Mit nur noch einer Sekunde auf der Uhr war es soweit: Deshaun Watson fand einen völlig offenen Hunter Renfrow in der Endzone zum entscheidenden Touchdown. Der Jubel danach kannte keine Grenzen mehr.
Doch zuvor hatte Clemson harte Arbeit zu verrichten, sah es sich doch zu Beginn des zweiten Viertels einem 0:14-Rückstand nach zwei langen Touchdown-Runs von Running Back Bo Scarborough (16 CAR, 93 YDS, 2 TD) gegenüber. Doch Watson, der in der Heisman-Wahl Platz zwei hinter Lamar Jackson eingenommen hatte, brachte sein Team mit Entschlossenheit zurück. Sechs Minuten vor der Pause gelang ihm ein Acht-Yard-Touchdown-Lauf zum Anschluss.
Alabama hielt zwar lange an der Führung fest, doch ihr zuweilen konservatives Spiel und die Tatsache, dass Freshman-Quarterback Jalen Hurts mitunter zulange brauchte, um zwischen Pass und Lauf zu entscheiden, hielt das Spiel eng und die Tigers im Spiel.
Ein 68-Yard-Touchdown-Catch von O.J. Howard kurz vor Ende des dritten Viertels erhöhte die Führung des Titelverteidigers gar auf 24:14. Doch danach drehte Clemson auf. Besonders Wide Receiver Mike Williams wusste zu überzeugen und hielt nicht nur zahlreiche Drives mit kritischen Receptions am Leben, er verkürzte auch mit 14 Minuten auf der Uhr zum 21:24 aus Sicht des ACC Champions.
Erste Führung fünf Minuten vor Schluss
4:38 Minuten vor Ende war es dann soweit, Clemson ging erstmals in Führung. Wayne Gallman rammte das Leder aus einem Yard in die Endzone. Wer aber dachte, dass Bama damit schon geschlagen wäre, wurde eines Besseren belehrt. Die Tide kam nochmal zurück und drehte die Partie zwei Minuten vor dem Ende durch ein Scrambling von Hurts über 30 Yards in die Endzone.
Doch ein neun Spielzüge umfassender Drive samt einer kontroversen Pass Interference gegen Alabama sowie vermeintlicher weiterer Strafen, die gegen Clemsons Receiver für mögliche Pick-Plays hätten ausgesprochen werden können, brachten Clemson abermals in Position. Mit wenigen Sekunden auf der Uhr entschied man sich für einen Pass in die Endzone und fand Renfrow zum Sieg.
Watson überragte letztlich mit 420 Yards (36/56, 3 TD) und lief für weitere 43 Yards (1 TD) selbst. Nach dem Spiel verkündete der Quarterback zudem, dass er für den NFL-Draft melden wird. Renfrow (10 REC, 92 YDS) wiederum zeichnete sich für zwei Touchdowns und den Game-Winner verantwortlich.
Für Head Coach Dabo Swinney, einst Absolvent der University of Alabama, ist es der erste nationale Meistertitel überhaupt. Sein Gegenüber an diesem Abend in Tampa/Florida, Nick Saban, steht somit weiterhin bei fünf Titeln (vier mit Alabama) und musste sich auch von einer perfekten Saison verabschieden, denn Bama war bis zum Finale ungeschlagen. Vor einem Jahr noch hatte Alabama einen epischen Shootout gegen Clemson mit 45:40 für sich entschieden.