NBA

Raus aus der Einbahnstraße

Die Gegenwart und die Zukunft der Knicks: Wohin steuern Anthony und Porzingis mit New York?
© getty

Trotz starkem Saisonstart sind die Knicks erneut in der Abwärtsspirale gelandet. Als Konsequenz zog das Management um Guru Phil Jackson die Reißleine und entließ Coach Derek Fisher nach knapp eineinhalb Jahren. Kommunikationsprobleme, fehlendes Feuer und keine erkennbare Identität begleiteten die Saison. Was planen die Knicks für die kommende Spielzeit, wer wird der neue Coach, hilft ein Trade? SPOX beantwortet die wichtigsten Fragen.

Cookie-Einstellungen

Welche Gründe gibt es für den Fisher-Rauswurf?

Der offensichtlichste aller Gründe: Misserfolg. Nach dem überraschend guten Saisonstart hat die Knicks-Saison deutlich an Schwung verloren. So kassierten die New Yorker in den letzten zehn Spielen gleich neun Niederlagen und ließen im Schnitt 105 Punkte pro Spiel zu. Der einzige Erfolg datierte zudem aus dem Aufeinandertreffen mit den massiv strauchelnden Suns. Dabei wurde Fisher wohl auch zum Verhängnis, dass der Beginn der neuen Spielzeit so erfolgsversprechend verlief und sich das Front Office nach wie vor Chancen für die Playoffs ausrechnete.

Noch entscheidender aber für Team-Präsident Phil Jackson ist die fehlende Entwicklung in den letzten zwei Jahren, nachdem Fisher bereits letzte Saison einen Freifahrschein bekam und die Saison mit einem Negativrekord von nur 17 Siegen aus 82 Spielen abschloss: "Wir mussten für Veränderungen sorgen und das Ruder wieder rumreißen." Dabei hob der Mentor, der Fisher 2014 zum Head Coach auserkoren hatte, im Nachhinein vor allem die fehlende Kommunikation mit seinem Protege hervor.

"Oftmals verliefen die Gespräche wie in einer Einbahnstraße. Auch weil wir viel über Mails kommuniziert haben - da stand Derek gleichzeitig auf dem Court. Vielleicht hätte ich noch präsenter vor Ort sein müssen", hinterfragt sich der Bulls- und Lakers-Meistermacher nun selbst. Insgeheim soll Jackson besonders mit dem Coaching-Stil seines Schützlings unzufrieden gewesen sein, der sich immer wieder vorwerfen lassen musste, dass sein Auftreten in der Öffentlichkeit zu passiv gewesen sein soll.

Genau diese Passivität soll Fisher auch in die Kabine übertragen haben, während er nie ein enges Verhältnis zu seinen Spielern aufbauen konnte. Gleichzeitig nahm er nur selten die Unterstützung in Anspruch, die ihm Jackson in Person zweier erfahrener Assistant Coaches zur Seite gestellt hatte, um die Triangle-Offense weiter zu implementieren - darunter auch Kurt Rambis, der nun vorerst die sportlichen Geschicke der Franchise leiten wird.

Dabei versuchte sich Fisher gleich zu Beginn seiner Amtszeit klar gegen Jackson zu positionieren und verkündete als Rookie-Coach: "Ich bin nicht seine Marionette." Drastische Worte, die bereits im Vorfeld verdeutlichten, wie sehr die Zusammenarbeit der zwei Basketball-Größen vorbelastet war.