Zumindest eine gute Nachricht gab es für die Rockets an diesem Abend. Chris Paul kehrte nach drei Spielen Verletzungspause wieder in die Starting Five zurück. Dafür bekam Oldie Nene eine Pause, es begann P.J. Tucker. Zunächst wollten für beide Teams die Würfe nicht fallen, dennoch war die Partie flüssig, weil es kaum Fouls und andere Unterbrechungen gab.
Die Wizards fanden in Otto Porter (11 Zähler im ersten Viertel) eine valide Option im Angriff, während James Harden zunächst ein wenig zurückhaltend agierte und über acht Minuten nicht einen einzigen Wurf nahm. Da Houston bekanntlich auch durch Verletzungen sehr dünn aufgestellt ist (Clint Capela, Luc Mbah a Moute), konnte diesmal die ebenfalls wenig glorreiche Bank Washingtons ein wenig punkten. Die Gastgeber bauten ihre Führung im zweiten Viertel zweistellig aus und konnten sich auch eine längere Pause für John Wall (14) und Bradley Beal (21, 9/17 FG) leisten.
Nach dem Wechsel setzte Rockets-Coach Mike D'Antoni mit Tarik Black auf einen echten Center, was der Defense sichtlich gut tat. Dazu fielen die ersten Dreier. Das Defizit schmolz auf bis zu 5 Zähler zusammen, doch Washington hatte mit Beal die richtige Antwort. Danach war es wieder die Bank, die den Wizards noch einmal einen Boost gab und den Vorsprung bis Mitte des vierten Viertels auf 20 Zähler ausbaute. Die Entscheidung.
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Angeführt wurden die Reservisten vom starken Kelly Oubre, der mit 21 Punkten an seinem Karrierebestwert kratzte (22). Topscorer der Wizards war aber Otto Porter mit sieben verwandelten Dreiern (Career High eingestellt) und insgesamt 26 Zählern. Bei den Gästen gebührte diese Ehre mal wieder Harden (20, 7/14 FG, 4 Assists, 5 Turnover). Chris Paul (8, 3/11 FG, 6 Assists) blieb dagegen weitgehend blass. Von der Bank lieferten Eric Gordon (16) und Gerald Green (18) weiteren Impact.
Washington Wizards vs. Houston Rockets: Die wichtigsten Statistiken
- Die Müdigkeit war Houston nach dem kräftezehrenden Spiel in Boston am Tag zuvor anzumerken und auch die veränderten Rotationen taten ihr übriges. Aus 14 Turnovern generierten die Wizards 19 Punkte. Dazu versuchten die Gastgeber, wenn möglich, das Tempo hochzuhalten. Das Team aus der Hauptstadt kam so auf 19 Fast Break Points (Houston: 8). Hinzu kamen, untypisch für die Rockets, viele Würfe spät in der Shotclock.
- Das lag vor allem am diesmal schwachen Ball Movement der Gäste. Häufig stoppte der Spalding, auch weil Washington viel switchte und sich dies mit den kleinen, flexiblen Lineups auch leisten konnte. Im ersten Durchgang hatten die Rockets genauso viele Ballverluste wie Assists (je 6) auf dem Konto. Allerdings erspielte sich Houston auch offene Würfe, nur wollten sie nicht in den Korb. Gerade von Downtown lief wenig zusammen. Erst in der Garbage Time schönte Briante Weber (3/3 3FG) die Bilanz. 29,2 Prozent (14/48 Dreier) sind dennoch kein Ruhmesblatt.
- Die Wizards trafen auf der anderen Seite starke 50 Prozent vom Perimeter. 18 verwandelte Dreier bedeuten zudem Einstellung des Franchise-Rekords (zuletzt im November 2013 gegen die Philadelphia 76ers).
- Erst zum zweiten Mal in dieser Saison sah Rookie-Center Zhou Qi Minuten in der ersten Halbzeit für die Rockets - und er hatte einen schweren Stand. Zum Einstand wurde er von Tomas Satoransky übel aufs Poster genommen, später erreichten zwei Freiwürfe des Chinesen gerade so den Ring. Als Zugabe airballte Qi noch einen Dreier.
- Für Harden war es das 35. Spiel in Serie mit mindestens 20 Punkten. Das ist ein neuer Franchise-Rekord. Außerdem haben bisher nur Wilt Chamberlain und Kareem Abdul-Jabbar in den ersten 34 Spielen einer Saison mindestens 20 Zähler verbuchen können.
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Washington Wizards vs. Houston Rockets: Die Stimmen zum Spiel
John Wall (Wizards): "Wir haben den Ball bewegt und viele Jungs haben zweistellig gescort. Es war uns egal, wer werfen darf. Wir haben einfach Team-Basketball und harte Defense gespielt."
James Harden (Rockets): "Wir haben in den letzten Spielen unseren Rhythmus verloren. Wir hatten gute Abschnitte, waren aber nicht konstant. Jetzt geht es zurück nach Houston und hoffentlich können wir uns dann fangen."
Der Star des Spiels
Bradley Beal. Der Shooting Guard war nicht nur gewohnt gefährlich in der Offense, sondern dämmte auch die Kreise von Harden mehr als ordentlich ein. Auch nach Switches ließ er sich nicht von größeren Gegenspielern herumschubsen und lieferte in der Defensive ein starkes Spiel. Im Angriff fiel der Dreier sicher, was Räume für ihn öffnete. Beal nutzte dies unter anderem zu einem krachenden Dunk im dritten Viertel.
Der Flop des Spiels
Trevor Ariza. Stand zusammen mit Ryan Anderson (1/8 Dreier) für das schwache Shooting von draußen. Begann mit einem Steal und einem verwandelten Dreier recht ordentlich, doch tauchte in der Folge komplett ab und hatte keinerlei Einfluss auf das Spiel. Seine Statline: 7 Punkte (3/11 FG, 1/9 Dreier) und 5 Rebounds.
Coaching Move des Spiels
Wie schon gegen die Celtics an Christmas Day verzichtete Wizards-Coach Scott Brooks über weite Strecken auf einen echten Center. Marcin Gortat spielte nur 19 Minuten, stattdessen verbrachte Markieff Morris einige Zeit auf der Fünf. So spielte Kelly Oubre viele Minuten und gab den Gastgebern mehr Flexibilität, vor allem in der Defense. Das schmeckte vor allem Harden überhaupt nicht, der seinen Drive zum Korb nicht wie gewohnt einbringen konnte.