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Die Gegenwart ist überschätzt

Nerlens Noel (l.) soll bei den Mavs der Big Man der Zukunft werden
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Was bedeutet der Deal für die Sixers?

Schon lange sahen sich die Sixers mit dem Problem konfrontiert, dass sie zu viele Lottery-Picks für die Positionen Vier und Fünf eingesetzt haben - es gab schlichtweg nicht genug Minuten für Noel, Jahlil Okafor, Dario Saric, Ben Simmons und Joel Embiid.

Insofern war es schon vor der Saison klar, dass mindestens einer gehen müsste, auch wenn die Vermutung lange Zeit war, dass es am ehesten Okafor treffen würde. Noel selbst hatte zu Anfang der Saison bereits gewettert, man müsse "eine Lösung für diese Scheiße" finden. Die Rolle als Bankspieler hatte beim No.6-Pick von 2013 für großen Unmut gesorgt.

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Nun ist Noel weg - und die Bewertung des Deals aus Philly-Perspektive hängt fast komplett davon ab, wie man das Potenzial von Justin Anderson einordnet. Hat er das Zeug, eine ähnliche Entwicklung hinzulegen wie Jae Crowder in Boston? Falls ja, wäre er ein ordentlicher Gegenwert für einen Embiid-Backup, den die Sixers im Sommer sowieso nicht bezahlen wollten.

Andernfalls müsste man hoffen, dass man aus den beiden Zweitrundenpicks noch etwas Zählbares bekommt. Aber: Ein "Über-den-Tisch-gezogen"-Deal der Marke Sam Hinkie war dieser Trade aus Sicht der Sixers nicht.

Fraglich ist auch, wie die Sixers in Zukunft mit Okafor verfahren werden. Der No.3-Pick von 2015 hat bisher nicht gezeigt, dass sein Spiel in der heutigen NBA noch funktionieren kann. Noel wäre langfristig ein deutlich besserer Embiid-Backup gewesen - das dürfte aber auch den Sixers bewusst gewesen sein.

Okafors einziger Vorteil gegenüber Noel war letztendlich einfach die Tatsache, dass sein Rookie-Vertrag noch bis 2019 läuft. Bei ihm gab es daher deutlich weniger Druck, noch irgendeinen Gegenwert für ihn zu bekommen, bevor er den Verein verlässt.

Es darf dennoch bezweifelt werden, dass Okafor eine langfristige Zukunft in Philadelphia hat. Deutlich wahrscheinlicher: Bereits vorm nächsten Draft taucht sein Name erneut in der Gerüchteküche auf.