In aufreibenden Playoffs müssen sich 16 Kandidaten Runde für Runde in Eins-gegen-Eins-Duellen behaupten. Ihr entscheidet mit Eurer Stimme, wer weiterkommt. In einer Vorauswahl haben wir vier Mannschaften gesetzt, die in Runde eins demnach nicht aufeinander treffen konnten: Die 61er Celtics, die 86er Celtics, die 87er Lakers und die 96er Bulls. Das war es dann aber auch mit den Extrawürsten. Jedes der acht Duelle in der Auftaktrunde wurde ausgelost.
Und die SPOX-Losfee hatte offenbar ein glückliches Händchen. Schon in der ersten Runde kommt es zum Duell der Superduperstars: Kobe Bryant fordert Michael Jordan heraus! Die Lakers haben nur ganz knapp den Cut verpasst und müssen sich - wie der Zufall es will - bereits in Runde eins mit den Rekord-Bulls herumschlagen.
Natürlich werdet Ihr das eine oder andere Team vermissen: Die Nostalgiker denken sicher an Willis Reeds Knicks, die jüngeren Fans hätten vielleicht gern die Heat von 2006 oder noch mehr Jordan-Teams gesehen. Aber wie das Leben so ist: Man kann nicht alles haben.
1. Boston Celtics 1961 - Seattle Supersonics 1996
Starting Five Boston: Bob Cousy - Sam Jones - Frank Ramsey - Tommy Heinsohn - Bill Russell
Mit acht Spielern an Bord, die später in die Hall of Fame aufgenommen wurden, war der Titelgewinn in diesem Jahr nur logisch. Es war der dritte in Folge, fünf weitere sollten folgen.
Mit insgesamt elf Titeln in 13 Jahren (zwischen 1957 und 1969) waren die von Bill Russell angeführten Celtics dieser Jahre das mit Abstand erfolgreichste NBA-Team der Geschichte und der Inbegriff einer Dynastie. Kein anderer Klub konnte jemals auch nur vier Titel in Serie gewinnen.
Die Saison 1960/1961 war in vielerlei Hinsicht eine spezielle Saison: Wilt Chamberlain dominierte in seinem zweiten NBA-Jahr die Liga nach Belieben (38 Punkte, 27 Rebounds im Schnitt), scheiterte aber mit Philadelphia in der ersten Playoff-Runde. Mit Oscar Robertson (Rookie of the Year 1961) und Jerry West kamen zwei spektakuläre Neulinge in die Liga.
West tat sich bei den Lakers mit dem kaum weniger famosen Elgin Baylor zusammen, nachdem der Klub den Umzug von Minneapolis nach L.A. vollzogen hatte.
Über allen thronten aber weiterhin die Celtics, die mit 57 Siegen und 22 Niederlagen einmal mehr die beste Mannschaft waren und in den Finals beim 4-1 auch dem zweitbesten Team, den St. Louis Hawks (51-28) keine Chance ließen. Russell (19 Punkte, 30 Rebounds und 5 Assists in den Playoffs) wurde zum MVP gewählt. Zu schade, dass damals Blocks noch nicht statistisch erfasst wurden.
Starting Five Seattle: Gary Payton - Hersey Hawkins - Detlef Schrempf - Shawn Kemp - Sam Perkins
Seattle ist der große Außenseiter in unserem Voting, weil es das einzige Team ist, dass nicht die Meisterschaft gewinnen konnte. Zur Verteidigung der Sonics muss man allerdings sagen, dass sie in den Finals auf eine schier übermächtige Bulls-Mannschaft trafen (dazu kommen wir noch).
Mit einer Bilanz von 64 Siegen bei nur 18 Niederlagen spielte das Team von Coach George Karl eine famose Saison und fügte Chicago in den Endspielen immerhin zwei der insgesamt nur drei Pleiten zu, die Michael Jordan und Co. in diesen Playoffs kassierten. Seattle hatte mit Hawkins, Perkins und Schrempf klasse Distanzschützen, mit Kemp einen Superathleten unter den Körben und dank Payton eine überragende Defense.
Der Schwachpunkt war derweil die dünne Bank, zumal mit Nate McMillan der wichtigste Reservist aufgrund von Rückenproblemen nicht er selbst war.
Auf der anderen Seite sorgte ein gewisser Frank Brickowski mit seinem Psycho-Duell gegen Dennis Rodman (Video), das er haushoch verlor, für einen der interessantesten und lustigsten Sub-Plots einer Finalserie.