Wer sind die Verlierer?
Während die Teams mit Stars in ihren Reihen nun eine höhere Chance haben, um diese zu halten, gucken solche mit der Absicht, ein Super-Team aufzubauen, in die Röhre: Die neue Veteran-Exception wird langfristig dazu führen, dass es weniger Superstars gibt, die tatsächlich vertragslos in die Free Agency starten. Ihnen wird durch das sechste Vertragsjahr der Reiz geboten, ordentlich abzukassieren und vorzeitig zu verlängern.
Dasselbe gilt für Teams, die durch Trades versuchen, ein Super-Team zu formen. Denn bei Spielern, die getradet werden, verfällt das Recht auf die Veteran-Exception, wie die Washington Post berichtet. Dies hätte zur Folge, dass Spieler einen Reiz weniger haben, um einen Trade zu erzwingen.
Kritiker der sogenannten "One-and-Done"-Regel dürften ebenfalls enttäuscht sein. Denn: Etwas überraschend wurde das Mindestalter, um in der NBA spielen zu dürfen, nicht zum Thema des neuen Deals gemacht. Zuvor wurde diskutiert, dieses von 19 auf 20 anzuheben. Auch die Regel, dass man bereits seit einem Jahr die High School verlassen haben muss, um in die NBA zu wechseln, hätte durchaus erweitert werden können.
Somit wird es in Mode bleiben, dass sich viele Talente nach nur einem Jahr College zum Draft anmelden. Beim Auswahlverfahren 2016 waren es 14 der ersten 41 Spieler, die diesen Weg gewählt haben. Kritiker bemängeln, dass dies die Qualität der NBA sinken werde, da solche Spieler noch nicht genug ausgebildet seien, um in der besten Liga der Welt Fuß zu fassen. Die größtenteils eher schwachen Leistungen des jüngsten Rookie-Jahrgangs bekräftigen diese Theorie.
Fraschilla-Interview: "One-and-Done muss mit Schuld sein"
Zuletzt dürfte auch der europäische Basketball etwas besorgt sein. Denn durch die deutlich höheren Gehälter in der D-League und die insgesamt 60 zusätzlichen Kader-Plätze wird es eine Herausforderung sein, talentierte Europäer auf dem Kontinent zu halten und sie nicht noch früher an die NBA zu "verlieren". Auch US-Spieler, die es in der NBA nicht im ersten Anlauf schaffen, haben von nun an weniger Anreize, über den großen Teich zu wechseln.