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Dirk kassiert Moses und die Nets

Dirk Nowitzki ist nach dem Spiel in Brooklyn der siebtbeste Scorer der NBA-Geschichte
© Getty

Die Dallas Mavericks (26-10) haben bei den Brooklyn Nets (16-18) einen mühsamen 96:88-Sieg eingefahren und sind damit seit sechs Spielen ungeschlagen. Dirk Nowitzki erreicht mit einem Dreier in der Verlängerung den nächsten Meilenstein seiner Karriere.

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Im Spiel zweier Teams, die jeweils am zweiten Tag eines Back-to-Backs waren, wirkte Brooklyn zu Beginn frischer und erwischte den deutlich besseren Start - vor allem dank Brook Lopez, der allein im ersten Viertel 18 Punkte erzielte. Nach dem ersten Viertel führten die Nets mit 14 Punkten, allerdings kämpfte sich Dallas bis zur Halbzeit auf den Schultern von Monta Ellis und Tyson Chandler bis auf 43:49 heran.

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In der zweiten Halbzeit taten sich beide Teams zunächst schwer, bis ein 13:0-Run der Mavericks zu Beginn des vierten Viertels die Partie vermeintlich vorentschied. Doch da Dallas erneut den Faden verlor und Joe Johnson (18 Punkte) auf einmal heiß lief, mussten die Teams doch noch in die Verlängerung.

Dort erspielten sich die Mavs dank Monta Ellis (19 Punkte, 7 Rebounds Punkte) und Tyson Chandler (14 Punkte, 13 Rebounds) eine Führung - und 34,8 Sekunden war es dann endlich so weit: Dirk Nowitzki traf einen Dreier und zog damit an Moses Malone in der All-Time-Scoring-List vorbei. Mit 27.412 Karrierepunkten rangiert der Deutsche jetzt auf Platz 7.

Insgesamt kam Nowitzki auf 15 Punkte, traf allerdings nur 6 seiner 16 Versuche aus dem Feld. Neuzugang Rajon Rondo traf sogar nur einen von 13 Versuchen, lieferte dafür aber 10 Rebounds sowie 14 Assists. Topscorer der Partie war Lopez (22 Punkte, 13 Rebounds), der nach dem ersten Viertel allerdings untertauchte. Bei den Nets kam auch Jarrett Jack (20 Punkte, 10 Assists) auf ein Double-Double.

Die Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Mavericks) über seinen Meilenstein: "Moses war ein unglaublicher Spieler. Ich bin stolz darauf, schon die Nummer sieben in dieser elitären Rangliste zu sein. Aber noch glücklicher macht mich der Erfolg der Mannschaft."

Rick Carlisle (Mavericks) über die Defense: "Wir haben mit der Zeit zugelegt. Im ersten Viertel war es wie bei einer Kissenschlacht - wir waren einfach noch nicht anwesend."

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Vor dem Tip-Off: Lionel Hollins muss am zweiten Tag eines Back-to-Backs mit Deron Williams und Kevin Garnett zwei wichtige Rotationsspieler ersetzen. Das Lineup hat daher ein Experiment parat: Mit Brook Lopez und Mason Plumlee starten zwei gelernte Center nebeneinander. Zudem beginnen Jarrett Jack, Sergey Karasev und Joe Johnson.

Rick Carlisle kann dagegen aus dem Vollen schöpfen und schickt wie gewohnt Rajon Rondo, Monta Ellis, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler ins Rennen.

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5.: Dallas startet ziemlich langsam ins Spiel, aus der Mitteldistanz will einfach nichts fallen. Lopez trifft derweil einen Jumper nach dem anderen. Nach einem Fehlwurf von Dirk hat Chandler genug und stopft den Put-Back durch die Reise. 10:6 für Brooklyn.

10.: Wow, ist Lopez gut drauf! Mit einem Jump-Hook macht der Center hier bereits seine Punkte 13 und 14. Die Nets führen mit 24:15 - und Carlisle muss schon zum zweiten Mal eine Auszeit nehmen.

12.: Eins der schlechtesten Mavs-Viertel seit langem endet passend - mit einem Turnover von Nowitzki. Die Nets führen nach zwölf Minuten mit 14 Punkten!

17.: Jetzt ist auch "Iso-Joe" im Spiel. Johnson postet erst den gefühlt 100 Kilo leichteren Ellis auf, im nächsten Angriff ist dann Parsons dran - und bekommt einen Jumper ins Gesicht. Die Nets führen mit 41:31, Carlisle nimmt wieder eine Auszeit.

26.: Klasse Play von Rondo, der einen Block von Nowitzki nutzt und dann Chandler für den krachenden Alley-Oop findet. 49:45 für Brooklyn.

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30.: Endlich mal einfache Punkte für die Mavs! Villanueva blockt Jack und leitet direkt den Fastbreak ein. Parsons spielt Harris an, der nur noch den Layup versenken muss. Tie Game, 53:53!

36.: Na also! Zum Abschluss des dritten Viertels versenkt Dirk einen Jumper mit Foul, der Freiwurf sitzt auch. 65:65 - und mit dem versenkten Bonus-Punkt zieht Nowitzki mit Moses Malone gleich!

39.: Die Mavs setzen sich so langsam aber sicher ab - Rondo bedient Smith für einen Dunk, der einen 6:0-Run komplettiert. 71:65 für Dallas.

