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Cavs schicken Toronto in den Urlaub

LeBron James und die Cleveland Cavaliers stehen in den Eastern Conference Finals
© getty

Die Cleveland Cavaliers haben auch das vierte Spiel der Serie gegen die Toronto Raptors gewonnen und sind damit in die Conference Finals eingezogen. Beim 109:102-Erfolg wehrte sich Toronto tapfer, hatte am Ende aber keine Antwort für LeBron James und Kyrie Irving.

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Ohne Kyle Lowry hatten die Raptors in Spiel 4 einen schweren Stand, aber sie kämpften tapfer. Nach einem zwischenzeitlichen 15-Punkte-Rückstand bissen sich die Kanadier angepeitscht von einer frenetischen Menge zurück ins Spiel, doch letztlich war der Champ zu stark.

Vor allem Kyle Korver lief heiß und ballerte Toronto im zweiten Viertel einen Longball nach dem anderen um die Ohren (18 Punkte, 4/6 Dreier). In Kombination mit der starken Leistung von LeBron James (35 Punkte, 11/22 FG, 9 Rebounds, 6 Assists) und Kyrie Irvings Schlussspurt siegte sich Cleveland in die Eastern Conference Finals.

Zur Belohnung haben die Cavs nun knapp eine Woche frei, bevor sie auf den Sieger der Serie zwischen den Boston Celtics und den Washington Wizards treffen.

Auf Seiten der Raptors war Cory Joseph (20 Punkte, 8/11 FG, 6 Rebounds, 12 Assists) der beste Akteur. DeMar DeRozan (22 Punkte) und Serge Ibaka (23 Punkte) spielten ebenfalls gut. Der Österreicher Jakob Pöltl kam nicht zum Einsatz.

Die Reaktionen:

LeBron James (Cavs) über seine siebten Conference Finals in Folge: "Es ist eine schöne Honerierung. Das wird dir nicht einfach geschenkt, du musst da raus gehen und es dir holen. Erneut bin ich Teil eines Teams, das in die Conference Finals kommt. Das neunte Mal in 14 Jahren - mit den Zahlen kann ich gut leben."

DeMar DeRozan (Raptors): "Wir müssen das jetzt erstmal verarbeiten und verstehen, dass wir besser zurückkommen müssen - sowohl individuell, als auch als Team."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Kyle Lowry konnte aufgrund seiner Knöchelverletzung nicht mitwirken. Joseph ersetzte ihn, zudem kam P.J. Tucker zu seinem ersten Playoff-Start für Norman Powell. Dazu begannen DeRozan, Ibaka und Jonas Valanciunas. Keine Veränderungen bei Cleveland: Irving, J.R. Smith, James, Kevin Love und Tristan Thompson begannen.

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1. Viertel: JV räumte hinten gleich zwei Mal mit starken Blocks auf, vorne suchten ihn die Raptors ebenfalls früh. Tucker zeigte bei LeBrons erster Aktion starke D und dank der Pässe von DeRozan erspielte sich Toronto eine frühe zweistellige Führung (18:8). Doch Cleveland blieb ruhig und spielte konzentriert weiter. Dreier von Smith und Channing Frye brachten den Favoriten wieder ran. 28:28 nach zwölf Minuten.

2. Viertel: Deron Williams und Kyle Korver fügten sich nahtlos mit Triples ein, dann folgte eine Schrecksekunde für Toronto. Nach einer Kollision mit Iman Shumpert blieb DeRozan liegen. Des Angreifers Knie hatte ihn empfindlich in die Weichteile getroffen. Nach kurzer Zeit im Locker Room kam er aber zurück auf die Bank, Shump bekam zu Recht ein T. Love meldete sich mit seinem ersten Dreier an, Irving legte nach. Die Cavs-Maschine lief jetzt rund und Korver schickte einen Wurf nach dem anderen durch die Reuse (schon 16 Punkte!), lediglich Joseph und Ibaka wehrten sich ein wenig - 61:49 Cavs.

