Billups tritt zurück: 17 Jahre spielte Chauncey Billups in der NBA. Mit den Detroit Pistons gewann er die Meisterschaft und galt stets als einer, auf den sich das Team in entscheidenden Situation verlassen kann. "Mr. Bigshot" eben. Wichtige Würfe wird Billups nun jedoch nicht mehr nehmen. Jedenfalls nicht in der NBA. Denn der Guard beendet seiner Karriere. Nach einer Championship. Nach einem Finals-MVP Award (2004). Nach fünf All-Star-Nominierungen.
"Es ist einfach Zeit. Ich weiß, wann es Zeit ist", sagte Billups gegenüber "Yahoo! Sports". "Mein Kopf und meine Motivation sind noch da. Aber ich kann den Fakt, dass ich seit drei Jahren nicht mehr richtig fit war, nicht ignorieren. Ich könnte es wieder versuchen und an einen Punkt kommen, an dem ich denke, dass ich wieder spielen kann, aber ich kann das dann nicht aufrechterhalten. Wenn du nicht mehr so spielen kannst, wie du eigentlich könntest, weißt du, dass die Zeit gekommen ist."
Vergangene Saison war Billups zu den Pistons zurückgekehrt, mit denen er 2004 die Meisterschaft geholt hatte. Mit 3,8 Punkten, 1,5 Rebounds und 2,2 Assists in nur 19 Spielen lag er dort jedoch deutlich unter seinem Karriereschnitt (15,2 Punkte, 2,9 Rebounds, 5,4 Assists) und konnte während den vergangenen drei Spielzeiten verletzungsbedingt insgesamt lediglich 61 Spiele absolvieren.
Nachdem die Pistons ihre Teamoption für Billups nicht gezogen hatten, wurde spekuliert, der Guard könne sich einem Contender anschließen. Billups selbst zieht das Karreireende jedoch vor - und blickt glücklich auf seine erste Zeit in Detroit zurück. "Bevor ich dort anfing, war meine Karriere in verschiedenen Fällen in Gefahr", sagt er. "Ich bin jedoch standhaft geblieben, habe weiter gearbeitet und schlussendlich meine Chance in Detroit erhalten. Von da an habe ich nie wieder zurückgeblickt. Nach allem, was ich durchgemacht habe, war die Meisterschaft noch ein Stück süßer. Die Championship zu gewinnen, war das Ultimative. Ich bin nie angetreten, um Finals-MVP zu werden. Die Meisterschaft war eigentlich genug."
Wie es nun genau weitergehen soll, weiß Billups indes noch nicht. "Momentan gehe ich das locker an", erklärt er. "Ich habe immer gesagt, dass ich sehr gern irgendwo im Front Office arbeiten oder TV-Kommentator oder Studio-Analyst werden würde. Dies sind die Dinge, die ich am liebsten tun würde. Jetzt genieße ich aber erstmal, dass ich es locker angehen kann. Wir werden sehen, wo es hingeht."
Ferry entschuldigt sich - Deng bezieht Stellung: Auch nachdem Hawks-Besitzer Bruce Levenson seinen Posten aufgrund diskriminierender Äußerungen aufgegeben hat, kommt die Franchise nicht zur Ruhe. Mittlerweile sorgt eine Aussage von General Manager Danny Ferry rund um eine mögliche Verpflichtung von Luol Deng für Wirbel beim Klub von Dennis Schröder.
Ferry sagte, Deng trage "ein wenig Afrika in sich. Nicht auf eine schlechte Art, aber er ist wie einer dieser Jungs, der vorne einen schönen Laden hat und hinten Fälschungen verkauft." Der GM entschuldigte sich am Dienstag, sagte aber gleichzeitig, dass er nur wiederholt habe, was er über Deng gehört hatte. "Als ich diese unsensiblen Äußerungen tätigte, habe ich lediglich Kommentare verschiedener Quellen aus Hintergrund- und Scoutinggesprächen bezüglich verschiedener Spieler wiederholt", so Ferry in einem offiziellen Statement.
"Ich habe diese Kommentare während eines Telefonats zum Rückblick auf unseren Draft- und Free-Agent-Prozess wiederholt. Diese Worte geben nicht meine Ansichten oder Worte, die ich wählen würde, um ein Individuum zu beschreiben, wieder und ich bereue sie zutiefst. Ich entschuldige mich bei denen, die ich angegriffen habe, und bei Luol, zu dem ich am Montag Kontakt aufgenommen habe."
Er fühle sich verpflichtet, "daraus zu lernen und bereue die Situation zutiefst. Ich weiß, dass wir einge Arbeit vor uns haben, um eine bessere Organisation zu schaffen. Eine, auf die unsere Spieler und Fans stolz sein können - auf und abseits des Courts. Darauf wird mein Fokus in Zukunft liegen."
