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Denkwürdige Mavs klauen Spiel 2

Von Martin Gödderz
Dirk Nowitzki erzielte in Spiel 2 gegen die Oklahoma City Thunder 17 Punkte
© getty

Was für ein unfassbares Match! Mit einer atemberaubenden Defensivleistung rehabilitieren sich die Dallas Mavericks für ein furchtbares erstes Spiel und schalten die Oklahoma City Thunder dank eines überragenden Raymond Felton mit 85:84 (BOXSCORE) aus. Superstar Kevin Durant erlebt einen grauenvollen Abend. Steven Adams sorgt für den Buzzerbeater, der aber für ungültig erklärt wird.

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Als Steven Adams mit dem Buzzer zum scheinbaren Sieg für die Oklahoma City Thunder traf, stand die Halle Kopf. OKC schien das Spiel für sich entschieden zu haben. Doch die Referees sahen sich die entscheidende Szene des Spiels noch einmal an und erkannten, dass der Ball Adams' Finger zu spät verlassen hatte. So jubelten plötzlich die Mavs über einen sensationellen Sieg.

In einer wahren Defensivschlacht war es Dallas dank Wesley Matthews gelungen Kevin Durant kalt zu stellen. Der OKC-Superstar war zwar mit 21 Punkten Topscorer seines Teams, leistete sich aber auch 7 Turnover und traf lediglich 7 von 33 Feldwürfen. So viele Fehlwürfe hat sich KD noch nie zuvor in einem Playoffspiel geleistet.

Während Russell Westbrook auf 19 Punkte und 14 Rebounds kam, war Raymond Felton der überragende Mann bei den Mavericks. So kam der Guard mit 21 Punkten (8/16 FG) und 11 Rebounds ebenfalls auf ein Double-Double. Dirk Nowitzki erzielte 17 Punkte (7/19 FG).

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Die Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Mavericks): "Wir sind hier, um zu kämpfen. Das wollten wir ihnen heute zeigen. Natürlich sind sie weiter haushoher Favorit, aber wir werden kämpfen."

Raymond Felton (Mavericks): "Wir sind für einen Kampf angereist. Ob Sieg oder nicht, wir waren hier, um zu kämpfen."

Kevin Durant (Thunder): "Es war einer dieser Abende, an denen nichts lief. Ich muss jetzt einfach zurück zu meiner Routine, morgen zum Training und nach vorne schauen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Wie erwartet nahm Carlisle zwei Änderungen in der Starting Five vor. Felton ersetzte den verletzten Barea und Pachulia kehrte anstelle von Mejri als Center in die Anfangsformation zurück. Daneben starteten der angeschlagene Williams, Matthews und Nowitzki. Die Thunder dagegen spielen wie gewohnt mit Westbrook, Roberson, Durant, Ibaka und Adams.

1. Viertel: Dallas kam weitaus besser ins Spiel als noch vor zwei Tagen, obwohl Nowitzki nach zwei schnellen Fouls früh auf der Bank Platz nahm. Gerade Williams schien auf einer Mission und nagelte in den ersten fünf Minuten gleich drei Dreier bei drei Versuchen rein, ehe Donovan beim Stand von 7:15 die Auszeit nahm. Für OKC lief vorne relativ wenig zusammen, dennoch kämpften sie sich bis zum Schluss des Viertels auf 20:24 heran.

2. Viertel: Williams humpelte mit Beginn des zweiten Viertels bereits bedenklich über das Feld und verlor seinen Touch in der Offensive, verteidigte aber weiter vorbildlich. Dallas machte den Thunder das Leben schwer und zeigte sich extrem giftig. Trotzdem glich Morrow Mitte des Viertels mit einem Eckendreier aus, ehe Westbrook das Spiel an sich riss. Doch schließlich war es Nowitzki, der mit einem schwierigen Jumper für die 45:43-Pausenführung der Mavs sorgte.

3. Viertel: Die Einstellung der Mavs in der Defensive stimmte zwar weiterhin, vorne kam Dallas aber eiskalt aus der Kabine und traf in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte nur einen einzigen Wurf. So drehten die Thunder angeführt von Westbrook das Spiel, obwohl sie sich offensiv wahrhaftig nicht in einen Rausch spielten. Nowitzki und Felton hielten Dallas aber mit starken Einzelaktionen im Spiel, so dass OKC mit einer 62:59-Führung ins Schlussviertel ging.

