Auto-Draft Order set!
Vlade Divac starrte vor dem Draft-Start grinsend in sein Macbook. Zumindest twitterten die Kings ein Foto der serbischen Grinsebacke samt Apple-Hardware. Böse Zungen behaupten, dass Vlade nur noch mal schnell seine Auto-Draft Order bestätigen wollte. Ob die Zunge von DeMarcus Cousins auch dazu gehörte? Dem Star schwante jedenfalls Böses! Zwischenzeitlich flehte er gar um himmlischen Beistand. Gerade als sein Boss sich die Dienste des griechischen Centers Georgios Papagiannis sicherte, brauchte er eine Menge Kraft. Vielleicht muss Kostas Koufos da erst mal vermitteln. Aber kommen wir noch mal zum Kollegen Divac. Der ließ im Vorfeld genau einen Spieler aus den Top 30 vorspielen, nämlich Combo Guard Wade Baldwin, nur um sich dann am Drafttag drei Erstrundenpicks zu sichern. Natürlich für Baldwin, oder? Pustekuchen! Das wäre ja zu einfach gewesen.
Wie Sauerbier angeboten
An so einem Tag kann es bekanntlich nicht nur Sieger geben. Zu den Kollegen mit eher betrübter Miene gehörten Skal Labissiere und Deyonta Davis. Beide galten in den Mock Drafts als sichere Lottery Picks, aber mit jedem Spieler, der vor ihnen gedraftet wurde, fielen die Mundwinkel weiter nach unten. Michigan-State-Forward Davis hatte Trainerlegende Tom Izzo an seiner Seite und Labissiere Kentuckys Trainerlegende John Calipari, aber auch der Einfluss der beiden Coaches hielt sich in Grenzen. Dabei versuchten sie alles. Aus dem Green Room heraus griffen sie zum Handy und versuchten die Teams von ihren Schützlingen zu überzeugen - ohne Erfolg. Skal ging als 28. über die Ladentheke, Deyonta musste gar bis zur zweiten Runde warten. Dementsprechend schmallippig und finster dreinschauend erzählte er, dass die Draftposition keine Rolle spielt. Es klang jetzt nicht sonderlich überzeugend.
LeBron zur besten Organisation der Welt
Kurz dachte Spurs-GM R.C. Buford, dass sich LeBron James aktiv bei den San Antonio Spurs angeboten hätte, aber Beat-Writer Jabari Young drückte sich nur ein wenig umständlich aus. Vielmehr hatte King James höchstpersönlich zum Hörer gegriffen und Dejounte Murray dazu gratuliert, jetzt Teil der Spurs zu sein. San Antonio sicherte sich den hochveranlagten Guard mit dem 29. Pick und wer via Draft an den Alamo gelotst wird, gilt automatisch als Steal. Die Finals-MVP-Trophäe 2019 ist Murray also schon sicher.
Neues Spielzeug für Dirk
Die Draft-Experten aus Dallas durften dieses Mal nur in der zweiten Runde ran und da Dirk Nowitzki noch Schwager Martin Olsen in Frankreich trösten muss, konnte der Deutsche auch keinen Einfluss auf die Entscheidungen im War Room nehmen. Paule Zipser spielt daher jetzt nicht in Texas. Aber ist ja eigentlich auch egal, da Coach Rick Carlisle bekanntlich ohnehin nicht der größte Rookie-Fan ist und die Minutenanzahl seiner Spieler exponentiell mit dem Alter steigt. Na wenigstens haben sie sich mit A.J. Hammonds einen Senior geangelt. Der Center könnte sich dabei durchaus als Steal erweisen. Hammonds erzielte im Schnitt 15 Punkte, 8,2 Rebounds und 2,5 Blocks in der letzten Saison und war in seiner Division Defensive Player of the Year.
"Zeige der Welt, dass du besser bist als MJ"
Okay, Paul Zipser hat es geschafft. An 48. Stelle geht es zu den Bulls. Vielleicht etwas später als gedacht, aber Zipser hat uns ja gerade erst berichtet, dass die Draft-Position ohnehin nicht so wichtig sei. Vielmehr ginge es darum, ins richtige Team zu kommen. Und das hat er mit den Bulls wohl gefunden. Nur sehen das die Fans aus Chicago ein wenig anders. "Who the fuck is Paul Zipser," hallte es unisono durch die Twitterlandschaft. Es ist das ewige Gezeter, wenn unbekannte Internationals verpflichtet werden. Fragt mal bei Boogie nach. Also Paule, zeige der Welt, dass du besser bist als MJ. Oder so ähnlich.
Internationals auf dem Vormarsch
Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass die NBA ihre Fühler immer weiter über den großen Teich ausstreckt, aber so viele Internationals wie in diesem Jahr wurden noch nie gedraftet. 14 in der ersten Runde und 26 insgesamt. Beides Rekord. Nicht, dass bald noch mehr Amis himmlischen Beistand anfordern.