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Teletovic! Brooklyn schlägt die Mavs

Von Stefan Petri
Shawn Marion (l.) kommt gegen Mirza Teletovic zu spät: Swish! 34 Punkte machte der Bosnier
© getty

Am Ende machen es die Dallas Mavericks (25-20) noch einmal spannend, aber dann reicht es doch nicht: Dank 34 Punkten von Mirza Teletovic fahren die Brooklyn Nets (19-22) einen knappen 107:106-Sieg (BOXSCORE) im heimischen Barclays Center ein und setzen ihren Aufwärtstrend fort. Bitter: Am Ende fehlen den Mavericks die Timeouts.

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Teletovic setzt in 27 Minuten von der Bank kommend eine Karriere-Bestmarke (12/18 FG, 7/11 von der Dreierlinie). Neben ihm überzeugen im Team von Jason Kidd Point Guard Deron Williams (18 Punkte, 11 Assists, ebenfalls von der Bank) und Kevin Garnett (10 Punkte, 11 Rebounds) mit Double-Doubles.

Es ist der siebte Heimsieg in Serie für Brooklyn, mit 9-1 haben sie die beste Bilanz im Monat Januar. Der Abstand auf den dritten Platz im Osten (Toronto: 22-20) beträgt nur noch zweieinhalb Spiele.

Im Mavericks-Jersey punkten, angeführt von Vince Carter (19) gleich fünf Spieler zweistellig. Dirk Nowitzki (18 Punkte) trifft aus dem Feld aber nur 5 seiner 15 Würfe. Von draußen (10/20 3FG) und an den Brettern (43:35 Rebounds) überzeugen die Gäste, treffen jedoch insgesamt nur knapp 44 Prozent aus dem Feld.

Die Reaktionen:

Mirza Teletovic (Brooklyn Nets): "Selbstvertrauen ist wichtig. Mit genügend Selbstvertrauen ist es so viel einfacher, seine Würfe zu treffen, sich gut zu bewegen und alles andere auf dem Court zu machen. Und man muss bereit sein. Wenn man nicht bereit ist, kann man gar nichts zu Stande bringen."

Jason Kidd (Coach Brooklyn Nets): "Teletovic hat sehr hart an seinem Spiel gearbeitet. Ein großes Lob gebührt auch seinen Teamkollegen, weil sie an ihn glauben."

Rick Carlisle (Coach Dallas Mavericks): "Wir waren in der Defensive einfach schwach. Mirza Teletovic hat seine ersten Würfe getroffen und wir haben ihn einfach so weitermachen lassen."

Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks): "Sie haben zwar nicht verhindert, dass ich den Ball bekomme, aber mich danach sofort sehr gut gedoppelt."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Rick Carlisle setzt auf die übliche Starting Five mit Calderon, Ellis, Marion, Nowitzki und Dalembert.

Auf der Gegenseite lässt Jason Kidd Deron Williams in seinem dritten Spiel nach der Verletzungspause weiter von der Bank kommen. Beginnen werden Livingston, Johnson, Pierce, Anderson und Garnett.

5.: Kein gutes Spiel bisher: Bei den Mavericks fällt noch fast nichts, Pässe unter den Korb kommen noch nicht genau genug. Für Brooklyn hat immerhin Kevin Garnett schon zwei Jumper getroffen - und bereits fünf Rebounds. Ansonsten sind viele Jumper der Nets noch viel zu kurz. 6:4 Nets.

9.: Old Man Pierce mit einem schönen Move gegen seinen Verteidiger, kann so unbedrängt zum Korb ziehen. Zuvor hatte schon Joe Johnson den Dreier versenkt. Dallas ist noch nicht so richtig da. 14:8 Nets.

12.: Vince Carter ist dagegen voll da! Der ehemalige Highflyer kommt in die Partie und trifft gleich seine ersten drei Würfe, darunter den Dreier. Ein kleiner Run der Mavs zum Ende des Viertels. 21:18 Dallas!

