Die Raptors führten nahezu die komplette erste Halbzeit über, zwischenzeitlich waren sie im zweiten Viertel sogar schon mit 17 Punkten vorne. Allerdings brachte ein 15:6-Run die Knicks kurz vor der Pause zurück ins Geschäft. Kurz nach der Pause erwies Samuel Dalembert seinem Team mit einem Flagrant-2 allerdings einen Bärendienst - und danach blickte Toronto nicht mehr zurück. Schnell wurde die Führung wieder zweistellig, am Ende wurde es nicht mehr knapp.
Bester Mann auf Seiten des besten Teams im Osten war einmal mehr Kyle Lowry. Der Point Guard war nicht nur als Scorer effizient (22 Punkte, 58,3 Prozent FG), er verteilte auch die meisten Assists (9) und stand defensiv seinen Mann (3 Steals). Unterstützung bekam er vor allem von Terrence Ross (18 Punkte), James Johnson (10) und der starken Bank um Lou Williams (22) und Greivis Vasquez (21).
Bei den Knicks hielt wie üblich Carmelo Anthony am meisten dagegen und war mit 28 Punkten (12/26 FG) bester Scorer der Partie. Im Gegensatz zu Lowry war er aber weitestgehend auf sich allein gestellt. Tim Hardaway Jr. (10 Punkte), Cole Aldrich (11), Jason Smith (16) und Jose Calderon (15 Punkte, 10 Assists) punkteten ebenfalls zweistellig. Insbesondere Calderon und Smith machten ihre Punkte allerdings vorwiegend in der Garbage Time.
Die Reaktionen:
Carmelo Anthony (New York Knicks): "Sie haben einfach gescort und das auch noch extrem schnell. Sie haben viele Fehler ausgenutzt."
Greivis Vasquez (Toronto Raptors) über den anstehenden Westküsten-Trip: "Wir freuen uns auf diese Herausforderung. Es ist im Westen nie einfach, aber ich denke, dass wir gut genug sind, um ein paar Siege zu holen."
Dwane Casey (Raptors-Coach): "Das war eins von den Spielen, in denen man einfach hart kämpfen musste. Sie haben viele Spieler, die scoren können, also muss man aufpassen, dass sie nicht zu nahe kommen. Wir haben einen guten Einsatz gezeigt und haben einen Weg gefunden, zu gewinnen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Bei den Raptors gesellt sich Landry Fields nach seiner Gehirnerschütterung zum ohnehin verletzten DeMar DeRozan. Dwane Casey bietet daher folgende Starting Five auf: Kyle Lowry und Terrence Ross im Backcourt, dazu James und Amir Johnson sowie Jonas Valanciunas.
Bei den Knicks mussten Amar'e Stoudemire und J.R. Smith kurzfristig passen. Derek Fisher vertraut auf Jose Calderon, Tim Hardaway Jr., Carmelo Anthony, Quincy Acy und Cole Aldrich.
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3.: Ross hat sein Gewissen heute zuhause gelassen - zweimal bekommt er den Ball, beide Male drückt er ab und trifft. Melo antwortet per Dreier - und dann schmeißt T-Ross einen Airball. 7:5, Toronto.
8.: Wahnsinns-Play von Lowry! Anthony ist im Break eigentlich durch und steigt zum Layup hoch. Der Point Guard hat aber nicht aufgegeben und springt im letzten Moment vor Melo. Der verfehlt, Ross schnappt sich den Rebound und bedient Vasquez für den Dreier. 24:13 Raptors!
16.: Mittlerweile übernimmt die Bank Torontos - vor allem Vasquez. Der Venezolaner hat schon 9 Punkte gesammelt, nach einem schönen Fastbreak-Leger nimmt Fisher eine Auszeit. 41:30.
19.: So langsam ziehen die Raptors dann doch deutlich davon. Williams erhöht per Dreier auf 16 Punkte Vorsprung, dann holt Lowry den nächsten Steal. Die Knicks haben ein wenig den Faden verloren. 52:36.
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24.: Der Vorsprung ist wieder geschrumpft - denn während die Raptors ein paar Chancen auslassen und sich zudem mehrere Turnover, holt Melo seine Truppe wieder zurück. Mit 58:51 geht es in die Pause.
26.: Kein schöner Start ins dritte Viertel. Dalembert und Valanciunas geraten leicht aneinander, da packt der Knicks-Center völlig unnötigerweise den Ellbogen aus - und wird folgerichtig des Feldes verwiesen.
