Diese Serie, dieses Spiel 7 hat einfach keinen Verlierer verdient! Die Spurs und Clippers lieferten sich ein unglaubliches Spiel mit einem unglaublichen Ende. Kein Team konnte sich über die 48 Minuten einen wirklichen Vorteil erspielen - die 31 Führungswechsel sprechen für sich!
Der Held ist am Ende Chris Paul. Trotz einer Oberschenkelverletzung, die er fast das ganze Spiel mit sich trug, erzielte CP3 27 Punkte (9/13 FG, 5/6 Dreier, dazu 6 Assists) und führte die Clippers damit zum Sieg. Entscheidend war dabei ein phänomenaler Gamewinner über die ausgestreckten Arme von Tim Duncan.
Der 39-Jährige war zwar der beste Mann auf Seiten der Spurs, doch seine 27 Punkte (11/16 FG) und 11 Rebounds reichten nicht aus. Bezeichnend für das Spiel, dass direkt nach der Partie alle über die letzten Minuten diskutierten und das Triple-Double von Blake Griffin (24 Punkte, 13 Rebounds, 10 Assists) fast in Vergessenheit geriet. So muss also der amtierende Champion bereits nach der ersten Runde die Koffer packen. Für die Clippers geht es nun in Runde 2 gegen die Houston Rockets.
Die Reaktionen:
Chris Paul (Los Angeles Clippers) über seinen Gamewinner: "Wir waren in dieser Saison schon öfters in solchen Situationen und meistens habe ich den Wurf nicht getroffen. Wir haben darüber geredet und endlich, als wir es am dringendsten brauchten, hat es geklappt. Es ist verrückt, dass das hier nur die erste Runde war."
Tim Duncan (San Antonio Spurs) über Pauls Gamewinner: "Das war einfach unglaublich! Ich weiß, dass er ein bisschen verletzt gespielt hat, aber er hat sich durchgekämpft. Das war einfach ein unglaublicher Wurf über mich und Kawhi. Er ist ein toller Anführer, das war fantastisch anzuschauen. Ich wünschte nur, ich wäre heute nicht der Gegner gewesen."
Doch Rivers (Clippers-Coach) über CP3: "Er ist ein ein tougher Junge. Er ist ein Straßenkämpfer. Das ist er wirklich. Ich liebe ihn für seinen Willen."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Beide Teams gehen Spiel 7 genauso an wie die vorigen Partien auch. Für die Spurs starten also Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und Tiago Splitter. Auf Seiten der Clippers stehen Chris Paul, J.J. Redick, Matt Barnes, Blake Griffin und DeAndre Jordan von Beginn an auf dem Parkett. Clippers-Coach Doc Rivers kann übrigens auch auf Glen Davis zurückgreifen, der sich trotz Probleme mit dem Knöchel fit gemeldet hat.
4.: Parker hat die Offense der Spurs komplett unter Kontrolle. Als Ballhandler kreiert er entweder für seine Mitspieler oder schließt selber ab. Das klappt bisher extrem gut. Die Spurs gehen mit 13:6 in Führung. Doc Rivers nimmt sofort eine Auszeit.
9.: 9:0-Lauf für die Clippers! LAC spielt jetzt mit einer enormen Intensität und macht den Spurs damit das Leben schwer. Weitere gute Nachricht für die Clippers-Fans: Big Baby scheint wirklich fit zu sein. Immerhin versenkt er seinen ersten Jumper zum 20:19 für Los Angeles.
11.: Sofort folgen aber schlechten Nachricht für die Clippers. Chris Paul fasst sich nach einem Steal an den Oberschenkel. Die offensichtlichen Probleme hindern ihn aber nicht daran, einen eiskalten Dreier durch die Reuse zu hämmern. Kurz darauf muss CP3 aber mit schmerzverzehrtem Gesicht in die Kabine - 23:22 Clippers.
17.: Jamal Crawford macht das, was er am besten kann: Heiß laufen! In kürzester Zeit bringt der 35-Jährige 9 Zähler auf sein Punktekonto, allerdings führt San Antonio mit 39:38. Dennoch können die Clippers aufatmen: CP3 kommt aus der Kabine zurück.
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23.: Paul ist zurück auf dem Court und macht einen guten Eindruck. Auch angeschlagen, auch mit der Hand von Kawhi Leonard im Gesicht bleibt CP3 brandgefährlich. Jetzt bedient er allerdings Big Baby, der Los Angeles mit 53:52 in Front bringt.
28.: Nach zwei Dreiern von Paul liefert Danny Green auf der anderen Seite sofort die Antwort - einmal per langem Zweier, einmal ebenfalls von Downtown. Weder LA noch San Antonio kann sich einen wirklichen Vorsprung erspielen. Es steht 65:64 für Los Angeles.
33.: Big Baby goes to work. Davis erarbeitet sich im Post zwei weitere Zähler, Leonard antwortet auf der anderen Seite - sein erster Korberfolg im dritten Viertel! Es bleibt extrem spannend. Die Clippers führen mit 76:72.
36.: Wer interessiert sich schon für eine kümmerliche Oberschenkelverletzung? Chris Paul ist einfach unglaublich. Der Point Guard humpelt über den Court, nur um dann einen Buzzer-Beater von Downtown zum Ende des dritten Viertels zu versenken - 79:78 für LAC.
41.: Griffin bringt die Clippers wieder in Front, doch wem ist das herzlich egal? Manu Ginobili. Der Argentinier meldet sich endlich mal zu Wort und versenkt einen Dreier. Schon sind die Spurs wieder vorne - 92:91 für San Antonio.
