Boston Celtics (34-12) - Philadelphia 76ers (21-20) 80:89 (BOXSCORE)
Nachdem die Sixers bei den London Games in der vergangenen Woche eine hohe Führung verspielt und gegen die Celtics verloren hatten, wollten sie nun im gegnerischen TG Garden Revanche nehmen und gleichzeitig ihre Bilanz wieder über .500 bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzten sie auf ihre defensiven Fähigkeiten - und das trug vor allem in der ersten Halbzeit Früchte.
Philly ließ nur 32 Celtics-Punkte in den ersten 24 Minuten zu. Dabei war den Kobolden allerdings anzumerken, dass sie auf Kyrie Irving verzichten mussten, der mit Schmerzen an der Schulter aussetzte. Ohne Uncle Drew fehlte es an Kreativität und Playmaking, zum Pausentee standen schon 15 Ballverluste in den Büchern. Gut für die Celtics: Trotz ihrer mageren Punkte-Ausbeute waren sie noch im Spiel, da auf der anderen Seite auch nicht besonders viel zusammenlief (39 Punkte zur Halbzeit).
Letzteres änderte sich allerdings im dritten Viertel. Joel Embiid sezierte im Verbund mit T.J. McConnell (15 Punkte) - das Zusammenspiel der Beiden konnte sich sehen lassen - die Celtics-Defense. Durch mehrere Runs waren die Sixers mit 18 Punkten vorne. Das kannte man aber ja schon aus London, wo sie einen ähnlichen Vorsprung verspielt hatten.
An diesem Abend jedoch retteten sie den Sieg über die Zeit. In der Crunchtime rochen die Celtics noch einmal Lunte, da sie es durch eine Ganzfeldpresse schafften, die Gäste aus dem Konzept zu bringen. Auf mehr als 7 Punkte sollten sie jedoch nicht mehr verkürzen. Embiid war Mann des Spiels mit 26 Punkten, 16 Rebounds und 6 Assists, Dario Saric legte 16 Zähler auf. Auf der anderen Seite erzielten Marcus Morris und Al Horford jeweils 14 Zähler, Daniel Theis (2 Punkte, 2 Rebounds) blieb unauffällig.
Cleveland Cavaliers (27-17) - Orlando Magic (13-32) 104:103 (BOXSCORE)
Was ist nur mit den Cavs los? Trotz des Pflichtsiegs gegen das Tabellenschlusslicht bleiben große Fragezeichen hinter dem Zustand dieses Teams. Denn: Obwohl im Spielverlauf alles dafür sprach, dass es endlich mal ein lockerer Abend werden würde, war am Ende unnötigerweise wieder Zittern angesagt.
Was war passiert? Noch in der ersten Halbzeit schafften es die Cavs, sich einen 23-Punkte-Vorsprung herauszuspielen. Der Ball lief flüssig und schnell durch die eigenen Reihen, die Bank um Dwyane Wade hielt das Niveau, was ein bis dato starker LeBron vorgegeben hatte, aufrecht und die Defense war gegen dezimierte Magic nicht wirklich gefordert.
Doch nach dem Seitenwechsel brach das Team von Tyronn Lue völlig ein. Besonders defensiv war der Fokus futsch, der Weg für den Gegner in die Zone unfassbar offen. Und da vorne nur noch halbherzige Isolations gespielt wurden, glichen die Magic tatsächlich aus. Mehr noch: Um ein Haar hätten sie das Ding sogar komplett gedreht. 31 Sekunden vor Schluss besorgte Shelvin Mack (!) nach einem Offensiv-Rebound (!) die erste Orlando-Führung, nachdem sich LeBron auf der anderen Seite einen Ballverlust erlaubt hatte.
Im Anschluss daran wurde Kevin Loves Dunk-Versuch geblockt, doch der Ball blieb bei den Cavs. Isaiah Thomas penetrierte gegen Aaron Gordon zum Korb und zog das Foul. Mack hatte aus der Helpside kommend unnötigerweise in die Arme Thomas' gegriffen. Dieser traf beide Freiwürfe zum 104:103. Frank Vogel nahm keine Timeout für die letzte Possession, bei der Elfrid Paytons Layup nicht reinfallen wollte. Nach dem Kampf um den Rebound flog der Ball ins Aus und da nicht zu klären war, ob Bismack Biyombo oder Thomas zuletzt am Spalding war, gab es Sprungball am Mittelkreis bei noch 0,2 Sekunden auf der Uhr. Daraus entstand natürlich nichts mehr - die Cavs kamen diesmal also ungeschoren davon.
Erfreulich aus Clevelands Sicht: Derrick Rose feierte nach überstandener Knöchelverletzung sein Comeback. Zuletzt hatte er am 7. November auf dem Court gestanden. In 13 Minuten gelangen ihm ordentliche 9 Punkte und 3 Rebounds. Topscorer der Cavs war Thomas mit 21 Zählern (6/15 FG), James kam auf 16. Auf der anderen Seite legte Payton 19 Punkte auf, Gordon und Evan Fournier jeweils 17.
Portland Trail Blazers (24-21) - Indiana Pacers (24-21) 100:86 (BOXSCORE)
Vor dem Spiel wurden die Starter des All-Star Games bekannt gegeben und ein Mann war mal wieder nicht dabei, obwohl er es eigenen Angaben zufolge verdient gehabt hätte: Damian Lillard. Er gab zu, darüber frustriert zu sein, doch zu seinem Glück hatte er mit dem Spiel gegen die Pacers eine willkommene Ablenkung.
Die Gäste aus der Eastern Conference erwiesen sich dabei als hartnäckiger Gegner. Über weite Strecken des Spiels rieben sich beide Teams auf und wollten über eine starke Defense zum Erfolg kommen. Die Intensität war enorm hoch, das Spiel entsprechend ausgeglichen: Schon zur Halbzeit (52:47) gab es elf Führungswechsel. Jusuf Nurkic, der unermüdlich am Brett herumwühlte, hatte zu diesem Zeitpunkt schon ein Double-Double (12 Punkte, 12 Rebounds) auf dem Konto.
Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst so aus, als würde das Momentum-Pendel zu den Pacers schwingen. Das lag vor allem an Darren Collison, der die in dieser Phase schwache Performance von Victor Oladipo kompensierte und mit drei Dreiern dafür sorgte, dass sein Team die Angelegenheit ausglich. Im vierten Viertel war dann aber Schluss mit lustig: Lillard übernahm mit seinen Drives Verantwortung und kurbelte die Blazers-Offensive für den entscheidenden Run an. Beachtlich war wieder mal die Defense seines Teams, die den Gegner in den letzten 12 Minuten des Spiels bei 12 Punkten und 19 Prozent aus dem Feld hielt.
Dame beendete den Abend mit 26 Punkten und 8 Assists, Nurkic kam auf 19 Zähler nebst 17 Rebounds, C.J. McCollum steuerte 16 Zähler bei. Auf der anderen Seite legten Collison und Oladipo jeweils 23 Zähler auf.