34.: Es ist für die Raptors einfach viel zu leicht, an Punkte zu kommen. Johnson spaziert an Melo vorbei, Acy will aushelfen. Einen simplen Pass später ist dessen Mann Patterson unter dem Korb völlig blank und hat nicht viel Mühe, zu finishen. 81:69 für die Raptors.
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40.: Geht noch was für die Knicks? Wenn, dann jetzt - und Melo versucht nochmal alles. Per Jumper verkürzt er auf 13 Punkte Rückstand.
42.: Das nennt man dann wohl einen Backbreaker. Die Knicks verteidigen ausnahmsweise mal richtig gut, sodass Ross ganz am Ende der Shotclock erst seinen Wurf bekommt - aber der geht natürlich mit der Sirene rein! 106:88, das war es wohl.
45.: Wer hätte das vor einem Jahr noch kommen sehen? Lowry zieht Freiwürfe, als er an der Linie steht, gibt es "MVP, MVP"-Sprechchöre. 110:96.
Toronto Raptors vs. New York Knicks: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Kyle Lowry ist mittlerweile ein Leader par Excellence. Auch gegen die Knicks war der Point Guard überall zu finden - er scorte, assistierte und war vor allem auch in der Defense richtig stark. Mit diversen Hustle-Plays und flinken Händen (3 Steals) gab er auch am eigenen Korb den Ton an. Kein Zufall, dass er das höchste Plus-Minus-Rating der Raptors hatte (+20). Die nächste All-Star-würdige Vorstellung von Lowry.
Der Flop des Spiels: Samuel Dalembert. Was ging dem Center wohl durch den Kopf, als er Valanciunas seinen Ellbogen durchs Gesicht zog? Das Flagrant-2 und die dadurch erfolgte Ejection war absolut gerechtfertigt. Sich bei all den Verletzten der Knicks so eine Aktion zu erlauben und den Kader noch weiter zu dezimieren, ist einfach nur unnötig.
Das fiel auf:
- Niemand kann den Kollegen Acy, Aldrich oder Smith fehlenden Einsatz vorwerfen. Allerdings fehlt es ihnen definitiv an Länge, was nunmal leicht zum Problem werden kann, wenn der Gegner einen "echten" Center wie Jonas Valanciunas aufbieten kann. Der Litauer nutzte seine Größenvorteile gekonnt aus und hatte einen großen Anteil daran, dass die Raptors das Duell um die Rebounds recht deutlich gewannen (43:32). Fisher versuchte daher in der zweiten Halbzeit, Dalembert zu bringen - aber der leistete seinem Coach mit seiner Ejection natürlich prompt den Bärendienst.
- Die Knicks-Offense ist auch mit Jose Calderon nicht besonders schön anzuschauen. Will sagen, es gibt immer noch jede Menge Isolationen und wenig Ball-Movement, sodass häufig Würfe erzwungen werden müssen. Ein Carmelo Anthony kann natürlich viele dieser Würfe treffen. Ein Jason Smith? Eher weniger.
- Die Bank der Raptors ist in dieser Saison einfach eine Klasse für sich. Trotz der Verletzungen blieb Torontos Bench-Mob auch in diesem Spiel wieder sehr produktiv, insbesondere Lou Williams und Greivis Vasquez zeigten richtig starke Leistungen. Den Knicks waren ihre Verletzungsprobleme schon eher anzumerken - am Ende fehlte es einfach an Firepower, um gegen die Raptors dagegen zu halten.
- Terrence Ross hatte sich auf diese Partie offenbar besonders gefreut. Von Beginn an attackierte er den defensivschwachen Tim Hardaway Jr. mit Cuts, Casey ließ ihn zudem um viele Blöcke laufen und verschaffte ihm damit gute Würfe. Und Ross drückte bereitwillig ab - mit Erfolg. 10 der ersten 15 Raptors-Punkte kamen von Ross.
- Die Raptors gehören zu den besten Teams, was die eigenen Turnover angeht. Das bewiesen sie auch in dieser Partie wieder. Eine Assist-to-Turnover-Rate von 24:10 ist stark, zumal der Großteil der Ballverluste erst dann kam, als die Partie bereits gelaufen war - und spricht natürlich auch nicht gerade für die Defense der Knickerbockers. Insbesondere in Transition und Semi-Transition konnten die Raptors schalten und walten, wie sie wollten.