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3. Viertel: Das physische Spiel von Cleveland machte Toronto zu schaffen, die Raptors bekamen in dieser Phase aber auch kaum Calls. Der starke und effiziente Joseph (7/9 FG bisher) brachte Kanada wieder Hoffnung - sehr zur Freude von Drake in der ersten Reihe. Ibaka stieg mit ein, doch als es eng wurde, setzte sich LBJ mehrfach durch und ein Frye-Triple brachte die Führung zurück in den zweistelligen Bereich. Aber die Raptors bissen sich rein und glänzten mit starker Ausführung im Halfcourt. Tucker aus der Ecke direkt vor dem Viertelende - bingo! Nur noch 85:80 Cavs.

4. Viertel: DD stand dieses Mal zum Start des Schlussviertels auf dem Parkett und sah gleich den nächsten Longball von Ex-Bamberger Tucker. Die Antwort kam vom King per Dreier, seine Punkte Nummer 29, 30 und 31. LeBron übernahm nun die Defense von DeRozan, der seinen Groove gefunden hatte. Nach Ibakas And-One-Layup zauberte Irving Cleveland die Führung per Stepback-Dreier zurück. Drew, Drew, Drew! 11 Punkte in Serie von Irving verschafften den Cavs Luft. Ein Fadeaway-Dreier von James zwei Minuten vor dem Ende machte schließlich den Deckel drauf - Toronto konnte nicht mehr kontern. 109:102 der Endstand.

Game 4: Raptors vs. Cavaliers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kyrie Irving. Der Point Guard hielt sich lange etwas zurück, doch am Ende war er der wichtigste Mann. Als Toronto das Momentum gewann und sich anschickte, das Spiel zu drehen, ging Uncle Drew auf eine Mission. Und er brachte sie nach Hause. Sein Run entschied das Spiel und beschert Cleveland nach dem zweiten Sweep der Postseason erneut eine lange Ruhepause. 9 Vorlagen und 4 Steals gab es zu seinen 27 Punkten noch dazu. Ebenfalls stark: James und Korver.

Der Flop des Spiels: Niemand. Die Raptors spielten voller Herz und Leidenschaft, am Ende war Cleveland einfach besser. Jeder Spieler fightete bis zum Letzten - vor dem Kämpferherz von Toronto kann man nur den Hut ziehen. Zu Recht gab es vom gesamten Publikum Standing Ovations.

Das fiel auf:

  • Die Cavs gingen DeRozan vom Tip-Off an hart an. In jedem Pick-and-Roll war der Verteidiger des Blockstellers darauf bedacht, eine Aktion des All-Stars zu verhindern. So wurde in der Defense entweder getrapped oder per Hard Hedge Zeit zum Rotieren ermöglicht. Hin und wider griff Coach Tyronn Lue sogar zu einer Fake Trap, er zog wirklich alle Register.
  • Da DD allerdings gewillt war, die Kugel abzugeben, kreierte Toronto durch kluge Pässe offene Würfe. Je nachdem, ob sie fielen oder nicht, waren die Raptors in der Lage, mitzuhalten - oder eben nicht. Im Gegensatz zu Spiel 2 und 3 waren die Raptors dabei deutlich besser (47,1 Prozent FG). In der Schlussphase ließ das Team von Dwane Casey allerdings drei, vier wichtige Würfe liegen.
  • Vor allem Ibaka machte einen guten Job, Passwinkel für DeRozan und für den zweiten Pass vom Flügel unter den Korb zu kreieren. Dadurch eröffneten sich immer wieder gute Scoring-Optionen an der Baseline und am Brett.
  • Cory Joseph war ein starker Ersatz für Lowry, der in einem Rapper-Outfit der frühen 90er lethargisch neben der Raptors-Bank saß. Der Hometown Boy war der Dreh- und Angelpunkte für Toronto und er war es, der kreierte, wenn die Cavs DD alle Optionen wegnahmen.
  • Tucker machte einen exzellenten Job gegen LeBron. Unabhängig von dessen Punktzahl rieb er sich in der Verteidigung auf und stoppte den King ein ums andere Mal (4 Steals). Man kann sagen: Dank Tucker hatte James NUR 35 Punkte auf dem Konto. Dazu griff sich Tucker starke 12 Boards und legte noch 14 Zähler oben drauf.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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