4. Viertel: Mitte des Viertels schien das Momentum bei den Thunder. Innerhalb einer Minute setzte sich OKC mit sieben Punkten ab. Doch wieder kämpften sich die Mavs zurück. Eine Minute vor Schluss war das Spiel ausgeglichen, ehe Felton Dallas mit einem Layup in Front brachte. Durant vergab daraufhin gleich drei Würfe in Folge, bevor Matthews im Fastbreak den Vorsprung auf vier Punkte ausbaute. Zehn Sekunden vor Schluss schlug Durant per Dreier zurück. Im Anschluss ging Felton an die Linie, vergab allerdings beide Freiwürfe. Die Thunder stürmten ohne Auszeit nach vorne. Adams schien im Nachfassen für die Entscheidung für OKC zu sorgen. Doch die Refs sahen sich die Szene noch einmal an und erkannten, dass der Ball erst nach dem Buzzer geworfen wurde. So stand der irre 85:84-Sieg der Mavs fest.

Oklahoma City Thunder vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Raymond Felton. Wer vor dieser Serie darauf gewettet hätte, dass Felton einmal Westbrook in den Schatten stellen würde, wäre jetzt wohl ziemlich reich. Der Guard sprang für seine verletzten Kollegen Barea in die Bresche und machte ein furioses Spiel. Immer wenn OKC davon zog, hatte Felton eine Antwort. Auch wenn er die Freiwürfe am Schluss vergab, eine denkwürdige Leistung.

Der Flop des Spiels: Kevin Durant. Zugegebenermaßen wurde der Superstar verdammt gut verteidigt. Normalerweise hat er kein derart großes Problem damit, doch an diesem Abend lief von Beginn an nichts zusammen bei KD. Er erhielt keine Pfiffe für sich, immer wieder fiel ihm der Spalding aus den Händen und so gingen selbst einfache Korbleger nicht rein. Auch am Ende wurde es nicht besser. Der Dreier kurz vor Schluss war da die kleine Ausnahme an einem grauenvollen Abend.

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Das fiel auf:

  • Anders als im ersten Spiel funktionierte die Defense der Mavs sehr gut. Dallas war vor allem darum bemüht, den Thunder in den Kopf zu kommen und ging dem Kontrahenten auf die Nerven. Die Thunder ließen sich davon beeinflussen und leisteten sich in der Folge auch einige Unkonzentriertheiten. Westbrook verstopfte sich beim Dunk, zudem verlegte OKC gleich mehrere Layups und leistete sich allem voran schon zur Pause neun Ballverluste, aus denen die Mavs elf Punkte machten.
  • Gerade Durant tat sich schwer gegen die aggressive Deckung von Matthews, der zumeist auch noch Hilfe von einem der beiden Guards erhielt. Matthews wiederum merkte man die Anstrengungen in der Verteidigung an. Der Flügelspieler war offensiv fast nie Faktor, produzierte gar einen bösen Airball bei einem komplett offenen Eckendreier. Man mochte es ihm verdenken.
  • Es war ein von Einzelaktionen geprägtes Spiel. Beide Teams unterbanden das Ball-Movement des Gegners geschickt, worunter an vielen Stellen der Spielfluss litt. Sowohl die Mavs wie auch die Thunder spielten außerordentlich wenige Assists. Dallas kam auf 14 Vorlagen, OKC auf 11.
  • Dass die Mavs über zwei derart starke Rookies verfügen, die auch in den Playoffs ein enorm wichtiger Faktor sind, ist wohl ein Novum. Justin Anderson machte defensiv wieder einen tollen Job und sorgte mit einem irren Putback Dunk über Durant nach einem vergebenen Freiwurf für eines der Highlights des Spiels. Salah Mejri (12 Punkte, 3 Blocks) zeigte dagegen, dass ihm die Rolle von der Bank eher liegt und brachte viel Energie ins Spiel.

Der Spielplan im Überblick

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