"Auf den Trikots steht nicht Parker und Wiggins; dort seht Kansas und Duke. Am Ende gewinnt nicht ein Spieler, sondern ein Team." Andrew Wiggins konnte sich noch sehr bemühen, den Fokus von sich selbst und Jabari Parker abzulenken, am Ende konzentrierte sich beim Champions Classic irgendwie doch alles auf die beiden Top-Prospects. Und das zu Recht.
Denn beide hatten ihre Highlights und kleineren Probleme, untermauerten aber doch ihre Ausnahmestellung. Parkers Problem: Bei seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Chicago spielte der Blue Devil eine überragende erste Hälfte, fiel nach der Pause aber ein wenig ab. Und da Wiggins exakt den umgekehrten Weg ging, gewann Kansas am Ende.
Wiggins führt Kansas zum Sieg
Offenbarte der Kanadier mit 6 Punkten in der ersten Halbzeit noch leichte Startschwierigkeiten, explodierte er in der zweiten Hälfte förmlich, erzielte dort 16 seiner 22 Punkte. In Transition war Wiggins ebenso wenig zu stoppen (8 Punkte) wie in der Crunchtime. Mit noch 1:33 Minuten zu spielen traf er den Jumper zum 85:81, nur um Parker kurz darauf beim Fastbreak-Dunk sein fünftes Foul anzuhängen.
"Sie wollten es einfach mehr", ärgerte sich Parker nach dem Spiel. "Sie haben uns in der zweiten Hälfte einfach überrannt. Ich selbst muss noch mehr Erfahrung sammeln, habe noch einen langen Weg vor mir." Dabei hatte er mit 27 Punkten, 9 Rebounds und 2 Steals eine durchaus ansehnliche Rückkehr nach Chicago gefeiert.
Im Schlussviertel ließ sich Duke jedoch tatsächlich überrumpeln. Nachdem Rasheed Sulaimon für die Blue Devils ausgeglichen hatte, machten die Jayhawks 17 der letzten 23 Punkte und brachten das Spiel nach Hause. Neben Wiggins erzielte Sophomore Perry Ellis 24 Punkte, Wayne Selden kam auf 15.
Michigan State besiegt Kentucky
Zuvor hatte Michigan State (2) das Duell der beiden topgesetzten Programme gegen Kentucky für sich entschieden. Dabei hätten die Spartans einen 13-Punkte-Vorsprung in der zweiten Hälfte beinahe noch verspielt. Weshalb? Weil Julius Randle plötzlich aufdrehte.
Der Freshman legte nach der Pause 23 Punkte auf (27 insgesamt) und bescherte den Wildcats mit einem Jumper 42 Sekunden vor dem Ende ein One-Possession-Game (74:76). Branden Dawsons Tip-In wenige Augenblicke vor dem finalen Buzzer entschied das Duell schlussendlich aber zugunsten Michigan States.
Dabei war Kentucky als der große Favorit ins Spiel und die gesamte Saison gegangen. Schließlich versammelte Coach John Calipari im Sommer gleich sechs McDonald's All-Americans und beinahe sichere NBA First-Round Picks beim kommenden Draft um sich.
Vorschusslorbeeren, die die Spartans nicht einmal im Ansatz interessieren. "Wir wollen am Ende der Saison die Nummer eins sein", sagte der überragende Sophomore Keith Appling (22 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists, 4 Steals) nach dem Sieg. "Nicht am Anfang."