16.: Bisher haben die Nets 4 ihrer 12 Dreier getroffen - 3 davon Mirza Teletovic! Der Bosnier drückt in diesem zweiten Viertel von draußen ab - und trifft. Und jetzt auch noch der Block gegen Nowitzki! Rick Carlisle nimmt die Auszeit. 29:26 Nets.

19.: Teletovic Alert! Zuerst holt er sich den Offensiv-Rebound und trifft per Bankshot - und dann schon wieder der Dreier, diesmal von extra weit draußen! Carlisle nimmt das nächste Timeout - aber direkt danach der Turnover. Und wer schließt den Fast-Break ab? Natürlich Teletovic! Der nächste Dreier springt auf den Ring, überlegt kurz - und fällt natürlich rein! Was geht hier ab!!! 19 Punkte für ihn in diesem Viertel! 41:33 Nets.

24.: OK, immerhin der Dreier aus 12 Metern mit der Sirene fällt für Teletovic nicht. Aber sonst so ziemlich alles. 24 Punkte für ihn bisher, Carlisle weiß trotz Timeout um Timeout keine Antwort. Mit einer 11-Punkte-Führung gehen die Hausherren in die Kabine. 57:46 Nets.

28.: Samuel Dalembert schon mit seinem dritten Illegal Screen. Zur Strafe muss er runter, DeJuan Blair kommt früh rein. Shawn Marion setzt ihn mit einem schönen Bounce Pass in Szene, der Layup ist drin. Die Mavs knabbern an der Führung. 59:54 Brooklyn.

33.: Lustige Szene: Vince Carter im One-on-One gegen Deron Williams. Kidd ruft von der Seitenlinie verzweifelt nach dem Double-Team, aber bevor der nächste Verteidiger in Reichweite ist, trifft VC den Jumper. Danach gibt es paar nette Worte für Kidd, die beiden waren ja lange Jahre gemeinsam in New Jersey aktiv. Nets immer noch in Front: 69:62.

37.: Devin Harris ist neben Vince Carter einer der Lichtblicke für die Mavericks. Ein konsequenter Drive zum Korb wird mit Freiwürfen belohnt. Er trifft sie beide, Dallas bisher 17/17 von der Linie! Nur noch 78:74 Nets.

40.: Frust bei den Mavericks. Nachdem sie zwischenzeitlich nur noch 2 Punkte zurücklegen, kommt der 9:2-Run der Nets. Dirk Nowitzki im Infight gegen Andrei Kirilenko, bekommt das Foul aufgebrummt - und holt sich gleich noch ein technisches hinterher. Bisher erst 11 Punkte für Nowitzki. 91:82 Brooklyn.

44.: Da isser wieder, der Teletovic! Natürlich der Dreier! Der Mann ist immer noch heiß! 100:89 Nets - die Entscheidung?

48.: Dallas gibt nicht auf. Ein Layup von Monta Ellis beendet einen 9:2-Run, plötzlich sind es nur noch vier Punkte. Salzen die Nets den Sieg jetzt von der Linie ein? 102:98 Brooklyn.

48.: Es reicht! Nachdem Paul Pierce von der Linie gleich zweimal versagt, lässt Kidd Nowitzki foulen. Der verwirft beim Stand von 103:105 den zweiten Freiwurf mit Absicht, aber der Rebound landet bei Kirilenko. Er macht beide rein, der Dreier von Ellis zum Endstand ändert nichts.

Brooklyn Nets vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Mirza Teletovic. Der Bosnier macht 24 von Brooklyns 39 Punkten im zweiten Viertel und brennt dabei mit 9 von 11 getroffenen Würfen ein wahres Feuerwerk ab. In der zweiten Hälfte nicht ganz so überragend, aber irgendwie immer dann mit einem wichtigen Korb, wenn die Nets ihn brauchen. Legte außerdem noch 6 Rebounds, 1 Assists und 1 Block drauf, das Ganze ohne Turnover.

