Es dürfte keinen überraschen, dass beim Aufeinandertreffen der bisher besten Offense der Liga (Dallas, Offensive Rating vor dem Spiel von 114,9) gegen die schlechteste Defense der Liga (L.A., Defensive Rating vor dem Spiel von 113,4) einige Körbe fallen. Mit so einem Offensiv-Spektakel dürften aber dennoch die wenigsten gerechnet haben.
Angeführt vom bärenstarken Dirk Nowitzki (23 Punkte, 8/10 FG) und Monta Ellis (20 Punkte, 10 Assists, 7/10 FG), dominierten die Mavericks die Partie und punkteten nach Belieben. Insgesamt verwandelte Dallas 62,2 Prozent (!) ihrer Feldwurfversuche und hämmerte den Lakers auch noch 18 Dreier bei einer hervorragenden Quote von Downtown (51,4 Prozent 3FG!) um die Ohren.
Dank hervorragendem Ball-Movement (37 Assists) fanden die Mavs entweder den weit offenen Mitspieler an der Dreierlinie oder den oft allein gelassenen Kollegen in der gegnerischen Zone und kamen so zu einfachen Punkten. Neben Nowitzki und Ellis zeigten auch J.J. Barea (16 Punkte, 5/5 3FG), Chandler Parsons (21), Jae Crowder (10) und Brandan Wright (12) exzellente Leistungen.
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Einziger Kritikpunkt war die eigene, eher schwache Leistung in der Defense, die in Anbetracht der Offensiv-Explosion im Endeffekt allerdings keine Rolle mehr spielte. Denn trotz einer Wurfquote von 51,8 Prozent sahen die Lakers besonders im dritten Viertel chancenlos aus, in dem sie mit 42:24 überrollt wurden.
Da halfen auch das Double-Double von Jordan Hill (16 Punkte, 10 Rebounds, 7/7 FG), die 18 Zähler von Jeremy Lin (8/11 FG) oder die 10 Punkte von Robert Sacre (5/5 FG) herzlich wenig. Enttäuschend war allerdings die Leistung von Kobe Bryant, der nur schwache 6 seiner 22 Würfe verwandeln konnte. Immerhin verteilte die "Black Mamba" noch 7 Assists und holte sich 5 Rebounds, seine desaströse Wurfquote konnte der 36-Jährige damit aber nicht wett machen.
Die Reaktionen:
Chandler Parsons (Dallas Mavericks): "Wir haben einfach den Ball gut bewegt. Wir hatten gute Würfe. Wenn jemand einen noch besseren Wurf hatte, dann haben wir gepasst."
Kobe Bryant (Los Angeles Lakers): "Man, sie haben eine Menge guter Schützen. Sie haben uns einfach überrollt."
Rick Carlisle (Mavs-Coach) über das anstehende Spiel gegen Houston: "Wir müssen einfach schnell zum Flugzeug kommen, nach Houston fliegen und uns ausruhen. Sie hatten jetzt zwei Tage Pause, das ist ein Vorteil für sie. Aber mir hat gefallen, wie wir heute gespielt haben."
Byron Scott (Lakers-Coach): "Vielleicht waren wir nach den beiden Siegen zuvor ein wenig gesättigt und haben uns schon zu sehr auf unser Zuhause gefreut.Das kannst du dir in dieser Liga nicht erlauben."
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Vor dem Tip-Off: Für Dallas steht die wohlbekannte Starting Five bestehend aus Jameer Nelson, Monta Ellis, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler auf dem Parkett. Für die Lakers starten Jeremy Lin, Kobe Bryant, Wesley Johnson, Carlos Boozer und Jordan Hill.
6.: Swish... Auch der vierte Jumper von Nowitzki findet sein Ziel! Der Deutsche hat bereits 9 Punkte auf dem Konto - von Defense ist auf beiden Seiten allerdings noch nicht viel zu sehen: 17:17.
11.: Jae Crowder hämmert den Lakers den nächsten, weit offenen Dreier um die Ohren. Kobe hat dagegen bisher alle seiner 7 Versuche aus dem Feld an den Ring gesetzt - 30:25 für die Mavs.
12.: Wow! Dallas macht in den letzten 4,2 Sekunden des ersten Viertels ganze 7 Punkte! Nach 2 Freiwürfen von Nowitzki klaut Crowder den Inbounds-Pass und versenkt den And-One-Korbleger. Einen verworfenen Freiwurf, einen Offensiv-Rebound und einen Dreier später steht es auf einmal 38:27 für Dallas!
18.: Kein guter Abend für Kobe Bryant! Obwohl noch 6 Sekunden auf der Shotclock sind, setzt der 36-Jährige zu einem Dreier von ganz weit draußen an. Das Ergebnis: Ein Airball und die hämische Reaktion der Mavs-Fans. Bryant hat immer noch kein Field Goal verwandelt - 49:40 für die Mavericks.
23.: Die Mavericks finden genau die richtige Antwort auf einen 7:1-Lauf von Los Angeles und stellen dank Parsons den alten, zweistelligen Abstand wieder her - 64:54 Dallas.
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29.: Der nächste offene Jumper für Nowitzki - der nächste Treffer. Aber Carlos Boozer legt auf der anderen Seite nach und nutzt seinerseits die schwache Verteidigung der Mavs aus. Es bleibt spannend - 79:69 für die Mavs.
33.: In Sachen Scoring war von Monta Ellis bisher noch nicht allzu viel zu sehen, jetzt versenkt er aber seinen dritten Dreier in Folge - nothing but net! Damit bringt er die Mavericks mit 93:73 in Front.
