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Miami setzt erstes Ausrufezeichen

Von SPOX
Rajon Rondo (r.) kassierte für diese Aktion gegen Dwyane Wade ein Flagrant Foul
© Getty

Die Miami Heat haben gegen Boston dank ihres Superstar-Trios und eines ehemaligen Celtics-Guards einen perfekten Saisonauftakt hingelegt. In Cleveland verpasste Anderson Varejao um Haaresbreite ein Triple-Double.

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Miami Heat (1-0) - Boston Celtics (0-1) 120:107

Erster Statement Win der Heat! Gegen Boston, das für den amtierenden Champion wohl einer der größten Gegner im Osten sein dürfte, glückte Miami ein Sieg zum Auftakt der neuen Saison.

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Und wer überragte beim Gastgeber? Natürlich die Big Three! Dwyane Wade wurde mit 29 Punkten (10/22 aus dem Feld) Topscorer der Partie. Unterstützung bekam der Guard von LeBron James, der ein Double-Double auflegte (26 Punkte, 10 Rebounds).

Besonders bemerkenswert dabei: King James verpasste mit Krämpfen in beiden Beinen große Teile der zweiten Halbzeit. "Wenn du einmal Probleme damit bekommst, musst du dich irgendwie durchbeißen. Aber das wird nichts Längerfristiges sein. Ich mache mir keine großen Sorgen", so der MVP der vergangenen Saison.

Chris Bosh, der letzte Teil von Miamis Trio, lieferte ebenfalls ein starkes Double-Double ab (19 Punkte, 10 Rebonds). Doch es scheint ganz so, als würden die Drei in diesem Jahr auf noch mehr Unterstützung von der Bank zählen können.

Zumindest gegen die Celtics deuteten zwei Heat-Neuzugänge an, welche Impulse sie der Mannschaft geben können. Rashard Lewis machte in 19 Minuten 10 Punkte bei einer guten Quote (4/5). Und dann wäre da ja auch noch Ray Allen.

Für den Guard war die Partie gegen seinen Ex-Verein eine ganz besondere Angelegenheit. In der Offseason wurden einige "Nettigkeiten" zwischen Allen und seinen ehemaligen Teamkollegen ausgetauscht.

Dementsprechend gespannt war man, inwiefern sich das gereizte Klima auf den mittlerweile 37-Jährigen auswirken würde. Spätestens nach seinem ersten Wurf - natürlich ein verwandelter Dreier aus der Ecke - waren jegliche Zweifel allerdings vom Tisch gewischt.

"Er stand da ganz alleine rum. Wir hätten eigentlich wissen müssen, was uns erwartet", so Bostons Coach Doc Rivers. Am Ende hatte Allen, der von den Heat-Fans im Gegensatz zu den letzten Jahren wärmstens empfangen wurde, 19 Punkte auf dem Konto (5/7).

Nachdem Miami die erste Hälfte kontrolliert hatte und im dritten Viertel zudem die letzten 8 Punkte erzielte, schien die Messe in der American Airlines Arena beim Stand von 93:76 bereits gelesen zu sein. Doch Boston, angeführt von Paul Pierces 23 Punkten, bewies Moral, verkürzte den Rückstand dank eines 11-2-Runs und lag zwei Minuten vor dem Buzzer nur noch mit vier Punkten hinten.

Dass es aber doch nicht zu einem Comeback-Sieg reichte, lag an Bosh. Der Forward erzielte die nächsten sieben Punkte in Folge. Für den negativen Höhepunkt sorgte Rajon Rondo in den letzten Sekunden der Partie. Der Celtics-Guard (20 Punkte, 13 Assists) packte Wade bei dessen Drive zum Korb am Hals und kassierte dafür ein Flagrant Foul.

Zuerst schien es so, als würde D-Wade den Ball in Richtung Rondo schleudern. Doch der zweimalige NBA-Champion besann sich eines Besseren: "Was für ein dreckiges Foul von ihm! Das war ja fast schon eine Clothesline. Aber die Liga wird sich darum kümmern."

Abgesehen von solchen kleineren Nebengeräuschen erlebte Miami jedoch einen Auftakt nach Maß, nachdem zu Beginn auch noch die Championship-Zeremonie samt Banner und Ringe über die Bühne gegangen war. "So will man natürlich in die Saison starten. Es war ein toller und emotionaler Abend", betonte Heat-Coach Erik Spoelstra.

Cleveland Cavaliers (1-0) - Washington Wizards (0-1) 94:84

Einen Assist. Einen Punkt. Mehr hätte Anderson Varejao zu seinem ersten Triple-Double nicht gebraucht. "Als ich das gesehen habe, dachte ich nur: 'Mensch, können wir nicht noch ein wenig weiterspielen?'"

Doch der Big Man dürfte es verschmerzen können. Mit unfassbaren 23 Rebounds (Karriere-Bestwert), 9 Punkten und 9 Assists (ebenfalls Karriere-Bestwert) hatte der Brasilianer maßgeblich Anteil am Auftakterfolg seiner Cavs.

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Allerdings kam der Gastgeber nach der Pause noch mal ordentlich ins Zittern. Cleveland verspielte eine 16-Punkte-Führung und konnte sich bei Varejao und Kyrie Irving (29 Punkte, 11/20) bedanken, die mit Big Plays den Sieg doch noch eintüteten.

"Andy ist unfassbar. Er hätte fast ein Triple-Double geschafft. Auf ihn kann man sich einfach immer verlassen", lobte Irving seinen Teamkollegen im Anschluss in den höchsten Tönen.

Apropos Irving: Der amtierende Rookie of the Year brillierte gemeinsam mit Dion Waiters (17 Punkte), dem No.4-Pick im diesjährigen Draft, im Backcourt der Cavs und deutete bereits das gemeinsame Potenzial an.

Zwar sah Coach Byron Scott noch deutliches Verbesserungspotential, gab jedoch auch zu: "Langsam versteht Dion, was wir von ihm erwarten. Er hat heute einen guten Job gemacht."

Die Wizards, die ohne den am Knie verletzten John Wall und Nene auskommen mussten, verzweifelten vor allem an der eigenen Trefferquote (32/90).

Gerade Walls Ausfall, der wohl erst Ende November zurückkehren wird, tut Washington weh. Gegen die Cavs kam das Backcourt-Duo Bradley Beal und A.J. Price auf 15 Punkte bei einer miserablen Wurfauswahl (4/21). Topscorer bei den Wizards war Jordan Crawford mit 11 Zählern.

Dementsprechend enttäuscht zeigte sich Randy Wittman nach der Partie. "Das war nicht das Team, das ich in der Vorbereitung gesehen habe. Die Cavs haben das Tempo diktiert, das war der Schlüssel zum Sieg", so der Wizards-Coach.

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