Washington Wizards (5) - Chicago Bulls (4) 97:100 (BOXSCORE) Serie 2-1
Ein weiterer Thriller endet für die Bulls im dritten Anlauf mit dem gewünschten Ausgang. Dafür musste für Chicago allerdings sehr viel richtig laufen. Allein die Tatsache, dass Mike Dunleavy mit 35 Punkten nur einen Zähler an seiner Karrierebestmarke vorbei schrammte, zeigt, wie verzweifelt die Gäste auf der Suche nach Offense sind.
Der Flügelspieler versenkte acht seiner zehn Dreierversuche und hatte die 20-Punkte-Marke - so viele Zähler hatte Dunleavy in den ersten beiden Spielen insgesamt erzielt - schon früh im dritten Durchgang erreicht. Einen schwachen Tag erwischte dagegen der Brasilianer Nene: Bisher hatte der Big Man im Matchup mit Joakim Noah richtig gut ausgesehen, am Freitagabend jedoch traf er nur fünf von 15 Würfen, verursachte 5 Turnover und wurde im vierten Viertel nach einer Auseinandersetzung mit Jimmy Butler disqualifiziert.
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"Das war der Knackpunkt", glaubte auch Noah. "Nene ist ein wichtiger Teil dieser Mannschaft. Ihn nicht mehr auf dem Feld zu sehen, war gut für uns." Noah selbst erlebte freilich die Schlussekunden der Partie nicht mehr mit, nachdem er sein sechstes Foul begangen hatte.
Doch zu diesem Zeitpunkt liefen die Wizards bereits einem Rückstand hinterher und versuchten, mit Fouls und Freiwürfen ins Spiel zurückzufinden. Butler hatte mit einem Dreier das vorherige Unentschieden aufgelöst und seine Bulls mit 94:91 in Führung geschossen, Washington konnte danach nur noch auf Tuchfühlung bleiben - aber nicht mehr vorbeiziehen. Zwei wichtige Freiwürfe von Butler (sowie drei von D.J. Augustin) machten schließlich den Sack zu.
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Portland Trail Blazers (5) - Houston Rockets (4) 116:121 OT (BOXSCORE) Serie 2-1
Mit einer personellen Änderung wollte Rockets-Coach McHale den bisher unaufhaltsamen LaMarcus Aldridge bremsen: Ömer Asik startete für den bisher überforderten Terrence Jones. Die Maßnahme trug gleich Früchte, Houston ging mit einem 9:0-Lauf in die Partie und schien alles im Griff zu haben.
Patrick Beverley traf früh drei Dreier, James Harden war auch besser drauf. Zusammen machte das Backcourt-Duo 22 Punkte im ersten Viertel. Aldridge dagegen war eiskalt, traf nur zwei von acht Würfen in der ersten Hälfte. Doch als Houston seine Reservisten auf den Court schickte - selbst D-League-Verpflichtung Troy Daniels durfte ran -, drehte Portland auf. Damian Lillard lief heiß, Robin Lopez bescherte seiner Mannschaft mit seinem Offensiv-Rebounding immer wieder zweite Möglichkeiten.
Es ging mit einer leichten Führung für die Blazers (55:54) in die Halbzeit. Houston hatte mit dem Pick'n'Roll zwischen Harden und Dwight Howard nah an der Freiwurflinie ein probates Mittel gefunden, um die Blazers-Defense immer wieder auszuhebeln, rückte davon nach der Pause aber wieder etwas ab. Unter anderem, weil jetzt wieder schneller gespielt und die Abschlüsse oft schon in der Transition gesucht wurden.
Portland konterte mit besseren Plays für Aldridge (10 Punkte im dritten Abschnitt) und einem ganz starken Nicolas Batum, der überall auf dem Court zu finden war. Dennoch setzte sich der Gast zu Beginn der letzten zwölf Minuten auf 90:80 ab. Erneut ließ sich Portland aber nicht aus der Ruhe bringen. Plötzlich drehte Mo Williams gewaltig auf, machte 9 Blazers-Punkte in Folge und zwang den Gast zu einer Auszeit.
Um endgültig ins Spiel zurückzukommen, musste der Gastgeber aber in der Defense zulegen. Mit konsequenten Double Teams gegen Howard und gelegentlichen Fouls wurde der Rhythmus der Rockets durchbrochen, die sich fortan nur noch auf Eins-gegen-Eins-Basketball von Harden gegen Wes Matthews versteiften. Ohne Erfolg, denn Matthews verteidigte den All-Star brilliant.
Zwei Minuten vor Schluss stellte Lillard Harden dann auch noch in der Defense bloß - Portland lag nach einem Layup mit 107:106 in Front. Das Moda Center kochte, aber der Wahnsinn war noch lange nicht zu Ende. Denn nach Harden-Freiwürfen und einer erneuten Dreipunkteführung hätte Lin den Sack zumachen können, als er im Fastbreak allein auf den Korb zurannte. Doch Batums Druck von hinten führte zu einem vergebenen Layup, auf der anderen Seite schickte eben jener Batum dann den Dreier zum 110:110 durch die Reuse.
Das Spiel ging in die Overtime.
In dieser Verlängerung wurde dann einer zum Helden, den niemand auf der Rechnung hatte: Rookie Daniels. Der kleine Guard stand in der Crunchtime nur auf dem Court, weil Chandler Parsons mit sechs Fouls raus musste. Doch als Lin nach einem Beinahe-Ballverlust eine Anspielstation suchte, tat Daniels das, wofür er geholt wurde. Er hielt sich an der Dreierlinie bereit, bekam die Kugel und stieg ohne zu zögern zum Dreier hoch. Der Ball fiel elf Sekunden vor Schluss butterweich zum 119:116 durch den Ring.
Batum wollte erneut ausgleichen, doch sein erschreckend offener Dreier ging daneben. Wie Chicago feiert Houston einen Auswärtssieg, der die theoretischen Chancen auf ein Weiterkommen am Leben erhält.