MLB

Houston Strong! Astros sind Champions

George Springer schlug einen Homerun in Spiel 7 der World Series
© getty

Die Houston Astros haben die World Series 2017 gewonnen! In Spiel 7 setzten sie sich mit 5:1 bei den Los Angeles Dodgers durch und krönten sich erstmals zum Champion der MLB. George Springer wurde zum MVP der Serie gewählt und schlug einen wichtigen Homerun früh im Spiel. Bei den Dodgers ging dagegen nach nervösem Start nicht mehr viel.

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Die Partie begann katastrophal aus Sicht der Hausherren, denn Starter Yu Darvish enttäuschte erneut und gab direkt zwei Runs im ersten Inning ab. Im zweiten Inning knüpfte er nahtlos ans erste an und wurde schließlich nach zwei Outs und drei weiteren Runs - darunter ein 2-Run-Homerun von Springer - ausgewechselt.

Anschließend stabilisierte sich zwar das Pitching der Dodgers, was unter anderem an vier starken Innings von Ace Clayton Kershaw lag, doch offensiv wollte ihnen trotz zahlreicher Chancen lange nichts gelingen. Erst ein Pinch-Hit-RBI-Single von Andre Ethier brachte Los Angeles auf die Anzeigetafel, doch mehr gelang nicht gegen ein Astros-Team, das mit zahlreichen Pitchern das Spiel meisterhaft zu Ende brachte.

Die wichtigsten Statistiken

World Series, Spiel 7: Los Angeles Dodgers - Houston Astros 1:5 BOXSCORE

  • Für die Astros ist es der erste World-Series-Titel in der Geschichte der Franchise, die 1962 den Spielbetrieb aufnahm. Es war die zweite Teilnahme an der World Series nach 2005, damals noch als Vertreter der National League.
  • Cody Bellinger kassierte in Spiel 7 drei Strikeouts und stellte damit zwei neue unrühmliche Rekorde auf. Seine 17 Strikeouts in der World Series sind die meisten innerhalb einer Postseason-Serie, die 27 in der Postseason die meisten in einer Playoff-Saison.
  • George Springer ist erst der dritte Spieler überhaupt mit fünf Homeruns in einer World Series. Zuvor schafften dies nur "Mr. October" Reggie Jackson (1977) und Chase Utley (2009).
  • Astros-Pitcher Charlie Morton reihte sich in die Gruppe der erfolgreichen Starter der Astros in dieser Postseason ein, die mehrere Innings aus dem Bullpen gepitcht haben. Morton kam im sechsten Inning rein, gab dann direkt einen Run ab, ließ danach jedoch nichts mehr zu und holte sich den Sieg nach vier Innings.

Das entscheidende Duell: Der Kampf gegen die Nerven

Auch wenn sich das nicht quantifizieren lässt, dürften Nerven eine große Rolle gespielt haben gerade zu Beginn des Spiels. Die Astros hatten direkt den Fuß auf dem Gas und nutzten einen nervösen Beginn der Dodgers mit dem schwächelnden Darvish und dem Error von Bellinger eiskalt aus. Das gab ihnen Aufschwung und brachte Houston auf Kurs. Die Dodgers fingen sich dann nach dem zweiten Inning zwar defensiv, doch offensiv wirkte das gesamte Team viel zu verkrampft, um noch viel Schaden anzurichten.

Der Knackpunkt: Dodgers mit RISP

Die Dodgers hatten zahlreiche Chancen und in fünf der ersten sechs Innings mindestens zwei Base Runner mit weniger als zwei Outs. Jedoch machten sie viel zu wenig daraus und waren insgesamt nur 1-9 mit Runners-in-Scoring-Postion. Sie ließen zehn Läufer auf Base. Es war auch ein Resultat des guten Pitchings der Astros, aber mehrheitlich waren die Hausherren zu ungeduldig an der Platte und fabrizierten dann kaum brauchbare At-Bats.

Der Star des Spiels: George Springer

Der Center Fielder der Astros war einmal mehr der entscheidende Mann, begann die Partie mit einem Double, das zum ersten Run führte und schlug den 2-Run-Homerun im zweiten Inning zum 5:0 für Houston. Das war auch der letzte Pitch, den Yu Darvish warf. Springer war 2-5 mit zwei Runs und schlug nun Homeruns in vier World-Series-Spielen in Serie. Das schaffte vor ihm noch nie jemand! Auch seine nun acht Extra-Basehits in dieser World Series sind Rekord. Kein Wunder also, dass er mit dem Willie Mays World Series MVP Award ausgezeichnet wurde. Es war indes die Premiere für diesen Award, der zuvor namenlos war.

Der Flop des Spiels: Yu Darvish

Wie schon in Spiel 3 versagte der Japaner abermals auf ganzer Linie. Er schaffte nur fünf Outs und gab bis dahin fünf Runs (4 ER) ab. Er hatte wieder keine Kontrolle über seinen Slider und hätte eigentlich schon im ersten Inning, spätestens am Ende davon, ausgewechselt werden müssen. Es war folglich auch keine Glanzstunde von Dave Roberts, der zur Unzeit zu viel Geduld gezeigt hat.

Taktische Besonderheiten

  • Zeigte sich Dave Roberts bislang in dieser Saison und Postseason sehr aggressiv, was sein Bullpen-Management betrifft, ließ er Starter Darvish trotz früher negativer Anzeichen eine sehr lange Leine. Wenn man so will, erhängte jener sich letztlich daran.
  • A.J. Hinch managte so, als gäbe es kein Morgen mehr. Er zeigte sich äußerst proaktiv in seinem Bullpen-Management und manövrierte sein Team so gekonnt durch die Partie. Insgesamt nahm er vier Pitcher-Wechsel vor.

Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.

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