Road to the Show: Gespräche haben Konsequenzen
Die Gespräche mit den Vorgesetzten sollten im Übrigen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn einem Starter gesagt wird, er solle in den kommenden Wochen als Reliever spielen und der lehnt ab, dann kann es durchaus sein, dass sich der Spieler auf der Bank wiederfindet! Wie im echten Leben also.
Abgesehen von diesen zwei aufgemotzten Modi sprangen zwei Trainingsmodi ins Auge. Wer The Show 18 zum ersten Mal startet, kommt direkt in ein Probespiel, das das Ziel verfolgt, die für den User richtigen Steuerungsvarianten zu finden. In allen Aspekten des Spiels - Hitting, Pitching, Fielding und Base Running - gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Spiel zu steuern. Dieses Probespiel lässt den User alle Varianten austesten und vom Start weg entscheiden, was für ihn am besten ist.
Neu ist auch das individualisierte Training. Der User hat die Möglichkeit, explizit Spielszenarien einzustellen. Wie viele Läufer sind auf Base, wer ist an der Platte, wer pitcht bei welchem Count? All das kann in Ruhe im Training ausgetestet werden. Gerade für Anfänger eine nette Gelegenheit, seine Skills zu verbessern.
Skills wiederum sind im Spiel an sich nun noch deutlicher ersichtlich. War es in früheren Versionen noch relativ leicht, Spieler auf Positionen zu stellen, die sie eigentlich gar nicht spielen, wird man in diesem Jahr deutlich abgestraft. Wer einen gelernten Outfielder an die erste Base stellt, wird merken, dass dieser kein guter First Baseman ist.
Zudem sind die Unterschiede zwischen herausragenden Feldspielern und durchschnittlichen gravierend. Ein Top-Shortstop etwa hat eine viel größere Range und kann einen spektakulären Wurf aus der Drehung zur ersten Base erfolgreich durchführen, ein unterdurchschnittlicher Shortstop dagegen kommt womöglich nicht mal an den Ball heran.
MLB The Show 18: Verbesserte Fielding-Animationen
Ebenfalls erfreulich ist zu erwähnen, dass die Reaktionen der Fielder - und vor allem Catcher - schneller geworden sind. Zuletzt verleitete ein Pitch in den Dreck dazu, eine Base zu stehlen. Jetzt jedoch sind Catcher deutlich versierter und werfen schon mal im Knien.
Die Grafiken im Spiel - ausgewählte Spiele bekommen erneut die Original-Grafiken vom MLB Network - wurden ebenfalls nochmal verbessert. Nun gibt es eine 3D-Linie für Homeruns, die anzeigt, wie sich die Geschwindigkeit des Balls in verschiedenen Phasen des Fluges verändert.
Überhaupt wurde an der Ballphysik geschraubt. Nun fliegen die Bälle noch realistischer und die Spieler bewegen sich lebensechter. Das Königsfeature aus meiner Sicht ist allerdings der Regen! Klar, Regen gab es schon länger in The Show, doch nun hat er echten Einfluss! Je nach Wetterlage fliegen Bälle anders. Und noch viel wichtiger: Nun kann es wie im echten Leben zu Regenunterbrechungen kommen, was je nach Dauer zur Frage führt: Kann der Starting Pitcher danach noch weitermachen oder wird es Zeit für einen Reliever? Regenbedingte Absagen und daraus resultierende Doubleheader sind allerdings nicht Teil des Spiels - vielleicht nächstes Jahr.
Verwunderlich ist dagegen, dass The Show bereits beim Release den Japaner Shohei Ohtani im Spiel hat. Da er noch kein Spiel in der MLB absolviert hat, gehört er noch nicht zur Spielergewerkschaft MLBPA und ist nicht in der normalen Videospiellizenz enthalten. Dennoch ist er drin und hat neben seiner primären Position als Pitcher noch eine sekundäre Position als Outfielder, was seinen besonderen Fähigkeiten entspricht.
Allerdings bringt das im Spiel herzlich wenig, denn Pitcher können nicht als Feldspieler oder Designated Hitter im Starting Lineup stehen. Offenbar war Sony nicht in der Lage, über den langen Winter ein solches Feature für Ohtani zu implementieren.
Legenden in MLB The Show 18
Erfreulich ist dagegen die Einführung von Legenden-Teams. Gleich drei Teams stehen zur Wahl: Die Long Ball Beasts (90er und 00er Jahre) mit Hall-of-Famern wie Ken Griffey Jr., Cal Ripken Jr. oder Frank Thomas, die Expansion Era Boomers (70er, 80er Jahre) mit Strikeout-König Nolan Ryan oder "Mr. October" Reggie Jackson und die Mid-Century Groundbreakers, bei denen Jackie Robinson und der Größte von allen, Babe Ruth, zu finden sind.
Diese Spieler lassen sich dann auch im Modus "Diamond Bynasty", einer Art FIFA Ultimate Team, freispielen, aber nur mit größter Anstrengung und vielen Stunden an Spielzeit.
Dieser Online-Modus stand allerdings in unserer Vorschauversion nicht zur Verfügung: Sony lässt aber wissen, dass sehr viel Aufwand betrieben wurde, um die Online-Server massiv zu verbessern und die Infrastruktur zu optimieren. Das hatte allerdings zur Folge, dass es in diesem Jahr keinen Online-Franchise-Modus gibt - er soll jedoch in zukünftigen Versionen zurückkehren.
Aber auch ohne einen solchen Modus bleibt The Show online wie offline die Referenz in Sachen Baseball- und eigentlich auch Sportsimulationen insgesamt. Kein Spiel bringt seinen Sport so authentisch auf die Konsole wie MLB The Show 18, das ab dem 27. März im Playstation Store exklusiv für Playstation 4 erhältlich ist.
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.