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Pacers-Defense schlägt Warriors

Von Jan-Hendrik Böhmer
Die Indiana Pacers dominierten gegen Golden State die Paint
© Getty

Die Indiana Pacers (33-7) haben ihre Partie gegen die Golden State Warriors (26-17) gewonnen. Das Team von Coach Frank Vogel siegte am Ende mit 102:94 (BOXSCORE) und baute damit die aktuelle Serie auf fünf Siege in Folge aus.

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Bester Spieler für die Pacers war dabei Paul George mit 23 Punkten und 4 Assists. Besonders zu Beginn war der Pacers-Forward nahezu perfekt. David West steuerte 17 Punkte und 5 Rebounds bei, George Hill kam auf 15 Zähler.

Roy Hibbert (14 Punkte, 13 Rebounds) und Lance Stephenson (14 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists) erzielten jeweils ein Double-Double.

Bei den Warriors überzeugte Stephen Curry mit 14 Punkten und 9 Assists, wurde aber von den Pacers an der Dreierlinie gut verteidigt. Er konnte nur 3 von 11 Versuchen von Downtown ins Ziel bringen.

Klay Thompson erzielte 17 Punkte, Andrew Bogut (10 Punkte, 13 Rebounds) und David Lee (20 Punkte, 12 Rebounds) kamen jeweils auf ein Double Double.

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Die Reaktionen:

George Hill (Pacers): "Wir wissen, wie wichtig dieses Jahr für uns ist. Wir wissen, wo wir hin wollen. Deshalb kommen wir jeden Abend mit der richtigen Mentalität aus der Kabine. Außerdem wissen wir, wie wichtig unsere Defense ist. Wenn es mal nicht so läuft, versuchen wir uns auf unsere Stärken zu besinnen. Das hat auch heute wieder geklappt."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Pacers schickt Coach Frank Vogel die bekannte Starting Five aufs Parkett: West, George, Hibbert, Hill und Stephenson beginnen. Für die Warriors beginnen Lee, Iguodala, Bogut, Curry und Thompson.

2.: Hier geht es gleich richtig los. Beide Teams bisher mit perfektem Shooting. Thompson mit seinem ersten Treffer von Downtown, bei den Pacers hat George bereits 6 schnelle Punkte. 7:6 für Golden State.

6.: Die Warriors machen das Spiel schnell - doch Indiana kann das Tempo mithalten. Mehr noch: Sie setzen ihrerseits einige schnelle Offensiv-Spielzüge. West dazu mit guter Arbeit am offensiven Board. 21:15 für Indiana.

11.: Jetzt macht auch die Pacers-Defense langsam ernst. Seit 4 Minuten haben die Warriors nicht mehr getroffen, müssen bei jedem Angriff extrem hart kämpfen. Curry ruht sich auf der Bank aus, seine Teamkollegen finden keinen Weg zum Korb. Die letzten 9 Würfe gingen alle daneben - die Pacers mit einem 10:0-Run und der 35:21-Führung.

16.: Nach der Unterbrechung kommen die Warriors deutlich besser ins Spiel. Die Pacers nehmen ihrerseits einige unnötig schwierige Würfe. Nach einem 8:2-Run für Golden State zieht Frank Vogel die Reißleine und nimmt eine Auszeit.

22.: Jetzt wird es etwas wild. Die Warriros bringen vor dem Ende der ersten Halbzeit noch einmal alle Starter. Iguodala erst mit dem Dreier, dann mit dem Steal gegen Stephenson, mehreren Spin Moves - und dann einem Turnover... Bei den Pacers schließt George überhastet von Downtown ab. Trotzdem weiter eine 13-Punkte-Führung für Indiana. 49:36.

29.: Das bringt die Fans wieder zurück ins Spiel! Erst Curry mit dem Jumper, dann spielt er den wunderschönen Lob auf Bogut. Nur wenige Sekunden später legt Thompson dann den Dreier nach. 7 schnelle Punkte stoppen den Pacers-Run und verkürzen den Rückstand für die Warriors auf 13 Punkte. Timout Pacers. 60:47 für Indiana.

34.: Wow. Die Warriors verkürzen den Vorsprung weiter. Es gelingt ihnen jetzt, das Spiel so schnell zu machen, dass die Pacers-Defensive immer öfter zu spät kommt. Dazu hat Curry jetzt seinen Rhythmus gefunden. Nur noch 70:62 Pacers.

41.: Die Pacers erhöhen gerade im richtigen Moment defensiv den Druck. Die Warriors waren bis auf zwei Punkte dran, dann bleibt Scola ganz ruhig und versenkt den wichtigen Jumper. Stephenson sichert sich danach den Rebound am eigenen Korb und schließt selbst mit dem Layup aus der Transition ab. 85:77 für Indiana.