Der Flop des Spiels: Samuel Dalembert. Ohne den verletzten Brook Lopez besitzen die Nets eigentlich keinen dominanten Center mehr - die Chance für Dalembert? Nein. Der Big Man leistet sich in zwei Stints jeweils zu Beginn der Hälften in 14 Minuten gleich 4 Turnover, darunter drei für illegale Screens. Hätte er sich konzentrierter gezeigt, wäre heute locker ein Double-Double drin gewesen - und vielleicht der Sieg.

Das fiel auf:

  • Der defensiv eher beschränkte Backcourt wird von Beginn an beansprucht: Wenn sich Shawn Marion um Joe Johnson kümmern muss, hat Paul Pierce das Missmatch gegen Monta Ellis, was zu einem schnellen Double-Team führt. Die Nets sind körperlich überlegen, aus Double-Teams werden offene Dreier. Glück für Dallas: Bis auf Teletovic (7/11) trifft sie niemand (Rest: 3/16).
  • Kidd kennt Dirk Nowitzki aus gemeinsamen Tagen bei den Mavericks gut: Er lässt gegen den Deutschen immer sehr schnell den zweiten Verteidiger kommen, so dass der Deutsche den Ball wieder aus dem Block gibt. Weil die Jumper nicht fallen, wird Nowitzki so nicht zur wirklich dominanten Figur im Spiel der Gäste. Außerdem hatte Kidd mit Andrei Kirilenko einen perfekten Verteidiger zur Hand. Und mit einer 3-Punkte-Führung vor dem Ende lässt er Nowitzki lieber foulen, als den Dreier zu riskieren. Die Strategie geht auf.
  • Der tiefe Kader der Nets macht sich, nun da bis auf Brook Lopez alle fit sind, endlich bemerkbar. Bis auf Williams verbrachte kein Akteur mehr als 29 Minuten auf dem Feld.
  • Kein guter Abend für die Shooting Guards: Monta Ellis und Joe Johnson machen sich noch Hoffnungen auf einen Platz im All-Star-Team - Werbung in eigener Sache gab es dagegen nicht. Ellis (5/15 FG) wusste sich immerhin mit 7 Assists und Rebounds in Szene zu setzen, Johnson (5 Punkte, 4 Turnover, 5 Fouls) war ein klarer Kandidat für den Flop des Spiels.
  • Bitter für Dallas: Weil Carlisle gerade im zweiten Viertel so oft versucht, die heiße Hand von Teletovic per Timeout zu stoppen, fehlen die Unterbrechungen am Ende. So lässt er Nowitzki beim Stand von 103:105 und knapp sieben Sekunden auf der Uhr seinen zweiten Freiwurf verwerfen und hofft auf den Offensiv-Rebound, um nach weiteren Freiwürfen der Nets nicht noch einmal den gesamten Court überbrücken zu müssen. Der Ball landet bei den Nets, Dallas verliert mit einem Punkt Unterschied. Als Mavs-Fan kann man sich so die Frage stellen: Was wäre gewesen, wenn...
  • Gleich zwei Point Guards bestätigten in diesem Spiel ihren Aufwärtstrend: Deron Williams spielte ganze 35 Minuten, erwies sich aus dem Feld sicher (5/8) und mit gutem Auge (11 Assists, 1 Turnover). Wird er langfristig zum Sixth Man umgemodelt?
  • Auf der Gegenseite gibt Devin Harris den Mavs mit 14 Punkten und 4 Assists in nur 16 Minuten auf dem Parkett einen Boost. Hätte er sich nicht in der gleichen Zeit sechs Fouls geleistet, wären es wohl noch mehr Minuten geworden. Trotzdem: Er ist im Vergleich zu Shane Larkin der klar bessere Spieler und gegenüber Calderon zumindest der bessere Verteidiger.
  • Unglaubliche Statistik: Die ersten 24 Minuten beendeten die Mavericks mit nur zwei mickrigen Teamfouls, die Nets bekamen im ersten Viertel nur einen Freiwurf zugesprochen. Am Ende sind es dann, auch dank der besonderen Schlussphase, doch ordentliche Zahlen: 28 Freiwürfe für Brooklyn, sogar 33 für Dallas.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick