73 Punkte in der ersten Hälfte und nur 19 in der zweiten Hälfte. Eklatanter hätten die Unterschiede in der Leistung der Rockets nicht ausfallen können. Die Rockets-Stats der 2. Hälfte: 7/36 FG, 0/14 Dreier, 5/10 Freiwürfe, 12 Turnover.
Terrence Jones war der einzige Spieler, der konstant seine Leistung abrief und am Ende auf ein Double-Double kam (16 Punkte, 13 Rebounds). Er war auch gemeinsam mit James Harden (16 Punkte, 6/16 FG, 7 Rebounds, 8 Assists) bester Punktesammler der Rockets.
Ansonsten punkteten noch vier weitere Spieler im zweistelligen Bereich. Dwight Howard kam auf 11 Punkte und 8 Rebounds, Donatas Motiejunas stellte einen persönlichen Punkterekord für die Saison auf (15 Punkte, 7 Rebounds) und Chandler Parsons machte 14 Punkte.
Bei den Oklahoma City war Kevin Durant der Top-Scorer. Seine 36 Punkte (8/21 FG) sind fast schon zur Normalheit geworden. Dazu sammelte er 5 Rebounds, 7 Assists und leistete sich 7 Ballverluste. Anders als in einigen Spielen zuvor wurde Durant dieses Mal aber unterstützt.
In erster Linie half ihm Reggie Jackson (23 Punkte, 11/19 FG, 6 Steals). Auch Serge Ibaka erwischte einen bärenstarken Abend und kam auf 21 Punkte, 15 Rebounds sowie 5 Blocks.
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Die Reaktionen
Jeremy Lin (Houston Rockets): "Uns ist ein wenig der Sprit ausgegangen. Wir haben mit viel Energie in der ersten Hälfte gespielt, haben hart gespielt. Sie haben dann in der Halbzeit wirklich gute Änderungen vorgenommen und wir haben keinen einzigen freien Wurf mehr bekommen."
Kevin McHale (Trainer Houston Rockets): "Wir sind aus der Kabine gekommen, haben einige Würfe nicht getroffen, Korbleger wurden geblockt und wir haben es einfach nicht mehr geschafft, einen Korb zu erzielen. Wir haben gut verteidigt, wir hatten nur in der offensive eine ganz schreckliche Zeit. Wir hatten nicht die Pace in der zweiten Hälfte."
Kevin Durant (Oklahoma City Thunder): "Unsere Defense war heute der Schlüssel zum Erfolg. Wir sind diszipliniert geblieben und jeder hat wirklich hart gekämpft. So war es möglich, sie ein wenig aus dem Rhythmus zu bringen."
Scott Brooks (Oklahoma City Thunder): "So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Das ist wirklich inspirierend."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off:
5.: Es läuft für die Thunder! Bester Beweis: Kendrick Perkins trifft einen "Sprung"-Wurf aus der Mitteldistanz. Innerhalb kürzester Zeit haben sie beinahe einen 10-Punkte-Vorsprung aufgebaut. 15:8 Thunder.
11.: Die Rockets kämpfen sich ins Spiel. Dann aber bringt Durant die Fans in Houston erst einmal wieder zum Schweigen. Mit dem Crossover geht er an Motiejunas vorbei und vollendet per krachendem Slam Dunk an Dwight Howard vorbei. Beeindruckende Punkte. 31:26 Thunder.
17.: Aaron Brooks fasst sich ein Herz und nimmt den Dreier über Lamb. Der Distanzwurf ist drin und erstmals sind die Rockets in Führung. Bisher ist hier wie zu erwarten jede Menge Offensivpower im Spiel. 46:43 Rockets.
22.: Jetzt kommen die Rockets von außen immer mehr in Fahrt. Parsons zieht von der Seite ab und trifft den 10. Houston-Dreier des Spiels. Andere Teams wären froh, wenn sie über das gesamte Spiel gesehen so viele Dreier treffen. 65:59 Rockets.
28.: Beide Teams beginnen die zweite Hälfte ohne jeden Rhythmus in der Offensive. Die Thunder verteidigen besser und die Rockets haben noch immer keinen Feldwurf verwandelt. Die Thunder selbst haben aber auch erst einen Wurf getroffen. Jackson und Sefolosha hauen die nächsten Dreierversuche daneben. OKC steht bei 0/12 aus der Distanz. 73:63 Rockets.
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34.: Houston hat im zweiten Durchgang noch immer keinen Dreier getroffen, also kommen die Thunder wieder ein wenig ran, auch weil Durant mit einem tollen Bodenpass Ibaka bedient. Und dann trifft Jeremy Lamb tatsächlich einen Dreier aus der Ecke! Der ist aber nicht gültig, weil Ibaka gleichzeitig eine 3-Sekunden-Überschreitung abgepiffen wird. 80:72 Rockets.
38.: Der Dreier fällt nicht mehr, also verlassen die Rockets sich jetzt auf Dwight Howard. Der macht vier schnelle Punkte unter dem Korb. Die Thunder ballern jetzt plötzlich munter Dreier rein. Lamb, Fisher, Durant. Jeder darf mal. 88:87 Thunder.