44.: Die Spurs erkämpfen sich eine 5-Punkte-Führung, dass das im Basketball aber nicht viel ist, beweist J.J. Redick. Nach zwei verwandelten Freiwürfen von Griffin sorgt der Dreierspezialist - natürlich von Downtown - für den Ausgleich. Und nur kurze Zeit später folgt der nächste Dreier! 100:99 für Los Angeles.
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46.: Die Spurs schnappen sich 3 Offensiv-Rebounds in Folge. In so einer Situation könnte das entscheidend sein! Leonard erhöht den Vorsprung schließlich per Korbleger auf 3 Zähler - doch von Entscheidung ist noch nichts zu sehen! Barnes hämmert den nächsten Dreier durch die Reuse - 105:105.
48.: Chris Paul geht nach einem zumindest fragwürdigen Foul-Call an die Linie und versenkt beide Freiwürfe - nur noch 13,3 Sekunden zu spielen. Auf der anderen Seite wird Marco Belinelli fast zum Turnover gezwungen, bekommt den Spalding aber gerade noch zu Duncan. Der wird gefoult, beide Freiwürfe sind drin - Ausgleich. Natürlich bekommt CP3 im letzten Angriff den Ball, er zieht zum Korb und... DRIN! Über die ausgestreckten Arme von Tim Duncan versenkt Paul den Gamewinner! Unglaublich!
Los Angeles Clippers vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Chris Paul. Nur ein funktionierendes Bein dank einer Oberschenkelverletzung? Kein Problem für CP3. Die Einschränkung aufgrund der Verletzung war dem 29-Jährigen deutlich anzusehen, dennoch hämmerte der Point Guard den Spurs einen Dreier nach dem anderen um die Ohren (5/6 Dreier). Insgesamt kam Paul auf 27 Punkte und 6 Assists, außerdem versenkte er den unglaublichen Gamewinner über keinen geringeren als Tim Duncan hinweg. Phänomenale Leistung von CP3!
Der Flop des Spiels: Kawhi Leonard. Eine Anmerkung vorweg: Dieses Spiel hätte eigentlich keinen Flop verdient. Zu stark war doch das, was die beiden Teams auf dem Parkett ablieferten. Dennoch wird sich Leonard ein wenig Kritik gefallen lassen müssen. Neben seiner eher mageren Punkteausbeute von 13 Zählern (5/13 FG), leistete sich der Finals-MVP der letzten Saison auch in der Defense einige Fehler, die Gregg Popovich zum Kochen brachten.
Das fiel auf:
- Hart umkämpft und extrem ausgeglichen. So ließe sich die erste Halbzeit am besten beschreiben. Um das festzustellen genügte allein schon der Blick in den Boxscore. In allen wichtigen Kategorien befanden sich die Clippers und Spurs nahezu auf Augenhöhen: Sei es Field Goals (LAC: 21/42; SAS: 21/40), Dreier (beide 6/13), Rebounds (LAC: 23; SAS: 19), Assists (LAC: 12; SAS: 14) oder Punkte in der Zone (LAC: 18; SAS: 20). Los Angeles und San Antonio lieferten sich einen engen Fight, auch mit einer Menge Führungswechsel!
- Vor der Partie war es die Verletzung von Glen Davis, die den Clippers Sorgen bereitete, dann machte auch noch der Oberschenkel von Chris Paul Probleme. Doch für Paul ging es relativ glimpflich aus. Zwar humpelte der 29-Jährige in der ein oder anderen Situation schon gewaltig, an seiner insgesamt hervorragenden Leistung änderte das aber wenig. Auch Big Baby Davis zeigte sich gut erholt und lieferte den Clippers wichtige Minuten von der Bank.
- Apropos Bank: War das in der Serie doch eher die offensichtlichste Schwachstelle der Clippers, in Spiel 7 konnte Coach Doc Rivers mit seinen Reservisten zufrieden sein. Vor allem Jamal Crawford wollte offenbar unter Beweis stellen, warum er zwei Mal in Folge zum besten 6. Mann der Liga gewählt wurde und steuerte 16 Zähler von der Bank aus bei (7/15 FG). Auch Davis zeigte eine gute Partie (6 Punkte, 3 Rebounds, 2 Blocks), sodass die Clippers das Duell der Reservisten nur knapp mit 28:22 verloren.
- Ebenfalls eher untypisch für diese Serie war Los Angeles' Performance von Downtown. Allein in der ersten Halbzeit hämmerten Crawford, Barnes und Co. 6 Dreier durch die Reuse - mehr als in Spiel 5 und 6 zusammen! Auch die Quote stimmte insgesamt mit 51,9 Prozent (14/27 Dreier). San Antonio hielt mit 40 Prozent aus der Distanz aber ebenfalls stark dagegen.
- Wie alt ist Tim Duncan nochmal? 39? Nach dieser Leistung sollte man vielleicht nochmal einen genaueren Blick auf seine Geburtsurkunde werfen. Denn vom Alter war bei Duncan an diesem Abend - wie eigentlich schon in der gesamten Serie - überhaupt nichts zu sehen. Duncan legte ein fantastisches Spiel auf's Parkett und kam schließlich auf 27 Punkte und 11 Rebounds. Dabei versenkte der 39-Jährige 11 seiner 16 Würfe aus dem Feld, die meisten kamen direkt in Korbnähe, wo er seinen Gegenspieler in den meisten Fällen mit tollen Moves alt aussehen ließ - richtig alt!
- Wie könnte man besser schließen als mit einem Zitat von TNT-Reporter Kevin Harlan: "I just don't want this series to end!" Wahre Worte, die leider nicht erhört werden...