Die Astros schickten mit Charlie Morton den Starter aus Spiel 3 auf den Mound. Und dieser rehabilitierte sich nach einer schwachen Vorstellung in der Bronx mit starken fünf Shutout-Innings. Den Rest besorgte dann Spiel-4-Starter Lance McCullers Jr. mit vier Shutout-Innings seinerseits.
Offensiv nagten die Astros schon früh an Yankees-Starter CC Sabathia, der im Gegensatz zu Spiel 3 dieses Mal nicht den besten Stuff hatte. Er kämpfte, wurde aber im vierten Inning erstmals per Homerun durch Evan Gattis überwunden. Letztlich überstand er das vierte Inning nicht, doch Reliever Tommy Kahnle half ihm aus der Patsche. Letzterer wurde dann jedoch im fünften Inning hart geschlagen. Jose Altuve schlug einen Homerun und Ex-Yankee Brian McCann sorgte mit einem RBI-Double für den Endstand.
Die Yankees waren offensiv einmal mehr völlig überfordert in Houston und kamen insgesamt nur auf drei Hits und zwei Walks.
Weiter geht es für die Houston Astros indes in Spiel 1 der World Series in der Nacht zum Dienstag (2 Uhr im LIVESTREAM FOR FREE bei SPOX) bei den Los Angeles Dodgers.
Die wichtigsten Statistiken
ALCS, Spiel 7: Astros vs. Yankees 4:0 - Houston gewinnt die Serie 4-3 BOXSCORE
- Die Houston Astros haben zum zweiten Mal eine Pennant gewonnen, erstmals freilich in der American League! Sie kehren damit nach 2005 in die World Series zurück, nachdem sie damals als National League Champion per Sweep an den Chicago White Sox gescheitert waren. Die Astros sind damit das erste Team überhaupt, das die World Series in beiden Ligen erreichte.
- Serien: Während die Astros zuhause weiter ungeschlagen sind in dieser Postseaon (6-0), riss die der Yankees nach vier Siegen in Elimination Games.
- Auch CC Sabathias (3 1/3 IP, 5 H, ER) Serie als Stopper ging zu Ende. In diesem Jahr war er 6-0 in Starts nach Niederlagen der Yankees, während New York in solchen Spielen gar 10-0 war.
- Jose Altuve gelang wie schon in Spiel 6 ein Homerun. Dieses Mal war es der zum 2:0, der sich fast schon wie die Entscheidung anfühlte. Zudem ist Altuve erst der dritte Nummer-3-Hitter in der Geschichte der Postseason mit Homeruns in den Spielen 6 und 7 einer Serie. Die anderen beiden: "Mr. October" Reggie Jackson und Roberto Clemente!
- Houstons Starting Pitcher Justin Verlander wurde indes zum MVP der ALCS gewählt. In zwei Starts war er 2-0 mit einem 0.56 ERA und 21 Strikeouts über 16 Innings. Nachdem er in Spiel 2 ein Complete Game gepitcht hatte, legte er in Spiel 6 sieben Shutout-Innings hin.
Das entscheidende Duell: Astros-Offense vs. Yankees-Bullpen
Eigentlich war der große Vorteil der Yankees auf dem Papier der eigene Bullpen, doch wie schon in Spiel 6 versagte dieser im entscheidenden Moment. Im fünften Inning gab der sonst so verlässliche Rechtshänder Tommy Kahnle (1 1/3 IP, 3 ER) einen Homerun und drei Runs insgesamt ab und ließ damit im Grunde schon mehr als nur eine Vorentscheidung zu.
Der Knackpunkt: Greg Birds Out an der Platte
Eigentlich gab es mehrere Knackpunkte im Spiel, man denke etwa an den Homerun von Evan Gattis im vierten Inning, der die Astros ultimativ in Führung brachte. Doch der psychologische Genickbruch für die Yankees war sicherlich das Out an der Platte von Greg Bird im fünften Inning. Er lief von der dritten Base auf Kontakt los, nachdem Todd Frazier zu Third Baseman Alex Bregman schlug. Der warf zur Home Plate genau in den Handschuh von Brian McCann, der den bekanntermaßen langsamen Bird an der Platte ausmachte. Es war bereits dessen zweites Out an der Platte in dieser Serie!
Der Star des Spiels: Brian McCann
AUSGERECHNET Brian McCann war es, der die Yankees - sein Ex-Team, das ihn im Winter nach Texas getradet hatte - letztlich versenkte. Er schlug ein 2-Run-Double im fünften Inning und verdoppelte damit die Führung auf 4:0. Zudem schaffte er zwei Walks. Und defensiv machte er Bird an der Platte aus. Was will man mehr?
Der Flop des Spiels: Joe Girardi
Natürlich spielt der Manager nicht mit, doch in einem Spiel 7 ist er besonders gefragt. Und gerade Girardi verdiente sich mit seinem aggressiven Bullpen-Management viel Lob im Wild Card Game gegen die Twins. Doch in diesem Spiel verließ ihn sein Fingerspitzengefühl gänzlich. Er ließ Sabathia zu lange drauf, er ließ Kahnle zu lange drauf. Beide gaben wichtige Runs ab und gruben New York damit ein zu tiefes Loch.
Taktische Besonderheiten
- Astros-Manager A.J. Hinch nutzte die Spiel-7-SItuation Pitchting-technisch zu seinem Vorteil und setzte nach Starter Charlie Morton (5 IP, 2 H, 0 ER, BB, 5 SO) direkt auf Spiel-4-Starter Lance McCullers Jr. (4 IP, Save) und umschiffte damit seinen nicht immer zuverlässigen Bullpen gekonnt.
- Besagter Morton hat die Angewohnheit, vor jedem Pitch seine Megaladung Kaugummi im Mund mit seiner rechten Hand zu berühren, wohl, um besseren Grip zu bekommen. In Spiel 3 störte das die Yankees nicht, schließlich hatten sie ihn im Griff (7 ER in 3 2/3 IP), doch dieses Mal beschwerte sich Yankees-Manager Girardi schon früh beim Home Plate Umpire darüber. Der forderte Hinch auf, das zu unterbinden. Negativen Einfluss hatte es jedoch nicht auf Morton. Unterm Strich war es wohl nur ein missglückter Versuch, die Routine des Rechtshänders zu stören.
- McCullers, der seinen ersten Save überhaupt einfuhr, beendete das Spiel mit 24 Curveballs in Serie! Mit Breaking Pitches hatten die Yankees in der gesamten Serie immer wieder Probleme.
Dieser Artikel wurde ohne vorherige Ansicht durch die Major League Baseball veröffentlicht.