Vor dem Spiel herrschte noch Euphorie bei den Mavs - zum ersten Mal seit dem Beginn der Saison konnte Trainer Rick Carlisle auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Die Freude war jedoch schnell verflogen, als Karl-Anthony Towns (34 Punkte, 15/19 FG, 11 Rebounds, 3 Blocks) im ersten Viertel wütete und 20 Zähler erzielte.
Dirk Nowitzki (26 Punkte, 8/16 FG, 5/10 3PT) und Harrison Barnes (30 Punkte, 13/23 FG, 4/5 3PT) stemmten sich gegen die Pleite, konnten aber ab der ersten Minute des Spiels zu keinem Zeitpunkt mehr an dem Timberwolves vorbeiziehen.
Minnesota beendete so eine Niederlagenserie von vier Spielen und konnte sich dafür auch bei Ricky Rubio (13 Punkte, 3/9 FG, 15 Assists, 5 Rebounds, 5 Steals) bedanken, der vor allem in der Schlussphase der überragende Mann war.
Reaktionen:
Tom Thibodeau (Wolves-Coach): "Heute haben viele Leute zum Sieg beigetragen. So wie Karl (Towns) am Anfang gespielt hat - mit einer Führung agieren zu können, war unglaublich wichtig."
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Vor dem Tip-Off:
Minnesota startete mit Rubio, Zach LaVine, Andrew Wiggins, Gorgui Dieng und Towns. Carlisle beorderte Bogut wieder in die Starting Five. Neben ihm begannen Deron Williams, Wesley Matthews, Barnes und Nowitzki.
1. Viertel: Es war die Towns-Show im ersten Viertel. Sein erster Wurf, ein tiefer Dreier, gab ihm Selbstbewusstsein und danach fiel einfach alles: Turn-Around-Jumper, Dreier, Dunks stockten sein Punktekonto auf 20 Zähler auf. Nur Harrison Barnes (9 Punkte) verhinderte einen größeren Rückstand. 33:19 Minnesota.
2. Viertel: Auch mit Towns auf der Bank hatten die Wolves keine großen Probleme, den Ball im Korb unterzubringen. Die Dallas-Bank bekam im Gegenteil offensiv gar nichts auf die Reihe. Als die Starter jedoch zurückkehrten, leiteten vor allem Williams und Barnes einen 16:2-Lauf ein und brachten die Mavs heran. Dann lief auch noch Nowitzki heiß und traf 3 Dreier in 120 Sekunden. Das Viertel ging 27:21 an die Mavs. Halbzeitstand: 54:46 Minnesota.
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3. Viertel: Dallas änderte die Startauftstellung: Seth Curry für Bogut, Dirk wechselte auf Center. Die Mavs mussten sich jeden Treffer mit schwierigen Sprungwürfen erarbeiten, während die Wolves unter dem Korb von Dallas leichtes Spiel hatten. Minnesota kühlte nun ab und die Mavs Defense entnervte Towns, indem sie gleich mehrfach Offensivfouls provozierte. Mit seinem dritten Block im Viertel leitete KAT aber einen Fast-Break ein, der die Führung wieder erhöhte. 77:70 Minnesota.
4. Viertel: Schwache Phase am Anfang des Schlussviertels. Beide Teams hatten Probleme in der Offensive, doch dann kam Rubio wieder in das Spiel und dirigierte par excellence. Nahezu jeden Korberfolg seines Teams assistiere er oder erzielte ihn selbst. Dazu glänzte er in der Defensive. Tyus Jones, der für den verletzten LaVine reinkam, besiegelte den Wolves-Sieg mit einem Floater. 101:92 Minnesota.
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Der Star des Spiels: Ricky Rubio. Die erste Hälfte gehörte Towns, und wie! Doch in der Schlussphase war es Rubio, der die Kohlen aus dem Feuer holte. In einer Phase, als wirklich gar nichts mehr lief für die Wolves, übernahm der Spanier und setzte seine Kollegen perfekt ein. Rubio ist in dieser Saison der erste Spieler, der ein Spiel mit 15 Assists und 5 Steals beendete.
Der Flop des Spiels: Andrew Bogut. Der Australier konnte einem wirklich leid tun im ersten Viertel. Gegen Towns war er völlig überfordert. Spielte 18 Minuten und kam auf 2 Punkte, 4 Rebounds und 2 Assists.
Das fiel auf:
- Gegen Towns stand natürlich mal wieder der Bogut-Nowitzki Frontcourt im Fokus. Bogut war gegen Towns am Perimeter ohne Chance. Als der Wurf fiel, musste er ihn draußen enger Verteidigen - und Towns zog mit Leichtigkeit vorbei. Nowitzki war gleichzeitig nicht in der Lage adäquate Hilfe zu liefern. Rick Carlisle zog dann früh den Stecker und ließ Bogut auf der Bank. Harrison Barnes durfte nun hauptsächlich Towns verteidigen.
- Zusätzlich zu den defensiven Problemen der Nowitzki-Bogut-Paarung fiel auch wieder auf, dass Harrison Barnes auf der Vier wesentlich effektiver ist. Gegen den deutlich unbeweglicheren Dieng war Barnes stets ein Missmatch und konnte effizient punkten. Gegen die Länge von Towns konnte er natürlich nicht viel machen, aber zumindest ließ er Towns nicht so leicht zu seinen Lieblingsstellen auf dem Platz spazieren, wie es Bogut vorher tat.
- In den letzten Spielen zeigte Towns inkonstante Offensivleistungen und vor allem der Dreier wollte nicht fallen - nur 3 seiner letzten 20 Deep-Shots hatte er vor diesem Spiel getroffen. Sobald er sie aber, wie heute, früh trifft und man ihn von draußen respektieren muss, macht ihn das mehr oder weniger unaufhaltsam. Ist man eng an ihm dran, ist kaum ein Big Man in der Lage, seinen Drive zu stoppen.
- Die Mavericks wurden an den Brettern komplett zerstört (42:24 Wolves) - die Kehrseite der Entscheidung, Bogut rauszunehmen. Bezeichnend, dass am Ende der Point Guard Williams mit 7 Rebounds die meisten Bretter seines Teams einsammelte.
- Hässliche Szene: Kris Dunn lief beim Fast-Break alleine auf den Korb zu und Justin Anderson brachte ihn mit einem schwingenden linken Arm Richtung Kopf zu Fall. Anderson hatte noch Glück, dass es nur als unsportliches Foul ausgelegt wurde.
- Mit seinem fünften Dreier des Spiels kassierte Nowitzki Dale Ellis und schob sich auf Rang 16 in der All Time Dreier List mit 1720 Triples. Vor ihm liegen nun mit J.R. Smith und Stephen Curry erst einmal zwei aktive Spieler.