Die Cavaliers erwischten einen ganz schwachen Start ins Spiel. Defensiv offenbarten die Cavs die gleichen Schwächen, die sie schon während der Regular Season immer wieder ins Straucheln brachten. Noch schlimmer allerdings: Die Offense, die das Team sonst häufig noch retten konnte, kam überhaupt nicht ins Rollen. Die Gastgeber erzeugten nur wenig Ball Movement, freie Würfe waren Mangelware.
Mit einem monströsen 14:33-Rückstand gingen die Cavs ins zweite Viertel und mussten von da an hinterher laufen. Auf Seiten der Pacers lief offensiv allerdings auch immer weniger zusammen. Mit Ausnahme von Oladipo und mit Abstrichen noch Myles Turner strahlte kaum ein Pacer echte Gefahr aus.
Mit einem Hustle-Play kurz nach der Pause holte Cavs-Big-Man Larry Nance Jr. auch die Fans zurück auf die Seite des Teams. Die Stimmung, die nach dem ersten Viertel merklich abgekühlt war, wurde von dort an minütlich besser. Mit einem Four-Point-Play hatte Kevin Love die Chance, die Quicken Loans Arena wohl endgültig einen Hexenkessel zu verwandeln - vergab jedoch den Bonus-Freiwurf.
Im vierten Viertel verkürzte Cleveland den Rückstand dann noch ein wenig - bis Oladipo übernahm. Auf Seiten der Cavs vergab Jeff Green zwei offene Würfe in Folge, auf der Gegenseite war Dipo beide Male zur Stelle, kurz darauf legte Bogdanovic nach. Plötzlich betrug die Führung der Gäste wieder mehr als beachtliche 17 Zähler. Von diesem Rückstand konnte sich Cleveland nicht mehr in Reichweite kämpfen.
Auf Seiten der Pacers dominierte Victor Oladipo mit 32 Punkten. Ebenfalls zweistellig scorten Myles Turner (16 Punkte), Bojan Bogdanovic (15 Punkte) und Lance Stephenson (12). LeBron James legte zwar ein Triple-Double auf (24 Punkte, 10 Rebounds, 12 Assists), traf allerdings nur 7/17 aus dem Feld. Neben ihm scorten nur J.R. Smith (15) und Larry Nance Jr. (10) zweistellig, Kevin Love kam auf 9 Zähler.
Die wichtigsten Statistiken
Cleveland Cavaliers vs. Indiana Pacers 80:98, Serie 0:1 (BOXSCORE)
- 21 Erstrunden-Spiele in Serie hatte LeBron James gewonnen - mehr als jeder andere Spieler seit Einführung des aktuellen Playoff-Systems. Die Pacers beendeten am heutigen Abend diese Rekord-Serie.
- Beide Teams ließen von der Linie viel liegen. Indiana traf 15 von 25 Würfen, Cleveland 12 von 20. Beide exakt 60 Prozent!
- Noch härter trafen die Cavaliers an diesem Abend allerdings ihre Probleme von Downtown. Nur 8 von 34 Dreier fielen auf Seiten der Gastgeber, keine 24 Prozent!
- Offensiv waren die Cavaliers generell ein Totalausfall. Jordan Clarkson, George Hill, Rodney Hood, Jose Calderon, Love und Green kamen zusammen auf gerade Mal 31 Punkte.
Cleveland Cavaliers vs. Indiana Pacers: Die Stimmen zum Spiel
LeBron James (Cavs): "Sie waren aggressiver. Sie waren einfach besser und haben uns einiges weggenommen. Wir konnten einfach nicht scoren. Ob ich besorgt bin? Mein Team lag auch schon mit 1-3 in den Finals zurück. Ihr braucht mich also nicht fragen, wie ich mich in den kommenden Tagen fühlen werde."
Victor Oladipo (Pacers): "Wir glauben daran, dass wir gewinnen können. Wir wollten, wie schon das ganze Jahr, attackieren, mit viel Einsatz spielen. Das haben wir umgesetzt. Aber es war auch nur ein Spiel."
Der Star des Spiels
Victor Oladipo. Der Guard untermauerte seinen über die Saison erarbeiteten Star-Status mehr als eindrucksvoll. Der 25-Jährige war praktisch über die gesamte Spielzeit der beste Spieler auf dem Feld. Im vierten Viertel brachte er mit schwierigen Würfen, immer wieder aus vollem Lauf, den Sieg endgültig unter Dach und Fach. Schlussendlich kam er auf 32 Punkte (6/9 Dreier), 6 Rebounds, 4 Assists, 4 Steals und eine Plus-Minus-Bilanz von +20!
Der Flop des Spiels
Jeff Green. Startete auf der Vier, erlebte jedoch einen Abend zum Vergessen. Green fand nie Zugriff auf das Spiel und setzte Wurf für Wurf daneben. In der zweiten Halbzeit wurden fast alle seine Aktionen vom Publikum mit Buh-Rufen quittiert. Seine Statline am Ende des Abends: 0 Punkte (0/7 FG), 4 Rebounds, 1 Assist und 1 Turnover. Das I-Tüpfelchen: Die schlechteste Plus-Minus-Bilanz aller Spieler (-15).
Coaching Move des Spiels
Die kreierten Mismatches der Pacers. Einen einzigen Move hier herauszupicken wäre zu schwierig, doch über das gesamte Spiel nutzten die Pacers die Positionsprobleme der Cavs immer wieder aus. Anfangs machte sich Indiana immer wieder die Länge von Myles Turner zu Nutzen, um über kleinere Gegenspieler zu werfen. Reagierten die Cavs mit größerem Personal (z.B. Nace Jr.) zwangen die Pacers sie immer wieder zu Switches gegen kleinere Spieler und suchten das Eins-gegen-eins - vor allem über Oladipo.