Es war knapp die Hälfte des Schlussviertels vorbei, als die Partie fast gekippt wäre. Die Mavs, die das Spiel über weite Strecken total dominiert hatten und mit bis zu 16 Punkten in Führung gelegen waren, zitterten. Es stand nur noch 86:81, Portland war dran. Wer weiß, dass die Blazers das Team sind mit den meisten Comeback-Siegen in dieser Saison, hätte zu diesem Zeitpunkt Angst um Dallas bekommen können.
Zum Glück gibt es aber aus Mavs-Sicht seit einiger Zeit einen Mann, der die Dinge sofort wieder in Ordnung bringen kann: Jason Kidd.
Kidd hat alles im Griff
Der Mavs-Point-Guard kam zurück ins Spiel und traf sofort einen wichtigen Dreier. Im Anschluss holte er sich einen Rebound und bediente Jason Terry, der mit einem Fast-Break-Layup für die nächsten Punkte sorgte. Kidd war wieder da, Dallas war wieder da. "Immer, wenn wir eine Phase hatten, in der es nicht lief, hat Kidd uns wieder Selbstvertrauen gegeben", lobte Mavs-Headcoach Rick Carlisle.
Kidds Zahlen wirken am Ende mit 7 Punkten, 10 Assists und 7 Rebounds auf den ersten Blick gewohnt unspektakulär, aber dennoch ist der 35-Jährige der Hauptgrund dafür, dass man in Dallas urplötzlich wieder daran denkt, in den Playoffs ein Wörtchen mitzureden.
"Wir glauben an uns, spielen auf einem hohen Niveau und haben einfach Spaß dabei", sagte Kidd. Seitdem Carlisle das Playcalling an Kidd übergeben hat, blühen die Mavs auf und sind in der Offense kaum mehr zu stoppen.
Mit seinem dritten Assist des Spiels zog Kidd ganz nebenbei in der NBA-Bestenliste an Oscar Robertson (9.887) vorbei und schob sich auf Rang vier. Vor ihm liegen nur noch Magic Johnson (10.141), Mark Jackson (10.334) und John Stockton (15.806).
Howard zu Beginn stark
Eine Trefferquote von 55 Prozent, 28 Assists bei nur 12 Turnover - Dallas machte angeführt von Kidd gegen Portland da weiter, wo es beim überzeugenden Sieg in Orlando aufgehört hatte.
Dank Josh Howard, der seinem Ruf als überragender "Erstes-Viertel-Spieler" mit schnellen 15 Punkten wieder einmal vollauf gerecht wurde, verschmerzten es die Mavs sogar, dass Dirk Nowitzki nach zwei frühen Fouls erstmal auf die Bank musste.
Am Ende sollte Nowitzki auf 16 Punkte (5/13), 11 Rebounds und 3 Assists kommen. Dass der deutsche Superstar so weit unter seinem Punkteschnitt von knapp 26 pro Spiel bleiben und Dallas dennoch ein Spitzenteam besiegen kann, ist vielleicht die beste Erkenntnis des Tages für die Mavs.
Howard war mit 23 Punkten Topscorer der Nowitzki-Truppe, Jason Terry erzielte 20 Zähler und Brandon Bass zeigte mit 19 Punkten (9/11) seine beste Saisonleistung.
Unnötige Spannung zum Schluss
Bei den Blazers, die nach fünf Siegen in Serie zum ersten Mal wieder eine Niederlage einstecken mussten, überzeugte Star-Guard Brandon Roy mit 26 Zählern. Roy war es auch, der den Abend von Nowitzki, Kidd und Howard um zehn Sekunden verlängerte.
Beim Stand von 100:91 hatte Carlisle seine drei Stars im sicheren Gefühl des Sieges 27 Sekunden vor Schluss auf die Bank geholt. 17 Sekunden und zwei Roy-Dreier später mussten sie aufs Feld zurück.
Kurzzeitig kam noch einmal Spannung auf, aber Terry und Nowitzki brachten die Partie von der Freiwurflinie sicher über die Bühne.
Mavs setzen sich ab
Durch die letzten Erfolge hat sich Dallas (29-19) in der Western Conference an Houston (30-20) vorbeigeschoben und auf Rang sechs verbessert.
Auch Portland (30-18) und New Orleans (28-18) sind in Reichweite. Und noch wichtiger: Dallas setzt sich immer mehr von Phoenix (26-21) und Utah (27-22) ab, die sich aktuell um Rang acht streiten.
Am Donnerstag könnten die Mavs ihren Vorsprung mit einem Erfolg bei den Jazz sogar noch ausbauen.
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