Der eine Teil des Wizards-Backcourts verteilte fleißig Assists, der andere verwertete vorbildlich. So führten John Wall (13 Punkte, 12 Assists, 4 Steals) und Bradley Beal (33 Punkte, 5/11 Dreier) Washington zum Sieg in Houston. Für Shooting Guard Bradley Beal war es ein Saisonbestwert im Punktebereich.
Neben den beiden Guards überzeugte bei den Wizards vor allen Dingen Paul Pierce, der 21 Punkte und 3 Steals auflegte, dabei enorm starke Quoten (7/9 FG) vorwies und lediglich zwei Dreier vergab, seinen entscheidenden Distanzwurf aber traf. Auch Power Forward Nene kam in den zweistelligen Punktebereich (12).
Bei den Rockets war einmal mehr James Harden der beste Mann. Der frisch gekürte Spieler der Woche in der Western Conference machte alleine in den letzten 20 Sekunden des Spiels 9 Punkte und stand am Ende bei 33 Punkten, 6 Rebounds und 4 Assists. Teamkollege Dwight Howard machte ein starkes erstes Viertel, war danach aber unsichtbar und kam auf 13 Punkte sowie 5 Rebounds.
Während Josh Smith mit 3 Punkten sehr blass blieb, glänzte mit Corey Brewer die andere Neuerwerbung der Rockets. Von der Bank kommend legte Brewer 15 Punkte und 2 Steals auf. Auch Trevvor Ariza kam auf 15 Punkte, traf aber nur 2 von 8 Dreiern.
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Die Reaktionen:
Bradley Beal (Wizards): "Ich war einfach nur aggressiv und habe genommen, was die Defensive mir angeboten hat. Ich hatte auch das Glück, dass ich viele offene Würfe erhalten habe. Ich habe mit viel Selbstvertrauen geworfen."
Randy Wittmann (Trainer Wizards): "Es ist schwer in dieser Liga zu gewinnen, was nehme ich also hieraus mit? Es ist ein guter Sieg, um den Road Trip zu beginnen. Es gibt immer noch Dinge, die wir verbessern können, aber für mich war das heute kein schlechter oder dreckiger Sieg."
Kevin McHale (Trainer Rockets): "Wir haben das zweite Viertel schlecht beendet und das dritte schlecht begonnen. Dadurch haben wir uns selbst in ein riesiges Loch befördert."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Bekannte Gesichter auf beiden Seiten. Die Rockets beginnen zum dritten Mal in Folge mit Beverley, Harden, Ariza, Smith und Howard. Bei Washington stehen wieder Wall, Beal, Pierce, Nene und Gortat in der Starting Five.
6.: Sehr ausgeglichenes Spiel zu Beginn. Nene bringt Washington mit einem schönen Reverse Layup direkt unter dem Korb mit drei Punkten in Führung. Auf der Gegenseite will Ariza per Dreier ausgleichen. Sein Distanzwurf prallt raus, doch Howard ist da. Holt den Rebound und verwertet umgehend. 14:13 Wizards.
12.: Kurz vor der Pause kommen die Rockets ins Rollen. Harden reißt das Spiel an sich und macht vier schnelle Punkte. Erst macht er drei Wizards nass und schließt per Korbleger ab, dann nagelt er den Stepback Jumper über Wall hinweg in die Maschen. 27:24 Rockets.
17.: Houston lässt Rasual Butler frei in der Ecke stehen. Das sollte man besser nicht tun. Butler nimmt den Dreier und trifft traumhaft sicher. Auf der Gegenseite rollt aber bereits der nächste Fastbreak. Brewer bedient Ariza und der lässt es krachen. Slam Dunk! 33:29 Rockets.
24.: Bradley Beal läuft heiß. Erst haut er den weiten Dreier aus der Mitte rein. Im nächsten Spielzug schnappt er sich den Offensivrebound nach Pierce-Fehlwurf, läuft raus in die Ecke, nimmt den Dreier und trifft auch den. Damit sind die Wizards wieder mit 46:45 vorne.
28.: Die Wizards kommen stark aus der Kabine und sind in der Defense gleich voll da. Wall holt sich den Steal gegen Josh Smith, schaltet schnell um und bedient Pierce in der Transition. Der vollendet gegen zwei Rockets ohne Probleme per Korbleger. 55:47 Wizards.
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32.: Was für ein Run der Wizards. Die Rockets werfen gerade aus der Distanz weiter Backsteine. Beal zeigt auf der Gegenseite wie es geht. Wall zieht beim Zug zum Korb zwei Gegenspieler auf sich und sieht den Shooting Guard in der Ecke. Dreier. Drin. 71:53 Wizards.
38.: Dank der Reservisten kommen die Rockets wieder etwas heran. Ariza schließt seinen starken Zug zum Korb per Korbleger über drei Wizards ab und schon ist der Rückstand nur noch einstellig. 78:69 Wizards.
