die Angelegenheit entschieden.
Im letzten Viertel konnten die Gastgeber den Blowout dann sogar noch ordentlich ausbauen. Beim zweiten Sieg in Serie beeindruckte vor allem die Tiefe der Clippers - gleich neun Spieler landeten in Double Figures, wobei Tobias Harris mit 22 Punkten und 11 Rebounds der beste Mann war. Rookie Shai Gilgeous-Alexander kam auf starke 10 Punkte, 8 Rebounds und 7 Assists in 28 Minuten von der Bank.
Bei den Wizards herrschte derweil erneut Enttäuschung vor und nach dieser Partie wurde das Team von Ex-Clipper Austin Rivers angezählt: "Unsere Defense ist fürchterlich. Teams spazieren in die Zone für Layups. Man muss ein wenig Stolz haben und wütend werden, wenn jemand einfache Punkte gegen dich bekommt. Wir sind nicht die Warriors."