Es begann gut für die Cavs, die dank gutem Shooting von J.R. Smith (zu Beginn 3/3 FG) früh eine 13-Punkte-Führung herausspielen konnten. Milwaukee leistete sich viele Turnover und geriet zudem in Foulprobleme. Im zweiten Viertel knabberten die Gäste aber beständig, allen voran Giannis Antetokounmpo, am Rückstand und nahmen sogar einen kleinen Vorsprung in die Kabine mit (67:65).
Dank der starken Vorstellung von Kevin Love brachen die Cavs aber nicht auseinander, sondern kämpften sich wieder ins Spiel und nahmen einen Vorsprung in den Schlussabschnitt mit. Dort entlastete die Second Unit die Starter und erspielte sich wieder ein Polster. Herausragend dabei Smith (20 Punkte, 5/7 Dreier), der wieder aggressiver den Wurf suchte. Am Ende hatte Cleveland immer die Führung. Milwaukee gab zwar nicht auf, doch die Mannen aus Ohio hatten letztlich immer die richtige Antwort.
Über 20 Punkte machten zudem für Cleveland Kevin Love (32 Punkte, 16 Rebounds, 9/14 FG, 14/16 FT) und LeBron James (30 Zähler, 8 Rebounds, 9 Assists). Dwyane Wade steuerte weitere 10 Zähler und 2 Blocks hinzu.
Für die Bucks war Antetokounmpo mit 40 Punkten (16/21 FG) und 9 Rebounds der Topscorer. Allerdings verbuchte der Grieche im Schlussviertel nur noch 4 Zähler und leistete sich einige unnötige Turnover. Unterstützung fand er in Khris Middleton (20 Punkte, 11 Assists), Malcolm Brogdon (22) und auch Mirza Teletovic (16, 4/8 Dreier). Der am Dienstag nach Milwaukee getradete Eric Bledsoe stand noch nicht zur Verfügung.
Cleveland Cavaliers vs. Milwaukee Bucks: Die wichtigsten Statistiken
Cleveland profitierte zu Beginn von den vielen Fouls der Bucks. Thon Maker und John Henson kassierten einen Pfiff nach dem nächsten und mussten entsprechend viel Zeit auf der Bank verbringen. Zumeist gelang es Love geschickt beim Kampf um den Rebound die bessere Position zu bekommen und zog so zahlreiche Fouls. So nahm er bereits in der ersten Halbzeit 12 Freiwürfe. Nach 48 Minuten hatte Love so viele Freiwürfe wie das komplette Bucks-Team (16) genommen. Insgesamt versenkten die Cavs 33 der 38 Versuche für gute 86,8 Prozent.
Auch Turnover machten Milwaukee früh zu schaffen. In den ersten zwei Minuten waren es bereits vier, nach zwölf Minuten sieben. Im zweiten Viertel passten die Gäste dann viel besser auf und es kam kein weiterer dazu. Cleveland auf der anderen Seite stand zur Halbzeit schon bei 9 Ballverlusten. Später im Spiel machte Milwaukee ähnliche Fehler wie zu Beginn. Auch Antetokounmpo war dabei mit 8 Ballverlusten nicht unschuldig. Die Cavs nutzten das gnadenlos aus und zogen davon. Am Ende standen 17 Turnover für die Bucks (Cavs: 12).
- Beide Teams hatten große Probleme in der Defense. Es gab jede Menge leichte Punkte und Dunks, was auch die guten Quoten der Mannschaften erklärte. Milwaukee versenkte satte 56,6 Prozent aus dem Feld, was aber wegen der vielen Freebies der Cavaliers nicht genug war. Cleveland traf nebenbei exakt 50 Prozent der Würfe aus dem Feld. Auch die Dreierquote (9/18 Dreier) stimmte an diesem Abend.
Es gab auch noch ein paar Meilensteine. J.R. Smith ist nach seinen fünf verwandelten Dreiern auf Platz 14 der besten Dreierschützen der Geschichte gerückt. Er überholte mit nun 1.790 Triples Rashard Lewis. LeBron absolvierte derweil sein 1.072. Spiel und hat damit mit Michael Jordan gleichgezogen.
Cavs vs. Bucks: Hier geht's zum BOXSCORE!
Cleveland Cavaliers vs. Milwaukee Bucks: Die Stimmen zum Spiel
Jason Kidd (Head Coach Bucks): "Jeder denkt, dass sie Probleme haben, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Cavs ins Rollen kommen. Sie haben viele Veteranen und wissen, wie man einen Marathon läuft."
LeBron James (Cavaliers) über J.R. Smith: "Er ist mein Junge und er hatte die ersten zehn Spiele Probleme. Ich sagte ihm, dass es an den Schuhen liegt. Heute hat er erstmals meine Schuhe getragen und damit hatte er seinen Durchbruch."
Der Star des Spiels
Kevin Love. Endlich mal ein dominantes Spiel des Bigs. Forderte ständig den Spalding und bekam ihn auch von LeBron und Co. Anders als in der Vergangenheit war er diesmal nicht am Perimeter zu finden, sondern im Post, wo er sich am wohlsten fühlt. Machte dabei gerade mit Henson, was er wollte, und dominierte sein Matchup. Spielte zudem teilweise gute Help Defense und blockte so auch einmal den Greek Freak elitär weg. Über 30 Punkte erzielte in dieser Saison noch niemand gegen die Bucks.
Der Flop des Spiels
Die Center der Bucks. Die einzige Statistik im Boxscore, die Maker und Henson an diesem Abend ausfüllten, waren die Fouls. Vor allem Henson sammelte in gerade einmal 17 Minuten fünf Fouls (dazu 7 Zähler, 3 Turnover). Auch Maker bekleckerte sich mit wenig Ruhm (5 Punkte, 2/5 FG) und wurde nach der Pause kaum noch eingesetzt. So musste Coach Kidd kleinere Lineups spielen und konnte den Vorteil der schmalen Cavs-Bank nicht nutzen.
Coaching Move des Spiels
Ohne Tristan Thompson ist die Big-Man-Rotation der Cavs doch arg ausgedünnt. So gab es jede Menge Small Ball zu sehen. Zunächst war es LeBron, der ein paar Minuten die Fünf bekleidete, doch zu Beginn des zweiten Viertels zauberte Coach Lue Jeff Green aus dem Hut. Ringschutz war so ein Fremdwort, die Bucks zogen munter zum Korb und scorten. In dieser Phase wurde auch der Vorsprung verspielt. Im vierten Viertel gab es ähnliches zu sehen, jedoch blieb Rose auf der Bank und Smith brachte mehr Spacing und Scoring, sodass das defensive Manko nicht ins Gewicht fiel.