Luol Deng selbst hat mittlerweile ebenfalls reagiert. "'Er trägt ein wenig Afrika in sich'", beginnt der ehemalige Chicago Bull sein offizielles Statement. "Diese Worte wurden kürzlich verwendet, um mich zu beschreiben. Es würde afrikanische Eltern grundsätzlich stolz machen, zu hören, dass ihr Kind mit seinem Erbe in Verbindung gebracht wird. Ich bin stolz, sagen können, dass ich in Wahrheit sogar sehr viel Afrika in mir trage, nicht nur 'ein wenig'."
Und weiter: "Bereits mein ganzes Leben lang ist meine Identität eine Quelle von Stolz und Stärke. In meiner Familie, in meinem Land, dem Südsudan, und über die Grenzen des Kontinents Afrika kann ich mir kein größeres Privileg vorstellen, als mit dem, was ich liebe, meinen Lebensunterhalt zu verdienen und gleichzeitig meine Herkunft auf der größten Bühne zu repräsentieren. Unglücklicherweise wurden die Aussagen über meine Herkunft jedoch nicht mit demselben Respekt und derselben Wertschätzung getätigt."
Gerade während der Free Agency hätte "der Fokus einzig auf meiner Professionalität und meinem Können als Sportler liegen sollen. Jede Person sollte das Recht haben, mit Respekt behandelt, als Individuum angesehen und nicht auf einen Stereotyp reduziert zu werden. Ich bin traurig und enttäuscht, dass derartige Denkweisen heute noch existieren und bin noch mehr irritiert, dass sie so frei während eines Business-Meetings geäußert werden."
Allerdings sei Deng dankbar zu wissen, "dass es Leute gibt, die sich dabei nicht wohlfühlen und die Courage besitzen, den Mund aufzumachen. Auf dieselbe Weise, auf die eine Generalisierung nicht eine ganze Gruppe definieren sollte, sollte die Gesinnung einzelner nicht eine ganze Organisation oder Liga definieren. Am Ende bin ich einfach dankbar, nun bei einer Organisation zu sein, die mich für das zu schätzen weiß, was ich bin, und die keine Mühen gescheut hat, mich willkommen zu heißen."
Steve Koonin, der den Hawks vorsteht, bis ein neuer Besitzer gefunden ist, hat Ferry mittlerweile zurechtgewiesen, gleichzeitig jedoch betont, dass er weiter GM bleiben werde.
Marion offiziell ein Cavalier: LeBron ist zurück. Kevin Love ist da. Nun wollen die Cleveland Cavaliers auch endlich eine Meisterschaft gewinnen. Und da Shawn Marion nun mal bestens weiß, wie man eine Championship holt, hat man den Forward nun verpflichtet. Ganz offiziell. Am Dienstag setzte Dirk Nowitzkis ehemaliger Teamkollege seine Unterschrift unter einen Einjahresvertrag, auf den sich beide Seiten bereits vergangenen Monat geeinigt hatten.
"Ich bin begeistert, nun ein Cavalier zu sein", erklärte Marion. "Ich kann den Hunger und die Mentalität eines jeden in der Organisation sehen und freue mich, ein Teil davon zu sein. Das Ziel ist, eine Meisterschaft zu gewinnen und das ist auch genau, was ich will." Marions Erfahrung soll den Cavs dabei helfen. Zumal der Forward als starker Verteidiger gilt, ansonsten nicht zwingend die Stärke der neuen Cavs.
"Shawn bringt Vielseitigkeit, Talent und Championship-Erfahrung mit", erklärte General Manager David Griffin, der Marion noch aus gemeinsamen Tagen bei den Phoenix Suns kennt. "Er wird Einfluss auf beide Enden des Courts haben. Speziell seine Fähigkeit, mehrere Positionen zu verteidigen, wird sehr wichtig für uns sein."
Für die Dallas Mavericks erzielte Marion vergangene Saison im Schnitt 10,4 Punkte und 6,5 Rebounds. In 103 Playoffspielen kommt der Forward auf 14,7 Punkte und 9,1 Rebounds. 2011 gewann er gemeinsam mit Dirk Nowitzki die Meisterschaft.
Zoran Dragic in die NBA? Am Dienstag scheiterte Zoran Dragic an der Seite von Bruder Goran bei der Basketball-WM in Spanien an den USA. Zeit also, sich Gedanken um die Zukunft machen. Schließlich haben mögliche Interessenten nur noch bis zum 5. Oktober Zeit, Dragic aus seinem Vertrag bei Unicaja Malaga herauszukaufen. Und offenbar denken einige Teams tatsächlich darüber nach, den Slowenen in die NBA zu holen. Laut "Real GM" sind sowohl die San Antonio Spurs als auch die Miami Heat, Dallas Mavericks und Orlando Magic an einer Verpflichtung Dragic' Interessiert.