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Hardaway Jr.! Irres Comeback ohne Schröder

Tim Hardaway Jr. erzielte 23 seiner 33 Punkte im letzten Viertel
© getty

Was für eine unglaubliche Schlussphase in Houston! Die Atlanta Hawks (29-21) scheinen geschlagen und liegen bereits mit 20 Punkten zurück, doch plötzlich explodiert Tim Hardaway Jr. und führt sein Team mit einem grandiosen Schlussviertel zum 113:108-Sieg gegen die Houston Rockets (36-17).

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Als die Rockets zu Beginn des letzten Viertels mit 20 Punkten Vorsprung führten, schien der Sieg schon besiegelt. Doch Houston hatte die Rechnung ohne Tim Hardaway Jr. gemacht. Der drehte im Stile von Isaiah Thomas plötzlich riesig auf, erzielte 23 Punkte im Schlussviertel und führte die Hawks mit teils irren Aktionen zum Sieg. Am Ende stand ein Karrierebestwert von 33 Punkten (12/18 FG) auf dem Konto des Flügels.

Zuvor hatte vor allem der ebenfalls bärenstarke Dwight Howard mit 24 Punkten und 23 Rebounds dafür gesorgt, dass Houston nicht noch höher führte. Dennis Schröder dagegen erlebte nach einer sehr dürftigen Leistung (5 Punkte, 2/12 FG, 3 Assists, 3 Turnover) das gesamte Comeback im Schlussviertel von der Bank aus.

Auf der Gegenseite war es vor allem James Harden, der sein Team mit 41 Punkten (10/23 FG), 8 Rebounds und 8 Assists trug. Er wurde vor allem von Clint Capela (22 Punkte, 9/11 FG, 9 Rebounds) unterstützt. Das alles half aber nichts gegen die Show von Hardaway Jr.

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Die Reaktionen:

Tim Hardaway Jr. (Hawks): "Warum aufhören, wenn es läuft? Das ist Coach Budenholzer sehr wichtig: Wenn gerade fünf Spieler auf dem Feld sind, die alles geben und bei denen es läuft, warum sollte er dann wen runternehmen oder stoppen? Darauf kam es an."

James Harden (Rockets): "Wir haben einen guten Job in den ersten drei Vierteln gemacht. Ich weiß auch nicht, was dann passiert ist. Natürlich haben wir auch die Würfe nicht mehr getroffen, vor allem haben uns aber defensiv zurückgelehnt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Trotz Back-to-Back Game vertraute Budenholzer den gleichen fünf Startern. So begannen wieder Schröder, Hardaway, Bazemore, Millsap und Howard. Bei den Rockets ebenfalls alles beim Alten mit Harden, Beverley, Ariza, Anderson und Capela in der Starting Five.

1. Viertel: Atlantas Offensive agierte in den ersten Minuten wie aus einem Guss, wobei die Kollegen immer wieder Howard fanden, der schon nach fünf Minuten bei acht Punkten stand. Auf der Gegenseite zeigte sich Houston aber auch schon früh aus der Distanz heiß, sodass sich schnell ein Shootout andeutete. Als Howard erstmals vom Feld ging, starteten die Hausherren einen 11:3-Run, wobei Harden seinem Team einen kleinen Vorsprung verschaffte. 32:26 hieß es nach zwölf Minuten.

2. Viertel: Für die Second Unit beider Teams lief es offensiv eher suboptimal. Das Spiel verlor an Fahrt, auf beiden Seiten wurde viel verworfen. In den ersten fünf Minuten des Viertels schlichen sich die Hawks dank eines langsamen 8:2-Laufs wieder zum Ausgleich. Die Starter zogen das Tempo dann wieder an, begegneten sich aber auf einem Niveau, sodass es mit einer 50:47-Führung für Houston in die Pause ging.

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3. Viertel: Harden startete mit drei Dreiern in Folge in die zweite Hälfte und sorgte nach zwei Minuten schon für einen Neun-Punkte-Vorsprung. Die Rockets fanden ihren Rhythmus aus der Distanz, Atlanta wollte von der Dreierlinie mithalten, schaffte das aber nicht und so hielt nur Howard die Hawks noch im Spiel. Doch auch der konnte irgendwann nicht mehr viel machen. Houston zog davon und führte vor dem Schlussviertel 86:73.