45.: Hier ist noch lange nichts entschieden! Nach einem kurzen Zwischenspurt der Pacers sind die Warriors wieder am Zug und verkürzen dank Curry und Thompson wieder bis auf drei Punkte. Dann muss Bogut allerdings mit angeschlagenem Knie vom Feld - und Hill versenkt den Dreier. Starkes und unterhaltsames Spiel auf beiden Seiten. 94:87 Pacers.

48.: Hochspannung bis zum Ende. Iguodala bringt die Warriors bis auf 4 Punkte ran, schnappt dann George auch noch den Ball weg. Dann die Pacers allerdings mit hervorragender Transition-Defense. Curry wird von Hill stark verteidigt und kann den Dreier nicht unterbringen. Auch der letzte Versuch von Thompson geht daneben. Das war's.

Golden State Warriors vs. Indiana Pacers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Paul George. Der Pacers-Forward war gleich zu Beginn richtig heiß und glänzte in den ersten Minuten mit perfektem Scoring. Mit 14 Punkten im ersten Viertel setzte er früh ein Zeichen und erarbeite seinem Team damit die Führung, die Indiana bis zum Ende der Partie nicht mehr abgeben sollte. Im Eins-gegen-Eins war er kaum zu halten, außerdem machte er in der entscheidenden Phase ganz wichtige Punkte. Bei den Warriors war Stephen Curry der entscheidende Spieler. Als der Guard nach einigen Anlaufschwierigkeiten seinen Rhythmus fand, lief es für die Warriors.

Der Flop des Spiels: Andre Iguodala. Im ersten Viertel war der Warriors-Forward nahezu unsichtbar, dann kam er zwar kurzzeitig etwas besser ins Spiel - wirkte aber dennoch unglücklich. Auf viele starke Aktionen folgten regelmäßig Patzer. So narrte er zum Beispiel mit zwei Spin-Moves erst die komplette Pacers-Verteidigung - nur im dann den Ball leichtfertig zum Gegner zu werfen. Beim Fastbreak ließ er sich von Hill einholen und den Ball wegschnappen. In der Schlussminute hatte er mit einem Layup und einem Steal noch einmal zwei gute Szenen - insgesamt war es aber zu wenig.

Das fiel auf:

  • Golden State versuchte von Beginn an das Spiel schnell zu machen - in der Hoffnung, dass dies die Pacers mit ihrem etwas gesetzterem Stil vor Probleme stellen würde. Die Rechnung ging allerdings nur bedingt auf - Indiana spielte lange Zeit gut mit. Erst spät im dritten Viertel konnten die Warriors ihren Geschwindigkeits-Vorteil ausnutzen und sowohl Curry als auch Thompson an der Dreierlinie etwas besser in Szene setzen. Doch auch hier war die Defense der Pacers meist zur Stelle und ließen lediglich eine Dreierquote von 33,3 Prozent zu (Warriors-Durchschnitt: knapp 39%)
  • Insgesamt konnten die Pacers aber gut mithalten und setzten den Offensiv-Trend der vergangenen drei Spiele fort. 113 Punkte hatten sie in den vergangenen drei Spielen im Durchschnitt erzielt, diesmal waren es 102 Zähler. Alle Starter punkteten zweistellig, Stephenson und Hibbert verbuchten jeweils ein Double-Double für sich.
  • Die Pacers kontrollieren die Paint (52 zu 45 Rebounds, 46 zu 38 Punkte). Hibbert ist in der Mitte einfach eine Macht, greift am Brett fast alles ab und lässt kaum einen unangefochtenen Wurf zu. Wann immer ein gegnerischer Spieler in die Paint zieht, stellt er sich in den Weg. Den Warriors bereitete das oft Probleme, sie brauchten einige Zeit, um Wege um Hibbert herum zu finden. In der Offensive kam Indiana so zu vielen Second-Chance Points.
  • Problem für die Warriors: die Tiefe. Während die Bank eine der großen Stärken der Pacers ist, geht die Produktivität bei den Warriors ohne die Starter enorm in den Keller. Besonders wenn Curry pausieren muss, stagniert das Offensiv-Spiel für Golden State. Gegen die Pacers spielte das allerdings nur eine kleinere Rolle, da Curry in der zweiten Hälfte durchgehend auf dem Parkett stand (41 Minuten). Wenn er traf, lief es für die Warriors. Doch immer kann er das nicht durchhalten.
  • Beide Teams hatten zeitweise Probleme mit Ballverlusten - jeweils 15 Turnover. Dabei ist es nicht unbedingt so, dass die Warriors fahrlässig mit dem Ball umgehen würden. Ihre Offensiv-Struktur, die im One-on-One den Pacers und anderen Teams schlichtweg körperlich unterlegen ist, erfordert oft schnelle und riskante Pass-Varianten, um zum Abschluss zu kommen.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick