Was sollte einem aus Spurs bzw. Heat-Sicht Sorgen bereiten?
Pawel Weszka, NBA Africa: Als Spurs-Fan würde ich für Parkers Gesundheit beten. Ohne ihn wären sie sehr gehandicapped. Selbst wenn er nicht so auffällig spielt, seine Kreativität und seine Passfähigkeiten sind essentiell. Einige seiner Bodenpässe in Spiel drei waren so präzise wie die Angaben der NASA, als sie Apollo 13 1970 auf die Erde zurück gelotst hat. Als Heat-Fan bliebe ich entspannt. Man liegt 1-2 zurück, aber in Normalform dreht LeBron James auf und die Würfe der Spurs finden nicht mehr so häufig den Weg durch den Ring. Nur eins würde mich interessieren: Was ist eigentlich aus Udonis Hasem geworden?
Adriano Albuquerque, NBA Brazil: Als Spurs-Fan wäre Parkers Verletzung ein großer Anlass zur Sorge. Wenn er das vierte Spiel verpassen würde, wäre das dramatisch. Aber auch die Ankündigung, dass LeBron James die Defense der Spurs analysieren und auskontern wird, würde mir Sorge bereiten Er kann jederzeit zwei oder drei Monsterspiele hinlegen. Als Heat-Fan hätte ich große Angst, dass LeBron auch in Spiel vier nicht zum Zug kommt und von der engen Deckung erstickt und entmutigt wird. Dann würde wohl das ganze Team mit ihm untergehen. Spiel vier muss gewonnen werden. Wenn die Spurs drei Chancen hätten, alles klar zu machen, wäre die Serie gelaufen.
Hanson Guan, NBA China: Ich bin ein großer Anhänger der Heat. Oder genauer gesagt von LeBron James. Als solcher bin ich sehr besorgt von seiner derzeitigen Form. Als Superstar und bester Spieler der Liga muss er zeigen, dass er gegen jede Defense bestehen kann. Michael Jordan und Kobe Bryant haben das getan, jetzt ist LeBron dran. Aber die Zeit wird knapp.
Philipp Dornhegge, NBA Deutschland: Aus San Antonios Sicht muss man immer damit rechnen, dass LeBron noch explodiert. Von Spiel drei abgesehen waren die Heat sehr wettbewerbsfähig, obwohl LeBron jeweils unter 20 Punkten geblieben ist. Was passiert, wenn LeBron in Spiel vier 35 Punkte oder mehr einstreut? Dann sind wir vielleicht ganz schnell bei 2-2. Das wäre für eine Titelverteidigung nicht die schlechteste Ausgangslage. Aus Heat-Sicht würde mir zwar umgekehrt das bisherige Auftreten LeBrons Sorgen machen, vor allem aber die Verteidigung an der Dreierlinie. Gegen eine solche Ansammlung an Scharfschützen darf es einfach nicht passieren, dass man ständig an Blöcken hängen bleibt oder generell nicht den erforderlichen Einsatz zeigt, Druck auszuüben. Außerdem wurde Miami in den letzten zwei Spielen bei den Rebounds vernichtet.
Stefanos Triantafyllos, NBA Greece: San Antonios Fans machen sich logischerweise die größten Sorgen um Tony Parker. Kann er spielen? Und wenn ja, wie effektiv wird er sein? Wenn er sein Niveau nicht erreicht, wäre das ein herber Rückschlag für die Spurs. Gerade auf der Eins sind sie nicht so tief besetzt, dass sie den Ausfall kompensieren könnten. Da gibt es kaum jemanden, der im Halfcourt etwas bewegen kann. Patty Mills spielt kaum eine Rolle, Cory Joseph fehlt trotz allen Einsatzes die Erfahrung, um die Lücke zu füllen. Die Heat-Anhänger müssen sich um ihre Big Three Sorgen machen. Da passt aktuell nichts zusammen, absolut nichts.
Davide Chinellato, NBA Italia: Aus Spurs-Sicht sind Parkers Adduktoren die offensichtliche Lösung. Selbst wenn er okay ist, würde ich mir allerdings Sorgen um die Leistungen der Big Three machen, besonders Ginobilis. Er muss einen Gang zulegen, denn Miami wird nicht jedes Spiel wie Spiel drei herschenken. Als Heat-Anhänger würde ich auf der anderen Seite langsam nervös werden. Die Spurs halten LeBron sehr gut in Schach und decken seine Schwächen auf. Wade und Bosh können einfach nicht wie gewohnt helfen, auch die Rollenspieler erleben ein ständiges Auf und Ab.
Aldo Avinante, NBA Philippines: Aus Spurs-Sicht würde mich LeBron nervös machen und die Aussicht, dass er doch noch seinen Groove findet. Wenn er plötzlich den Weg zum Korb findet, müsste man Angst haben. Gleichzeitig ist das Miamis größte Sorge: Niemand ist sich sicher, ob der LeBron, den alle kennen, in diesen Finals noch auftauchen wird.