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Zu wenig - zu spät! Mavs enttäuschen

Von Philipp Jakob
Eric Bledsoe (M.) zeigte eine starke Partie gegen die Dallas Mavericks
© getty

Nach fünf Siegen in Folge müssen die Dallas Mavericks (15-6) wieder eine Niederlage hinnehmen. Gegen die Phoenis Suns (12-8) setzt es eine 118:106-Pleite (BOXSCORE). Nach einem furiosen Start geben die Suns die Führung trotz einer Aufholjagd der Mavs nicht mehr aus der Hand. Dirk Nowitzki kann nicht überzeugen.

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Phoenix startete mit viel Schwung und Tempo in die Partie und überrannte damit die Mavericks. Dank eines hervorragenden ersten Viertels hatten die Suns schon nach 12 Minuten eine 40:27-Führung vorzuweisen, die das Team von Head Coach Jeff Hornacek nicht mehr aus der Hand gab. Dabei legte vor allem der Starting Backcourt eine klasse Partie hin.

Goran Dragic erzielte 28 Punkte und verteilte zudem 13 Assists (Saisonbestwert). Sein Partner auf der Guard-Position, Eric Bledsoe, kam auf 19 Punkte und 7 Assists. Zudem steuerte auch Gerald Green 15 Zähler von der Bank bei und Markieff Morris wusste mit 22 Punkten sowie 10 Rebounds zu überzeugen.

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Dallas hatte vor allem mit der aggressiven und temporeichen Spielweise der Suns schwer zu kämpfen. Nicht besonders hilfreich für die Texaner war auch die Tatsache, dass Phoenix in der ersten Halbzeit einen Dreier nach dem anderen durch die Reuse hämmerte. Insgesamt trafen die Suns starke 56,3 Prozent ihrer Feldwurfversuche.

Dem etwas entgegenzusetzen hatte bei Dallas eigentlich nur einer: Monta Ellis. Mit seinen 11 Punkten (5/6 FG) in den ersten 12 Minuten war der 29-Jährige für fast die Hälfte aller Dallas-Zähler im ersten Spielabschnitt verantwortlich. Ihm war es auch zu verdanken, dass die Mavericks sich zwischenzeitlich bis auf 5 Punkte heran kämpfen und auch in den Schlussminuten noch in Schlagdistanz bleiben konnten.

So kam Ellis schließlich auf 33 Punkte (14/22 FG) und war klar der beste Mann auf Seiten der Gastgeber. Immerhin wusste auch Tyson Chandler zu überzeugen, der 15 Zähler auf dem Konto hatte und sich 18 Rebounds (9 offensiv, 9 defensiv) schnappte. Chandler Parson erzielte ebenfalls 15 Punkte (6/14 FG), während Dirk Nowitzki mit nur 10 Punkten (2/10 FG) und 4 Rebounds enttäuschte.

Die Reaktionen:

Goran Dragic (Phoenix Suns) über die nächsten vier Spiele in fünf Tagen: "Ich sage nicht, dass das einfach wird, aber wir haben eine tiefe Bank. Ein paar müssen einspringen und ihr bestes geben."

Jeff Hornacek (Suns-Coach): "Naja, die sind ja alle so um die 22, 23, 24 Jahre alt. Die sollten schon genug Energie dafür haben. Sie sollten auch die positive Seite sehen - sie müssen immerhin nicht trainieren."

Dirk Nowitzki: (Dallas Mavericks): "Ich musste ein paar Würfe erzwingen. Ich glaube, ich hatte nicht einen einfachen Wurf. Sie haben mir einfach keinen Platz gelassen. Dafür verdienen sie Anerkennung."

Rick Carlisle (Mavs-Coach): "Wir waren nach dem ersten Viertel in so einem Loch, da hätten wir ein perfektes Spiel abliefern müssen. Wir hätten jeden Wurf treffen müssen, den Ball nicht mehr verlieren dürfen und gut verteidigen müssen. Nichts davon haben wir gemacht."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Nach einer kurzen Pause ist Dirk Nowitzki wieder zurück auf dem Court. Neben ihm stehen Jameer Nelson, Monta Ellis, Chandler Parsons und Tyson Chandler auf dem Parkett. Für die Suns starten Goran Dragic, Eric Bledsoe, P.J. Tucker, Markieff Morris und Miles Plumlee.

4.: Nach einer frühen Dallas-Führung starten die Suns einen 10:0-Lauf. P.J. Tucker versenkt einen Dreier zum 14:6 für Phoenix und sofort nimmt Mavs Head Coach Rick Carlisle eine Auszeit.

10.: Bei den Suns läuft es offensiv extrem gut. Aktuell treffen sie knapp 75 Prozent aus dem Feld - besonders von Downtown fällt so gut wie alles. Anthony Tolliver steigt in den Spaß mit ein und hämmert einen Dreier durch die Reuse - 36:18 für Phoenix.

17.: Die Defense der Mavs wird immer besser und am anderen Ende des Courts fängt Parsons ein wenig Feuer. Erst schließt er nach tollem Drive per Korbleger ab, dann versenkt er einen Dreier. Nur noch 50:39 für die Suns.

22.: Aber: Die Suns finden sofort die richtige Antwort - mal wieder von Downtown. Jetzt holt Gerald Green im Fastbreak aber erst einmal einen Reverse-Dunk raus. Die Suns ziehen wieder auf 62:46 weg.

