Thunder-Fans vergessen nicht. Zumindest nicht allzu schnell. Auch im zweiten Rückkehrjahr spielte Kevin Durant vor emotional aufgeladenen Oklahoma-Fans, die jede seiner Aktionen mit Buh-Rufen verfolgten und jeden kleinen Fehler mit frenetischem Jubel feierten. Groß war die Freude also im ersten Viertel, als Durant mit zwei frühen Fouls auf der Bank Platz nehmen musste und zusah, wie seine Kollegen immer wieder von der unglaublich aktiven Defensive der Thunder überrumpelt wurden.
Offensiv nutzten die Gastgeber die zahlreichen Transition-Möglichkeiten und bauten in den ersten zwölf Minuten eine zweistellige Führung auf. Kurz vor der Halbzeit wurde es dann auch erstmalig hitzig zwischen den ehemaligen Thunder-Buddies: Westbrook provozierte im direkten Matchup mit KD einen Ballverlust und hatte danach einige Worte für seinen alten Kameraden übrig. Sportlich lief es weiter in Richtung Thunder und OKC baute die Führung zur Pause auf 65:48 aus.
Obwohl die Führung weiter deutlich blieb, war das Spiel weiter emotionsgeladen. Durant und Westbrook kollidierten erneut und endeten kurzzeitig für einige Sekunden Stirn an Stirn. Sportlich hatte aber weiter der amtierende MVP die Nase vorn und verhinderte damit ein Warriors-Comeback. Während des Schlussviertels ging den Thunder ganz langsam die Energie aus, aber Golden State konnte den Rückstand nicht mehr entscheidend verringern und Steve Kerr beorderte seine Starter früh vom Feld.
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Westbrook verpasste mit 34 Punkten (13/26 FG), 10 Rebounds und 9 Assists haarscharf das Triple-Double. Carmelo Anthony (22 Punkte, 8/17 FG) war vor allem in der ersten Halbzeit ein großer Faktor und Paul George bestach neben 20 Punkten (8/19 FG) vor allem mit starker Defensive (4 Steals, 2 Blocks).
Stephen Curry war mit 24 Punkten (9/18 FG) Topscorer seiner Mannschaft, produzierte aber ebenfalls 6 Turnover. Durant (21 Punkte, 8/17 FG) verblasste gegenüber Westbrook.
Oklahoma City Thunder vs. Golden State Warriors: Die wichtigsten Statistiken
OKC machte einen sensationellen Job, die Passwege der Warriors dicht zu machen: Die langen Arme von George, Steven Adams, Andre Roberson und Westbrook waren überall und provozierten einen Großteil der 22 Ballverluste von Golden State.
Die Schwäche der Warriors am defensiven Brett war erneut ein Faktor: In Halfcourt-Situationen konnten die Thunder 36 Prozent ihrer Fehlwürfe in zweite Chancen verwandeln. Vor allem Adams (6 Offensivrebounds) war von den physisch unterlegenen Spielern der Warriors nicht zu stoppen.
- Westbrook, der in dieser Saison bisher deutlich passiver agierte, verzeichnete mit seinen 34 Punkten einen neuen Saisonbestwert.
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Oklahoma City Thunder vs. Golden State Warriors: Die Stimmen zum Spiel
Russell Westbrook über sein Mindset in diesem Spiel (Thunder): "Für mich war das kein besonderes Mindset, sondern einfach meine Grundeinstellung - ich will in jedem Spiel meinen Gegner den Kopf abreißen. Hoffentlich ist dieses Spiel der Wendepunkt für unsere bisherige Saison."
Der Star des Spiels
Russell Westbrook. In den letzten Wochen hatte Westbrook immer wieder Probleme, seine Rolle in dem neuen Teamkonstrukt um George und Melo zu finden. Gegen Durant schaltete er den Kopf einfach mal aus, spielte in gewohnter MVP-Manier und dominierte alle Elemente des Spiels. Eine schlichtweg überragende Leistung.
Der Flop des Spiels
Klay Thompson. Mit dem nahezu perfekten Sprungwurf ausgestattet, ist es immer wieder eigenartig zu sehen, wenn Thompsons Würfe einfach nicht den Weg in die Reuse finden wollen. Neun seiner zwölf Würfe gingen daneben und auch defensiv konnte Klay nicht den gewohnten Stempel auf dem Spiel hinterlassen.
Coaching Move des Spiels
Gegen Golden State wählen viele gegnerische Coaches den Weg, das Spiel langsam zu machen und die Warriors so aus dem Konzept zu bringen. Billy Donovan entschied sich für das Gegenteil und gab seinen Spielern und vor allem Westbrook das grüne Licht, mit maximalem Tempo zu spielen.