42.: McHale lässt seine Reservisten lange auf dem Feld. Warum sollte er auch was ändern? Denn seine Bankspieler laufen absolut heiß. Brewer nagelt den Dreier rein, bringt damit die Arena zum Kochen und verkürzt den Rückstand auf zwei Punkte. Nur noch 84:82 Wizards.
45.: Houston gleicht aus, doch Washington kontert jetzt wieder mit einem 7:0-Lauf, weil die Rockets plötzlich zu leicht den Ball herschenken. Beal haut den nächsten Dreier nach Wall-Vorlage rein, Gortat lässt einen Slam Dunk folgen und schon steht es wieder 91:84 für die Wizards.
48.: Houston kämpft und kämpft, doch Pierce trifft den Dreier mitten ins Herz. Beverley antwortet zwar per Dreier und auch Harden dreht mit einem And One und zwei irren Dreiern in Folge noch einmal mächtig auf, doch die Wizards entscheiden das Spiel von der Freiwurflinie und siegen mit 104:103.
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Der Star des Spiels: Paul Pierce. Wall und vor allen Dingen Beal zeigten bärenstarke Leistungen, doch Pierce war der absolute X-Faktor. Der Small Forward spielte brutal effektiv (7/9 FG) und war mit seiner Erfahrung Gold wert. Sein Dreier eine Minute vor Schluss war der Wurf, der das Spiel letztendlich entschied.
Ansonsten trieb Pierce die Rockets mit seinem schnellen ersten Schritt, seiner Stärke von der Freiwurflinie (6/6) und seinem Gespür für den Steal (3) in den Wahnsinn. Mit 11 Punkten im dritten Viertel zudem der prägende Mann beim Wizards-Lauf. Das soll die starke Leistung von Bradley Beal natürlich nicht schmälern.
Der Flop des Spiels: Josh Smith. Es kann natürlich noch nicht alles funktionieren im dritten Spiel und man sollte nicht zu hohe Erwartungen an den Forward haben, doch ein bisschen mehr dürfte es dann schon sein. Traf sowohl aus dem Feld (1/6) wie auch von der Freiwurflinie (1/4) äußerst schwach und leistete sich 4 Ballverluste.
Manchmal kam der Eindruck auf, als wolle es Smith zu gut machen. In einigen Szenen wäre ein einfacher Pass oder ein direkterer Weg zum Korb einfacher gewesen. So stand Smith in der wichtigen Phase am Ende auch nicht mehr auf dem Feld.
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Das fiel auf:
- Nicht einmal eine Minute war gespielt, da musste die Partie mehr als eine halbe Stunde lang unterbrochen werden. Grund dafür: Der Korb hing schief. Zunächst versuchte Dwight Howard den Ring per Dunk geradezubiegen. Als dies erfolglos blieb, musste die komplette Korbanlage ausgetauscht werden. Glücklicherweise haben alle NBA-Teams für diesen unwahrscheinlichen Fall eine Ersatz-Korbanlage. Diese wurde dann mitsamt tausender Kabel befestigt. Ein Spektakel.
- Die Rockets-Bank machte ein starkes Spiel. Das lässt sich nicht unbedingt an den individuellen Statistiken ablesen, doch Joey Dorsey und Co brachten viel Energie, hohe Einsatzbereitschaft und starke Defense ins Spiel. So sorgten sie in der ersten Halbzeit dafür, dass sich Houston ein wenig absetzen konnte, ehe sich die Wizards wieder zurückkämpften. In der zweiten Halbzeit konterten sie den Wizards-Lauf und brachten Houston nach einem 17-Punkte-Rückstand so ins Spiel zurück.
- Mit freundlichen Grüßen an die Splash Brothers: Wall glänzte erneut als exzellenter Vorlagengeber und zog durch seine Drives immer mehrere Gegenspieler auf sich. Beal gab den idealen Verwerter ab. Das Schema funktionierte etliche Male. Die Rockets mussten sich immer zwischen den Optionen "Zone dichtmachen" oder "Dreierlinie dichtmachen" entscheiden. Dabei entschieden sie sich meist für erstere Variante.
- Gerade die Rockets spielten teilweise sehr starken One-Touch-Basketball. In einigen Situation lief der Spalding verdammt gut in den eigenen Reihen und wurde direkt weitergegeben. Blöd nur, dass der Dreier trotzdem nicht fallen wollte (9/29 Dreier). Dafür kämpfte Houston aber vorbildlich unter den Brettern und holte sich doppelt so viele Offensivrebounds (12) wie Washington.
- Mit James Harden haben die Rockets einen der besten Freiwerfer der NBA. Danach offenbart Houston hier aber Schwächen, die durch die Verpflichtung von Josh Smith nicht gerade weniger geworden sind. Howard (1/3), Smith und Dorsey (1/2) zeigten auch gegen Washington, dass sie nicht gerade zur Liga-Elite von der Foullinie zählen. Genau hier blieben die Wizards eiskalt und verwandelten 26 ihrer 28 Freiwürfe.