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28.: Monta Ellis versenkt seinen zweiten Dreier der Partie, dank eines guten Screens von Chandler. Der wurde dabei auch noch gefoult und verwandelt den zusätzlichen Freiwurf. Damit beträgt der Rückstand nur noch 9 Punkte - 74:65 für die Suns.

31.: Brandan Wright macht das, was er am besten kann: Nach einem tollen Pass von Devin Harris hämmert der Center den Spalding mit einem krachenden Alley-Oop durch die Reuse. Jetzt sind es nur noch 8 Punkte - 84:76 für Phoenix.

36.: Richard Jefferson zieht im Fastbreak Richtung Korb. Allerdings kommt Bledsoe von der Seite angeflogen und sendet den Ball in die dritte Reihe. Im nächsten Angriff macht es Devin Harris aber besser und verkürzt für Dallas auf 93:86.

39.: So schnell kann es gehen. Auf der einen Seite hat Dirk Nowitzki die Chance, bis auf 6 Punkte zu verkürzen. Doch der Deutsche verwirft und Phoenix drückt wieder auf's Gaspedal. Nach Körben von Dragic und Tucker steht es auf einmal wieder 101:89.

43.: Ellis ist wieder zur Stelle! Zunächst verkürzt Monta auf 10 Punkte, scheitert dann allerdings trotz vieler Freiräume von Downtown. Die Mavs lassen jetzt einige gute Chancen liegen - 105:95 für die Suns.

47.: So langsam nehmen die Suns ein wenig das Tempo aus der Partie, um den Vorsprung über die Zeit zu retten - mit Erflog. Denn auch mit geordneten Halbfeld-Angriffen sind die Suns erfolgreich, so wie jetzt Dragic, der den Vorsprung seines Teams auf 113:103 ausbaut.

Dallas Mavericks vs. Phoenix Suns: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Der Backcourt der Suns. Auch ohne Isaiah Thomas (Knöchelprobleme) zeigte der Backcourt der Suns eine exzellente Leistung. Goran Dragic und Eric Bledsoe drückten kontinuierlich auf's Tempo und attackierten die Zone der Mavericks unaufhörlich. Damit hatte Dallas extreme Probleme. Entweder konnten Dragic beziehungsweise Bledsoe direkt am Ring punkten (Dragic: 28, Bledsoe: 19) oder sie passten raus zu einem der offenen Distanzschützen (Dragic: 13 Assists, Bledsoe: 7). Auch Gerald Green zeigte von der Bank kommend eine ansprechende Leistung - trotz einer teils sehr fragwürdigen Wurfauswahl.

Der Flop des Spiels: Dirk Nowitzki. Der Deutsche fand nie so richtig ins Spiel, fand nie in seinen Rhythmus und zeigte eine dementsprechend enttäuschende Leistung. Nur 2 seiner 10 Würfe fanden den Weg durch die Reuse, insgesamt hatte Nowitzki 10 Punkte auf dem Konto stehen (dazu noch 4 Rebounds). Gemessen an den hohen Ansprüchen an den 36-Jährigen war das viel zu wenig.

Das fiel auf:

  • Von der ersten Sekunde an verstanden es die Phoenix Suns extrem gut, auf's Tempo zu drücken und damit die Mavericks unter Druck zu setzen. Egal ob nach Turnover der Mavs, Defensiv-Rebounds oder auch gegnerischen Field Goals, Phoenix preschte sofort nach vorne und profitierten so von der meist ungeordneten Dallas-Defense. Das zog das Team von Jeff Hornacek fast die komplette Partie durch und stellte Dallas vor enorme Probleme.
  • Die Mavericks machten es den Gästen im ersten Spielabschnitt allerdings auch recht einfach. Normalerweise lässt Dallas in einer kompletten Partie durchschnittlich nur 11,7 Turnover zu (Platz 4 in der NBA), allein im ersten Viertel waren es allerdings schon 5 Ballverluste. Immerhin bekamen die Mavs dieses Problem im weiteren Spielverlauf unter Kontrolle. Am Ende hatte Dallas 11 Turnover im Boxscore stehen.
  • Phoenix fand auf jeden noch so kleinen Lauf der Mavericks die perfekte Antwort. Sobald Dallas ein wenig näher herankam, hämmerten die Suns ganz trocken den nächsten Dreier durch die Reuse. Zur Halbzeit hatte Phoenix 10 ihrer 13 Versuche von Downtown verwandelt (76,9 Prozent), dann war die Luft allerdings ein wenig raus. In der zweiten Halbzeit fanden nur noch 3 von 13 Dreiern den Weg durch die Reuse - auch dank verbesserter Defense der Mavericks.
  • Dallas konnte zwar mit aggressiven Drives zum Korb überzeugen - und war so auch des Öfteren sehr erfolgreich -, das sonst so starke Ball-Movement war in dieser Partie allerdings nicht so gut zu beobachten. So standen am Ende nur 13 Assists auf Seiten der Mavericks im Statistikbogen.
  • Neben Ellis spielte auch Tyson Chandler eine entscheidende Rolle für die Aufholjagd der Mavericks - vor allem dank seiner Arbeit am Brett. Mit seinen 9 Offensiv-Rebounds erarbeitete er seinem Team viele zweite Chancen, die Dallas durchaus zu nutzen wusste. Oftmals konnte der 32-Jährige selbst per Putback-Dunk abschließen und sorgte damit gleich selbst für die Punkte.

Der Spielplan im Überblick

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