40.: Ein krachender Alley-Oop von Aminu sorgt für die 119:88-Führung für die Mavs. Schon das fünfte Mal in dieser Saison, dass sich Dallas einen 30-Punkte-Vorsprung erarbeiten kann!
44.: Charlie V still has it! Villanueva setzt nach einem Fastbreak zu einem tollen Alley-Oop-Dunk an und hämmert den Spalding durch die Reuse. Wo hat er denn den hergeholt? Die Mavs führen mit 127:94.
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Der Star des Spiels: Dirk Nowitzki und Monta Ellis. Sich zwischen den beiden für einen Star des Spiels zu entscheiden, ist nahezu unmöglich - beide haben es mehr als verdient. Während der Deutsche den ganzen Abend über mit seiner Effektivität (8/10 FG) und Scoring (23 Punkte) überzeugte, nahm sich Ellis in Sachen Scoring zunächst ein wenig zurück.
Dennoch kontrollierte er die Offense der Mavs und agierte hauptsächlich als Ball-Verteiler (10 Assists). In den entscheidenden Situationen sorgte er aber auch selbst für die Punkte und brach mit seinen 9 Zählern in Folge im dritten Viertel den letzten Widerstand der Lakers. Eigentlich hätte man hier aber auch die ganze Mannschaft nennen können.
Der Flop des Spiels: Kobe Bryant. Von Anfang an wollte es nicht so recht laufen für die "Black Mamba". Gleich der erste Wurfversuch endete als Airball, keiner der ersten 8 Feldwürfe fand sein Ziel. Am Ende hatte Bryant eine mager Wurfquote von 27,3 Prozent aus dem Feld vorzuweisen. Dennoch reichte es für 17 Punkte und mit seinen 7 Assists sowie 5 Rebounds setzte er auch positive Akzente im Spiel der Lakers. Mit insgesamt 16 Fehlwürfen kann man allerdings unter keinen Umständen von einer guten Leistung sprechen.
Das fiel auf:
- Beide Teams lieferten ein wahres Offensiv-Feuerwerk ab. Das begann schon im ersten Viertel, als in den ersten 6 Minuten auf beiden Seiten so gut wie keine Defense gespielt wurde. Erst nach einer Auszeit von Rick Carlisle verbesserte sich das Defensiv-Verhalten bei Dallas und Nowitzki und Co. konnten sich eine Führung erspielen. Von großer Beständigkeit war aber auch die Defense der Mavs nicht geprägt, sodass die Lakers zur Halbzeit dank einer Wurfquote von 55,8 Prozent (24/43 FG) immer noch in der Partie waren. Die Offensiv-Explosion der Mavs im dritten Viertel entschied dann allerdings die Partie.
- In Anbetracht der Verteidigung der Lakers eigentlich ein Wunder. Interessanterweise wurde Nowitzki zumeist von Carlos Boozer verteidigt - keine gute Idee von Lakers Head Coach Byron Scott. Boozer sah in der Defense kein Land gegen den Deutschen, der die sich ihm gebotenen Freiräume gnadenlos ausnutzte. Nachdem Nowitzki in den letzten drei Partien nur 13,7 Punkte pro Spiel auflegte, hatte "Nowe" bereits zur Pause 19 Zähler auf dem Konto - und das, bei Wurfquoten von 75 Prozent (6/8 FG, 2/2 3FG).
- Apropos Freiräume: Immer und immer wieder bot sich den Mavericks unglaublich viel Platz in der gegnerischen Zone. Da ließen sich die Big Men um Tyson Chandler und Brandan Wright natürlich nicht zweimal bitten und hämmerten den Lakers einen Dunk nach dem anderen durch die Reuse.
- Da Devin Harris sein zweites Spiel aufgrund einer Verletzung am rechten Bein verpasste, agierte J.J. Barea als erste Guard-Option von der Bank - und der 30-Jährige wusste aber sowas von zu überzeugen. In 22 Minuten Einsatzzeit erzielte Barea 16 Punkte (5/5 3FG) und verteilte 8 Assists. Damit trug er seinen Teil zur tollen Bench-Production der Mavs bei. Insgesamt entschieden die Reservisten das Bank-Duell mit 61:36 für sich.
- Abgesehen von Kobe Bryant verwandelten die Lakers grandiose 60,3 Prozent ihrer Feldwurfversuche. Aufgrund des rabenschwarzen Abends der "Black Mamba" (6/22 FG) fiel die Wurfquote des Teams allerdings auf 51,8 Prozent. Ein wenig enttäuschend war aber auch der Auftritt von Nick Young. Nachdem "Swaggy P" nach seiner Rückkehr von einer Daumen-Verletzung mit 17 Punkten beim Sieg gegen die Hawks und 16 beim Sieg gegen Houston einen wichtigen Teil der Scoring-Last übernahm, blieb er gegen Dallas ziemlich blass (5 Punkte).
- Byron Scotts Aussagen in der Offseason ließen schon darauf schließen, dass der Head Coach der Lakers nicht allzu viel von Dreiern hält. Kein Wunder also, dass die Lakers die fünft-niedrigste Anzahl an Drei-Punkte-Würfen in dieser Saison vorzuweisen haben und auch gegen Dallas nur 13 Mal von Downtown drauf hielten. Die Mavericks ließen dagegen die Dreier förmlich regnen und verwandelten hervorragende 51,4 Prozent ihrer Würfe hinter der Linie. Damit kamen Nowitzki und Co. allein durch ihre Dreier auf 39 Punkte mehr als die Lakers.