44.: Ganz wichtige Aktion für Dallas! Nachdem Jefferson von Plumlee böse abgeräumt wird, starten die Nets den Break und könnten auf 5 verkürzen. Parsons aber nimmt das Offensivfoul an. 80:73 für die Mavs.

46.: Wahnsinn! Die Mavs verlieren schon wieder komplett den Faden, Rondo verfehlt zwei Freiwürfe. Dann sind die Nets an der Reihe - und Johnson versenkt den zweiten Dreier hintereinander zum Ausgleich! 80:80, Auszeit Carlisle.

48.: Unglaublich! Parsons wird von Johnson geblockt, Jack bringt die Nets mit einem Jumper in Front. Dann zieht Ellis zwei Freiwürfe und trifft beide. Johnson hat noch eine Chance, trifft aber nur den Ring. Overtime!

53.: Was für ein Finish! Ellis und Chandler bringen Dallas in Führung und 34,8 Sekunden vor Schluss ist es dann auch endlich Zeit für den Meilenstein: Nowitzki trifft seinen historischen Dreier und überholt Moses Malone! 96:88, das war es dann aber wohl auch wirklich.

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Der Star des Spiels: Bei einigen Spielern der Mavs ließ sich die Energie kritisieren, mit der sie zu Werke gingen. Bei Tyson Chandler war das nicht der Fall. Der Center gab defensiv wie gewohnt den Ton an und setzte auch offensiv die nötigen Zeichen; da fast alle anderen Mavs-Starter Probleme mit dem Wurf hatten, nahm er auch selbst mehr Abschlüsse als gewohnt (6/11 FG). Seine Dunks kamen mehrfach wie Weckrufe daher, seine starke Arbeit am offensiven Brett (8 Offensiv-Rebounds!) war bei der miesen Wurfquote des Teams (39,4 Prozent) Gold wert. Nach dem ersten Viertel bekam er auch Lopez besser in den Griff.

Der Flop des Spiels: Eigentlich könnte man hier die Bank der Nets nennen - aber es ist kaum ihre Schuld, dass die Rotation von Hollins momentan dermaßen geschrumpft ist. Also blicken wir mal auf zwei Starter der Mavs: Chandler Parsons und Rajon Rondo. Beide trafen absolut nichts aus dem Feld (Parsons: 2/11 FG, Rondo: 1/13), Rondo allerdings konnte als Ballverteiler und Rebounder überzeugen (14 Assists, 10 Rebounds). Von Parsons dagegen muss viel mehr kommen - dann muss man gegen ein so dezimiertes Nets-Team auch nicht dermaßen zittern.

Das fiel auf:

  • Das Twin-Tower-Lineup der Nets mit Mason Plumlee und Brook Lopez bereitete den Mavs früh Kopfschmerzen. Da Tyson Chandler nicht die eigene Zone frei machen wollte, sank er bei Lopez ab und gewährte ihm den Mitteldistanzwurf - den dieser allerdings fast perfekt traf. Dirk Nowitzki hat derweil eklatante Athletik- und Schnelligkeitsdefizite gegen Plumlee, die dieser anfänglich ebenfalls ausnutzen konnte. So erwischten beide Nets-Big-Men einen guten Start und machten zusammen die ersten 14 Punkte für ihr Team, bis Rick Carlisle per Auszeit reagierte.
  • Das schwache erste Viertel der Mavs hing - abgesehen vom überragenden Lopez, der 18 Punkte machte und den gesamten Durchgang durchspielte - auch mit der fahrigen Offense zusammen. Dallas wirkte zu Beginn lustlos, vielleicht auch müde - in jedem Fall wurde nicht wie gewohnt nach guten Würfen gesucht, sondern relativ unmotiviert von draußen draufgehalten. Beispielhaft: Kurz vor dem Ende des Viertels dribbelte Devin Harris stehend die Uhr herunter, um vier Sekunden vor der Sirene zu Rajon Rondo zu passen - der den Ball kurz festhielt, um dann einen Dreier am Mann zu nehmen. Das ist natürlich nicht ihr Spiel.
  • Im zweiten Viertel wollte Nowitzki merklich etwas dagegen tun und versuchte durch Post-Ups und Cuts Punkte zu erzwingen - seine Würfe wollten aber einfach nicht fallen. Das ganze Spiel über wurde es nicht besser, zumal die Refs der Defense gegen Dirk eine sehr physische Linie gewährten. So musste man sich bis kurz vor dem Ende der Overtime gedulden, um den nächsten Meilenstein des Würzburgers zu sehen.
  • Die Tiefe der Mavs erwies sich einmal mehr als Vorteil - gerade gegen ein Team, das so verletzungsgeplagt ist wie die Nets. Während Dallas' Bank auf 41 Punkte kam, produzierte ihr Gegenpart nur 11. Ein entscheidender Unterschied, vor allem im späteren Verlauf des Spiels, als die Beine der Nets-Starter immer müder wurden. Neben Richard Jefferson (10 Punkte) erwiesen sich dabei vor allem Devin Harris (9 Punkte), JJ Barea (9) und überraschenderweise Charlie Villanueva (8) als nützlich.
  • Die Mavs traten nicht wie ein Spitzenteam auf, als es darum ging, den Sieg nach Hause zu bringen. Mit schlechten Entscheidungen und zu lässigen Pässen verschenkte man mehrere Chancen, sich abzusetzen, und holte die Nets noch einmal ran. Am Ende durften sie sich einmal mehr bei Monta Ellis und Chandler dafür bedanken, dass sie den Sieg in der Overtime retteten.

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