44.: Jackson for 3!! Der Thunder-Guard steht bis dato bei 0 von 6 aus der Distanz und nimmt dann den Dreier zwei Meter hinter der Linie. Und natürlich verwandelt er. Mit Brett. Oklahoma City baut sich ein kleines Polster auf. 97:89 Thunder.
48.: Neben der vielen vergebenen Dreier leisten sich die Rockets jetzt auch einfach zu viele Ballverluste. Jackson wirft sich in den Passweg, klaut den Ball und läuft den Fastbreak. Kein Rockets-Spieler läuft mit und Jackson vollendet per Dunk zum 103:92 für die Thunder. Davon erholt sich Houston nicht mehr. Am Ende gewinnen die Thunder 104:92.
Houston Rockets vs. Oklahoma City Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Reggie Jackson. Endlich erhielt Kevin Durant einmal die dringend benötigte Entlastung. Obwohl der Small Forward wieder einmal der Top-Scorer war, drückte vor allem Jackson dem Spiel seinen Stempel auf. Er traf zwar so gut wie nichts aus der Distanz, dafür war seine Penetration zum Korb wirklich stark.
Dabei machte Jackson einige nahezu unmögliche Punkte. Noch wichtiger aber: Der Point Guard sammelte 4 Assists und 6 Steals bei nur einem Turnover. Seine Leistung in der Defensive war beachtenswert. So schmerzt Westbrooks Ausfall nicht mehr so sehr. Ebenfalls stark: Serge Ibaka.
Der Flop des Spiels: Chandler Parsons. Auch wenn Parsons keinen schlechten Job in der Verteidigung gegen Durant machte, war er so etwas wie das Sinnbild des Niedergangs der Rockets.
Traf in der ersten Hälfte noch sicher aus dem Feld, brach dann in der zweiten Hälfte aber ein, leistete sich 4 Turnover, 5 Fouls und traf letztendlich nur 4 seiner 13 Würfe aus dem Feld. Man merkte Parsons an, dass er gestern noch 40 Minuten auf dem Feld stand.
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Das fiel auf:
- 73 Punkte hatten die Rockets zur Halbzeit gesammelt. Das war selbst für das so offensivstarke Houston ein überragender Wert. Der Punkterekord zur Halbzeit in dieser Saison liegt bei 78 (von den Clippers gegen die Rockets aufgestellt). Der Hauptgrund für all die Punkte: Der Dreierregen der Rockets. Zur Halbzeit stand Houston schon bei 12 verwandelten Dreiern bei 20 Versuchen. 60 Prozent aus der Distanz, 56 Prozent Feldwurfquote - die Rockets waren heiß, obwohl die Thunder-Defense nicht einmal so schlecht war.
- Die Thunder standen zur gleichen Zeit bei 0 von 8 verwandelten Dreiern. Kein Distanzwurf fand den Weg in die Reuse. Dazu leisteten sich die Thunder mehr Ballverluste und verteilten weniger Assists. Kein Wunder also, dass sie zur Halbzeit bereits mit 14 Punkten zurücklagen.
- Auf die punktreichste Halbzeit der Saison ließen die Rockets mit 8 Punkten gleich das schlechteste dritte Viertel der Saison folgen. Houston verließ sich lange Zeit zu sehr auf den Dreier, der dann nicht mehr fallen wollte, weil die Thunder noch enger am Mann waren. Die Thunder fanden ihren Touch aus der Distanz dagegen am Ende des dritten Viertels plötzlich und die Rockets waren nicht ansatzweise in der Lage zu reagieren. Der Rhythmus war komplett verlorengegangen.
- Die Rockets stellten sogar einen NBA-Rekord auf für den größten Punkteunterschied zwischen zwei Vierteln. Sie machten im zweiten Durchgang insgesamt nur 19 Punkte und damit 54 weniger als im ersten Durchgang. Einen so eklatanten Unterschied zwischen zwei Hälften gab es in der NBA noch nie. Da muss in der Umkleide irgendwas falsch gelaufen sein.
- Als die Rockets gerade Howard als Option entdeckt hatten und der immer mehr ins Rollen kam, musste er mit seinem fünften Foul auf der Bank Platz nehmen. Die Entscheidung war höchst zweifelhaft. Howard und Adams beharkten sich beim Reboundduell etwas, die Referees entschieden auf doppeltes Foul und beide Spieler drehten sich synchron mit Wut und Unverständnis ab. Eine zu harte Entscheidung, die den Rockets im letzten Viertel eine wichtige Option raubte. Ohne Howard waren die Rockets im Halbfeld ziemlich limitiert.
- So ganz zu erklären ist der Einbruch dennoch nicht. Die Thunder standen defensiv zwar besser, aber ein derart eklatanter Unterschied im Deckungsverhalten gegenüber der ersten Hälfte war nicht zu erkennen. Houston warf plötzlich alle Bälle weg (17 Turnover), kam nicht mehr in die Transition und spielte im Halbfeld naiven Basketball. Die Thunder dagegen fanden heraus, dass man Durant auch entlasten kann.