4. Viertel: Die Rockets ließen nicht locker und bauten den Vorsprung auf 20 Punkte aus. Darauf folgend starteten die Hawks aber mit Schröder auf der Bank das Comeback. Ein 16:7-Run und zwei Hardaway-Dreier verkürzten den Rückstand vier Minuten vor dem Ende auf fünf Punkte. Hardaway Jr. agierte plötzlich wie von Sinnen und punktete nach Belieben. Ein Three-Point-Play des Flügels besorgte zwei Minuten vor Schluss die Führung. Mit einem riesigen Slam Dunk stellte der unfassbare Hardaway Jr. 41 Sekunden vor Schluss auf drei Punkte Vorsprung. Ariza vergab den Dreier, Bembry sorgte im Gegenzug für das Endergebnis. 108:113.

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Der Star des Spiels: Tim Hardaway Jr. Über das gesamte Spiel verteilt war eigentlich Dwight Howard der stärkste Spieler bei den Hawks, doch ohne Hardaway Jr. wäre Atlanta nicht einmal ansatzweise in die Nähe eines Comebacks gekommen. Er alleine sorgte mit irren Dreiern, zwei enorm wichtigen Three-Point-Plays und einem unfassbaren Dunk zum richtigen Zeitpunkt für 23 der 40 Hawks-Punkte im letzten Viertel. Mehr Matchwinner geht nicht.

Der Flop des Spiels: Trevor Ariza. Was für ein gebrauchter Abend für den Rockets-Flügel. Vorne fiel überhaupt gar nichts (3 Punkte, 1/12 FG, 1/10 Dreier), hinten verlor er am Ende komplett die Kontrolle über den immer stärker werdenden Hardaway Jr. So füllte der Rollenspieler seine Rolle zu keinem Zeitpunkt aus.

Das fiel auf:

  • Die Rockets bedachten Dwight Howard bei seiner Rückkehr nach Houston mit einem Tribute-Video, bei dem sich Beifall und Buh-Rufe die Waage hielten. Spätestens als der Center nach fünf Minuten schon vier Dunks bei vier Versuchen aus dem Feld auf dem Konto hatte, dominierten aber die Buh-Rufen. Weitaus größer war der Applaus des Publikums, als der anwesende Shane Battier in der ersten Viertelpause per Video geehrt wurde.
  • Howard selbst erlebte einen starken Abend in der alten Heimat, wobei sein Ex-Team reihenweise Geschenke verteilte. Gerade das Pick and Roll gegen Howard bekamen die Rockets lange überhaupt nicht verteidigt, weswegen der Center etliche Male freistehend zu Dunks schwebte. Dafür hatte er auf der Gegenseite aber Probleme mit dem agilen Capela, der D8 gleich mehrfach mit starken Post-Moves düpierte.
  • Etwas überraschend dominierte gerade dieses Center-Duell lange Zeit das Spiel. Wenig war zu sehen von der Gefahr der Rockets aus der Distanz (5/26 Dreier in Halbzeit eins) sowie dem schnellen Transition-Game (0 Fastbreak-Punkte bei 13 Hawks-Ballverlusten in der ersten Hälfte). Harden punktete vornehmlich durch Freiwürfe. Und so gelangen die Punkte beider Teams auffallend häufig aus der Zone.
  • Die Dynamik des Spiels änderte sich mit Beginn der zweiten Hälfte, als Harden drei Dreier in Folge versenkte und die Rockets ihren Touch aus der Distanz fanden. Statt weiter auf die Karte Howard und Drives zu setzen, probierten die Hawks aus der Distanz mitzuhalten. Das ging in die Hose.
  • Die Dynamik änderte sich erneut durch eine Einzelleistung. Als Hardaway Jr. aufdrehte, waren es plötzlich die Rockets, die ihr Heil am Ende völlig verzweifelt nur noch im Dreier suchten statt weiter Ballverluste der Hawks zu forcieren, was vorher so gut funktioniert hatte (20:9 Turnover Hawks).

Der Spielplan im Überblick

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