Der Unternehmer Sid Grauman, der das Kino im Stil einer chinesischen Pagode in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erbauen ließ, soll angeblich selber die Idee entwickelt haben, im Zementboden des Vorhofes Hand- und Fußabdrücke von Stars zu verewigen. Den Anfang machten 1927 die Schauspieler Mary Pickford und Douglas Fairbanks senior, bis heute haben nahezu alle großen Namen der Film- und Unterhaltungsbranche vor dem Chinese Theatre ihre Spuren hinterlassen.
Das Bauwerk liegt am Hollywood Boulevard und damit in unmittelbarer Nähe des Walk of Fame, der sich über 18 Blocks zu beiden Seiten des Boulevards erstreckt. Auf diesem Walk of Fame sind derzeit mehr als 2400 Sterne eingelassen, mit denen ebenfalls prominente Namen geehrt werden. Um einen dieser Sterne zu ergattern, ist unter anderem eine mindestens fünfjährige dauerhafte Präsenz im Unterhaltungs-Business erforderlich.
Der Stern von Muhammad Ali wurde nicht ins Pflaster des Gehwegs eingelassen, sondern an einer Hauswand befestigt. Der "Größte", so heißt es, wollte nicht, dass täglich Tausende von Menschen seinen Namen buchstäblich mit Füßen treten. Ein anderer Stern auf dem Walk of Fame gehört dem früheren NBA-Star Magic Johnson.
Keine ungeteilte Zustimmung in den USA
Wie vor dem Grauman Theatre, wo unter anderem das Pferd des berühmten singenden Cowboys Roy Rodgers oder Donald Duck ihre Spuren hinterlassen haben, werden auch auf dem Walk of Fame nicht nur menschliche Helden geehrt. Einen eigenen Stern haben unter anderem die Filmhunde Lassie und Rin Tin Tin sowie die Trickfiguren Mickey Mouse, Shrek und Godzilla.
Die Tatsache, dass Kobe Bryant Hand- und Fußabdruck vor dem Grauman Chinese Theatre hinterlassen durfte, stieß in den USA nicht auf ungeteilte Zustimmung. Vor allem die Tatsache, dass sich der Superstar der Los Angeles Lakers in einem Gerichtsverfahren im Jahr 2003 mit dem Missbrauchsvorwurf einer Hotelangestellten konfrontiert sah, spreche gegen eine solche Auszeichnung, sagen die Kritiker.
Das Verfahren wurde 2004 eingestellt, nachdem die Frau ihre Aussage zurückgezogen hatte. Danach hatten zwischenzeitlich einige Sponsoren ihre Verträge mit Bryant gekündigt.