Damit stehen die Dubs saisonübergreifend bei 54 Heimsiegen in Folge, wenn man die Playoffs ausschließt. Doch das ist noch nicht alles: Sie sind nun zusammen mit den Bulls die einzige Franchise der NBA-Geschichte, die in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten mindestens 67 Siege einfuhr.
Ein Selbstläufer war das gegen die Gäste aus der Hauptstadt allerdings nicht, da diese lange Zeit von einer schwachen Defense des Champions profitierten und das Spiel bis zur Halbzeit ausgeglichen gestalten konnten (49:46). Nach dem Pausentee setzten sich die Hausherren aber erwartungsgemäß ab, woran auch die Second Unit großen Anteil hatte. Für den Todesstoß sorgte allerdings der MVP persönlich mit einem seiner spektakulären Dreier.
Stephen Curry wurde am Ende mit 26 Punkten, 7 Rebounds und 7 Assists zum Matchwinner, sein Splash Brother Klay Thompson legte 16 Punkte auf. Draymond Green schrammte mit 15 Zählern, 16 Rebounds und 9 Assists nur knapp am nächsten Triple-Double vorbei, während auf der anderen Seite Bradley Beal (17 Punkte) und Markieff Morris (15 Punkte, 8 Rebounds) überzeugten.
Die Reaktionen
Steph Curry (Warriors, auf die Frage vom an Leukämie erkrankten Reporter Craig Sager, ob er auch mal eine Pause bräuchte): "Nein. Wenn wir uns ansehen, was du leistest, haben wir absolut keine Entschuldigungen. Du bist eine Inspiration für uns, immer weiter zu machen und zu kämpfen. Dafür danken wir dir."
...auf die Frage, ob er die Marke von 400 Dreiern in dieser Saison knackt: "Ich werde einfach weiter schießen und dann mal schauen, was passiert."
Randy Wittman (Coach Wizards): "Wenn man gegen so ein Team spielt, das um die beste Saison der Geschichte kämpft - dann tut es weh, wenn man bei eigener 9-Punkte-Führung einfach so einen 12:0-Run kassiert"
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Bei den Gästen kehrt Morris in die Starting Five zurück, der zuletzt gegen die Lakers pausieren musste. Dazu: Wall, Beal, Porter, und Gortat. Beim Champion geht Steve Kerr keine Experimente ein und schickt Curry, Thompson, Barnes, Green und Bogut aufs Feld.
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1. Viertel: Der Chefkoch netzte gleich im ersten Angriff einen Dreier ein und versetzte die Zuschauer anschließend mit spektakulärem Ballhandling in Ekstase. Dann übernahm allerdings Thompson das Kommando und traf vier Würfe in Folge - das erste kleine Punkte-Polster für die Dubs. Die Wizards blieben dank klugem Setplay in Reichweite - bis Curry mit einem spektakulären Fastbreak-Dunking auf 27:19 stellte!
2. Viertel: Die Wizards holten sich mit einem 7:0-Lauf die erste Führung des Abends, wurden aber von Speights gekontert. Anschließend entwickelte sich ein Schlagabtausch mit einfachen Zählern am Brett, da beide Teams die Angelegenheit defensiv noch nicht sehr ernst nahmen. Dann erhöhten die Gäste allerdings die Intensität und brachten den Warriors-Motor zum Stottern, ehe Curry in den MVP-Modus schaltete und für einen 12:0-Run sorgte - 49:46.
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3. Viertel: Beide Teams brauchten ein paar Minuten, um nach dem Pausentee wieder in die Pötte zu kommen. Dann schraubten allerdings die Splash Brothers etwas am Tempo und bekamen Unterstützung von Bogut, der für zusätzliche Possessions sorgte. Doch auch die Hauptstädter erwiesen sich weiterhin als zäh und kamen immer wieder ran, besonders Beal fungierte als Energizer, während Porter, Temple und Morris von draußen trafen - 79:72.
4. Viertel: Die Splash Brothers verweilten zunächst auf der Bank, konnten aber recht entspannt dabei zugucken, wie die Second Unit für die höchste Führung des Spiels sorgte (plus 14). Steve Kerr wollte aber auf Nummer sicher gehen und schickte 6 Minuten vor Schluss noch einmal seine Stars aufs Feld - die es noch einmal regnen ließen und alles klar machten. Auch Curry zeigte noch einmal seine ganze Klasse von Downtown - der Rest war Showlaufen, auch wenn die Wizards noch einmal auf 6 Punkte herankamen.
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Der Star des Spiels: Stephen Curry. Der MVP war von draußen gewohnt treffsicher (6/8 Dreier) und hatte meistens die richtige Antwort auf die Zwischenläufe Washingtons. Darüber hinaus glänzte er mit 7 Assists und 5 Steals - und sorgte mit seinem einhändigen Fastbreak-Dunk für das unangefochtene Highlight des Spieltags.
Der Flop des Spiels: John Wall. Der Franchise-Player der Wizards verteilte zwar erneut viele Assists (11 Stück), doch sein Team braucht auch die Scoring-Qualitäten ihres Anführers! Wenn der beste Spieler des Teams nur 8 Punkte (4/14 FG) erzielt und kaum Verantwortung übernimmt, reicht es nicht für die Playoffs.
Das fiel auf:
- John Wall sah sich in den Anfangsminuten schon vier direkten Gegenspielern gegenüber (Green, Thompson, Barnes und Curry) und fand zunächst kaum einen Rhythmus. Allerdings erzwang er auch keine eigenen Plays, sondern bewegte sich klug abseits des Balles und sorgte so für ein starkes Ball Movement sowie Spacing.
- Steve Kerr äußerte sich zuletzt immer wieder kritisch zur Defense seines Teams und hatte auch diesmal Grund zur Sorge. Die Dubs verschliefen immer wieder Helpside-Rotationen, ließen sich durch einfache Backdoor-Cuts schlagen und pennten im Rebound - so kamen die Wizards zu vielen einfachen Punkten am Brett (erste Halbzeit: 10:26 Punkte in der Zone). Dass der Champion trotzdem nicht mit einem Rückstand in die Pause ging, lag an der individuellen Klasse von Steph Curry.
- Die Bankformation der Warriors blieb lange Zeit unauffällig, taute mit dem Guard-Duo Livingston/Barbosa und mit Speights auf der Fünf aber rechtzeitig zum vierten Viertel auf. Wie so vielen Teams bereitete die Länge von Livingston auch den Wizards Probleme, während Barbosa vor allem mit seinen Drives glänzte. "Splash Cousin" Speights hielt sich fast ausschließlich außerhalb der Zone auf und zog dadurch Nene aus genau dieser heraus, sodass praktisch keine Rim Protection mehr vorhanden war. Die Folge: Auch die Warriors erhöhten ihre Punktausbeute in der Zone.